Guten Tag,
ich möchte heute mal einen Fall schildern, bei dem ich (ehem. Betriebsrätin, nun Personalsachbearbeiterin) selbst betroffen bin. Ich wäre für Ratschläge dankbar!
Den Job habe ich zum 18.06.07 angetreten und bin bis zum 17.12.07 in der Probezeit.
Gleichzeitig mit Antritt der Stelle hatte ich im Juni eine Zusage für eine Rehabilitation. Ich habe diese damals zugunsten des Jobs verschoben. Da es mir aber leider nicht gut geht, habe ich mich schweren Herzens entschlossen, die Reha doch antreten zu wollen. Nachdem ich sie 2 x verschoben habe, soll sie nun ab 18.März 2008 stattfinden.
Ich habe meinem Vorgesetzten nun Mitte Oktober davon in Kenntnis gesetzt. Ich fand es einerseits fair, ihn vor Beendigung der Probezeit zu informieren und außerdem ist man verpflichtet den Arbeitgeber sofort von der geplanten Reha-Maßnahme zu unterrichten.
Vor dem Gespräch mit meinem Vorgesetzten waren meine Leistungen nie kritisiert worden und sogar an dem Tag, als ich ihm von der Reha berichtete, sagte er noch, "bis auf ein paar Kleinigkeiten, die man aber leicht beheben kann", wäre er zufrieden und auch in allen anderen Bereichen hätte ich mir Akzeptanz erarbeitet.
Zwei Tage später jedoch teilte er mir mit, dass man mich dann nicht mehr beschäfttigen wolle. Man sei um meinen "Gesundheitszustand besorgt". Ich muss dazu sagen, dass ich während der Probezeit niemals krank war und teilweise sogar 10 und mehr Std./Tag gearbeitet habe unter immensem Stress.
Mein Vorgetzter hat mir ganz klar suggeriert, dass nicht nur die Reha selbst Anlass dazu wäre, mich nicht weiter zu beschäftigen, sondern auch die - angeblich schlechte - Zukunftsprognose. Auslöser jedoch sei die Reha.
Um es nun kurz zu machen: Er möchte, dass ich über die Probezeit hinaus beschäftigt bleibe bis 28.02.08. Dann solle ich einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen.
Nach Rücksprache mit der Arbeitsagentur hätte das aber vermutlich eine Sperrzeit zur Folge. Darum werde ich das vermutlich nicht wahrnehmen (können), da ich keine 3monatige Sperre riskieren will. :cry:
Nun habe ich im Internet gelesen, dass ich zivilrechtlich ggf. die Möglichkeit hätte gegen die Kündigung vorzugehen (da "sachfremde Motive", also Sittenwidrigkeit). Andererseits bestreitet der Vorgesetzte dem Betriebsrat gegenüber, dass es sich um eine krankheitsbedingte Kündigung handele. (Der Vorgesetzte äußerte hier vielmehr, meine Leistungen seien nicht ausreichend. :roll:) Der Arbeitsagentur gegenüber hat er die Kündigung aus Krankheitsgründen am Telefon aber wiederum nicht bestritten. Verzwickt.
Nun meine eigentliche Frage: Habe ich irgendeine reelle (!) Chance (ggf. unter Berücksichtigung des AGG) gegen diese Kündigung vorzugehen? Wie sind hier Eure/Ihre Meinungen?
Danke erstmal für´s Lesen.
Viele Grüße
Carmen