Moin zusammen,
in unserem Betrieb (750 MA) soll eine Umstrukturierung statt finden. Der AG möchte sich, so seine Meinung, von min. 140 MA lösen. Das wurde vor kurzem so dem BR vorgestellt. Keine Listen, keine Details.
Nun sickern im Betrieb nach und nach Gerüchte durch.
Einen Fall möchte ich Euch vorstellen: Ein allseits beliebter Kollege (gute 20 Jahre im Betrieb) war von Mitte 2015 bis Anfang 2017 arbeitsunfähig. Als er zurück kam, war eine Aushilfe (Zeitvertrag, der immer wieder verlängert wurde) auf seinem Platz und sollte dort auch bleiben, weil der Vorgesetzte und der alte Kollege zusammen mit der Aushilfe großen Gefallen daran hatten. Sie hatten den Rückkehrer schon abgeschrieben!
Der Kollege ist in eine andere Abteilung "versetzt" (wurde nie offiziell so gehandelt, kein BR eingebunden usw.) worden und zwar am Vormittag neue Abteilung und am Nachmittag alte Abteilung, da die Aushilfe nur Vormittags anwesend war. Der Vorgesetzte blieb!
Der Kollege hat das fast 2 Jahre mit gemacht, obwohl er von der neuen Arbeit nichts wusste (sehr viel höher eingruppiert, was ihm aber nie zu Teil wurde, sehr hohe Verantwortung) aber ordentlich eingearbeitet werden sollte. Das passierte aber nicht, da der Kollege (neue Abteilung) kurz vor der Rente stand und keine "Lust" (Zitat) hatte und der Kollege wurde immer mehr überfordert.
Es kam dann der Tag, wo der Kollege nicht mehr weiter konnte (ich habe sehr viele Gespräche mit ihm geführt und auch der Betriebsarzt hatte ihm dazu geraten) und sich seinem Vorgesetzten öffnete. Dieser hat dann dafür gesorgt, dass er nicht mehr in die neue Abteilung musste.
Soweit so gut … leider ist der Kollege dann massiv von seinem alten Kollegen und der Aushilfe gemobbt worden. Es wurde nicht mit ihm kommuniziert, es wurden Lügen über ihn erzählt, u. v. m) Sie wollten ihn nicht in der Abteilung haben! Es war auch nicht genügend Tätigkeiten für 3 Leute in der Abteilung vorhanden. Der Kollege hatte fast keine Aufgaben. Das hat er fast 5 Monate mitgemacht! Der Vorgesetzte und die Personalabteilung wollten den Kollegen "los werden".
Nun wurde der Aushilfe vom Vorgesetzten mitgeteilt, dass der Vertrag nicht verlängert wird (Teil der Umstrukturierung)! Ein Problem weniger für den Kollegen. Doch der Vorgesetzte hat in seinem Kämmerlein eine neue Idee, wie er dem mittlerweile aus seiner Sicht sehr unbeliebten Kollegen los werden könnte: Die Abteilung kann auch mit einer Person laufen! Das bedeutet, der Kollege (Rückkehrer) soll gehen und zwar in die alte Abteilung, die ihn total überfordert hatte! Der zweite Kollege soll bleiben.
Wie kann ich dem Kollegen (Rückkehrer) beraten? Ich weiß, dass der Kollege einer (erneuten aber dann offiziellen) Versetzung normalerweise nicht widersprechen kann aber in diesem Fall ist es eine Katastrophe! Die neue Abteilung hat einen neuen Mitarbeiter bekommen, da der alte Kollege mittlerweile in Rente gegangen ist und "der Neue" wurde dorthin "strafversetzt" (war in seiner alten Position nicht mehr zu gebrauchen) und ist jetzt schon überfordert! Tja, und dem Rest des Betriebsrates ist das, mit Verlaub, scheissegal!!!
Tolle Konstellation, ich weiß aber es muss doch eine Möglichkeit für den Rückkehrer geben, das er zumindest nicht in "die Hölle" zurück muss?
Was kann man tun?
Vielen Dank!