Keine gemeinsame Pausen mit Kollegen

  • Was mich immer erschreckt wie wenig Betriebsräte in solche Entscheidungen mit einbezogen werden!

    Da kann ich nur zustimmen!

    Vor allem da im SARS-CoV 2 Arbeitsschutzstandard nochmal explizit darauf hingewiesen wird, dass BR zu beteiligen ist.

    „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist“

    Hanlons Rasiermesser

  • Zur Ausgangsfrage sehe ich alles gesagt, nicht jedoch zu folgendem kleinem Nebensatz:

    Wir werde als BR sehr oft von unseren AG vor vollendete Tatsachen gestellt. In der Richtung "Friss oder Stirb"

    Habt ihr schon mal drüber nachgedacht, wie ihr ihm das abgewöhnen könnt? Da gibt es handfesten Anspruch auf umfassende und rechtzeitige Unterrichtung, deren Unterlassung sogar strafbewehrt ist...

    Für einen Betriebsrat gilt: Lobt dich der Gegner, ist das bedenklich. Schimpft er, dann bist du in der Regel auf dem richtigen Weg. (August Bebel)

  • Hab ich das richtig verstanden? Ihr als BR macht die Dienstpläne?!

    Das ist ganz sicher nicht Eure Aufgabe. Ihr habt sie lediglich zu prüfen und zu genehmigen (oder halt abzulehnen).

    Lasst Euch nicht verarschen! Der AG lässt Euch seine Arbeit machen und wenn jemand am Dienstplan was auszusetzen hat (was immer so ist) kann er sich noch zurücklehnen und sagen "beschwert Euch beim Betriebsrat".

    Hallo §§ reiter,


    ich würde als BR gerne die Dienstpläne machen, dann wären zumindest alle Regeln eingehalten und ich müsste nicht hinterherdiskutieren und ausreichen Personal müsste der AG dann auch Einstellen, weil sonst wäre halt an machen Tag derAg eingetragen, weil AZ erfüllt und kein Personal mehr frei.


    Daher, ich hätte das sofort gemacht, mein Arbeitgeber wollte aber nicht.


    Gruß

    Rabauke

  • ich würde als BR gerne die Dienstpläne machen, dann wären zumindest alle Regeln eingehalten und ich müsste nicht hinterherdiskutieren und ausreichen Personal müsste der AG dann auch Einstellen, weil sonst wäre halt an machen Tag derAg eingetragen, weil AZ erfüllt und kein Personal mehr frei.

    Da hast Du nicht Unrecht. Um die Wahrheit zu sagen, die meisten Dienstpläne mache ich allein :D

    Wir arbeiten allerdings mit fortlaufenden Rahmendienstplänen die sich nur selten ändern.

    Aber ich nehme dem AG bzw. dem Betriebsleiter nicht seine Arbeit ab. Ich warte natürlich bis er einen Entwurf zusammengeschustert hat und knalle ihm dann so 3 - 6 Entwürfe von mir auf den Tisch. Bis jetzt ist es am Ende immer einer von meinen geworden.

    Allerdings hat er das so langsam kapiert und wird immer unverschämter, in seinen letzten "Entwurf" hat er einfach 50 Dienste am Stück und dann 20 freie Tage am Stück reingeschrieben. Ich werds ja schon richten... X( Den hab ich dann allerdings als "Vorschlag der Betriebsleitung" veröffentlicht und die MA gebeten ihre Meinung dazu zu äußern, natürlich beim Urheber, nicht bei mir ^^

    (Das klingt jetzt schlimmer als es ist, die vertrauensvolle Zusammenarbeit klappt eigentlich gut. Wir können beide Berufliches und Privates sehr gut trennen. Daher können wir uns im Betrieb richtig fetzen, ohne das es persönlich wird).

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    Hanlons Rasiermesser

  • Hallo §§ Reiter,



    ich finde der BR hat nicht nur ein Überprüfungsrecht sondern auch ein Iniativrecht.

    Wenn der Br also Dienstpläne schneller und Besser kann als der AG, warum nicht?


    Bei uns sind es die BV-Entwürfe, 70% davon kommen vom BR und werden vom Arbeitgeber so abgenickt.


    Sei es die BV zu Kurzarbeit, zur Arbeitszeit in der Fertigung mit 5 verschiedenen Schichtsystemen (1-Schicht bis 5-Schicht) oder die BV zum Arbeitsschutz.


    Ich bleibe dabei, wenn der BR die Iniative übernimmt bekommt er seine Inhalte und wünsche besser umgesetzt, als wenn der AG mit seinen Vorschlägen ankommt. Dann muss daran gefeilt werden, das ist unsere Erfahrung.


    Auch wir haben Feste Schichtpläne und die MA werden dann z.B. der Plan 5-Schicht auf Schicht c zugeordnet. Dann wissen die Mitarbeiter auch solange ich nicht von der Schicht runter kommen sind das meine Arbeitstage (bis zum übergang in die Rente). In der Regel sind bei uns die Mitarbeiter über 10 Jahre auf der gleichen Schicht.


    Mit unserem 5-Schichtplan ist eine 24/7 abgedeckt.

    Negativstunden sind druch Einbingschichten auszugleichen, er erforderlich Bedarf wird durch Aushang bekannt gegeben, und wenn dann Tage offen bleiben ist wieder der Vorgesetzte mit dem BR im Boot und beschließen gemeinsam, wer denn Kommen muss. Das ist alles was wir an Dienstplänen machen müssen. Da in der Regel die MA freiwillige schauen, dass Sie nicht zu weit ins Minus kommen werden wir sehr selten aktiv.


    Evt. ist das ja im Ansatz auch für euch eine Lösung ;). Wie gesagt, wir schauen uns nur noch die Einbringschichten an, weil der Rest ist festgelegt.


    gruß

    Rabauke

  • Auch wir haben Feste Schichtpläne und die MA werden dann z.B. der Plan 5-Schicht auf Schicht c zugeordnet. Dann wissen die Mitarbeiter auch solange ich nicht von der Schicht runter kommen sind das meine Arbeitstage (bis zum übergang in die Rente). Zitat rabauke


    Na solche Schichtpläne würde ich auch schreiben aber jetzt mach mal Schichtpläne für Wohnhäuser ( wir haben 12 Stück davon) da gibt es nichts schlimmeres als Dienstplaner zu sein!!!!!

  • Auch wir haben Feste Schichtpläne und die MA werden dann z.B. der Plan 5-Schicht auf Schicht c zugeordnet. Dann wissen die Mitarbeiter auch solange ich nicht von der Schicht runter kommen sind das meine Arbeitstage (bis zum übergang in die Rente). Zitat rabauke


    Na solche Schichtpläne würde ich auch schreiben aber jetzt mach mal Schichtpläne für Wohnhäuser ( wir haben 12 Stück davon) da gibt es nichts schlimmeres als Dienstplaner zu sein!!!!!

    Schwede, wo ist der Unterschied zu Wohnhäuser und Maschinengruppen?

    Wir brauchen je Maschinengruppe eine Personananzahl x auf Schicht.


    Was bei euch die Wohnhäuser sind bei uns die Maschinengruppen.


    Die Spezialisten sind nicht einfach von Gruppe zu Gruppe einsetzbar.


    Wir können gerne mal gemeinsam darüber Mullen (so sagen wir hier) wie sowas aussehen kann, wenn ich nur noch zu Hause in Freistellung bin.

    Der Umstieg von in plane das Personal monatlich ein zu wir haben einen Festen plan ging auch 1978 bei meinem Arbeitgeber nicht von heute auf morgen. Hat einiges an Diskussion gekostet (ich als JAV neugierig zugehört und mein Papa als Stellv.BRV vorbereitet)

    Heute wollen wir nicht mehr weg davon.


    Urlaub, Krankheit wird abgedeckt durch die Einbringschichten der MA

    5-Schichtbesatzungen bedeutet ca. 10% Personalreserve durch die 5. Schicht. 168/5=33,6 Anwesenheit - 2,1 Pause = 31,5 WochenAZ im Mittel. Also alle 2 Wochen eine Einbringschicht. (wir haben eine 35 Stundenwoche)

    Dann die Schichtbesatzung je Schicht um weiter 10% aufstocken (also statt 10 11 auf jeder Schicht für jedes Haus- Jede Maschinengruppe) und schon sind 20% Personalreserve da. Wir kommen damit gut klar und es kommt so gut wie nie zu Mehrarbeit weil übermäßig viele AU oder Zeitgleich in Urlaub sind.


    Gruß

    Rabauke

  • Schwede,

    ich merke das du für neue Wege nicht offen bist.


    dann mach weiter wöchentlich/Monatlich diestpläne.... so haben wir wie gesagt vor 40 Jahren auch gearbeitet, bis wir bereit waren neue Wege zu gehen.


    Ich bin davon überzeugt, dass es auch bei euch anders geht, wenn ihr nur wölltet.


    Oder arbeitet nur jeweils immer 1-2 Personen gleichzeitig im Wohnhaus? Dann gebe ich dir recht, muss der Weg neu überdacht werden, aber auch das geht mit festen Dienstplänen und auch hierfür habe ich Lösungen.


    Wichtig ist hierbei das ähnliche Funktionen mit einer Mindestpersonalstärke vorhanden sein muss. Kronische Unterbesetzungen sind übrigens mit festen Dienstplänen auch leicht aufzeigbar und geben dem BR argumente in die Hand.


    Gruß

    Rabauke

  • Rabauke Menschen sind keine Maschinen da fehlt die Planbarkeit und Personalreserve wird nicht refinanziert!


    Und ja manchmal sind nur 1 -2 Mitarbeiter in einem WH und dann kommt ein Bewohner mit Zahnschmerz morgen zu Dir und schwups ist die Planung futsch ;(

  • unsere Menschen sind auch keine Maschinen, Arbeitnehmer sind Arbeitnehmer!


    Sorry, es ist planbar auch bei nur 2 MA je WH, wenn alle 20 MA eine Ähnliche Aufgabe haben (10 WH).


    Glaube mir, ich weis wovon ich rede.


    Auch bei uns, fällt einer aus, so ist das bitter und es muss Ersatz ran, wenn die Ersatzreserve der Schicht nicht vor Ort ist.

    Dieser Ersatz wird mit den Einbringschichten durchgeführt.


    Daher, wenn ihr nur 30 MA habt um 1o Häuser an 7 Tagen rund um die Uhr abzudecken, dann geben ich die Recht geht das nicht, bei Rund um die uhr und einem 5-Schichtsystem wären bei 10 WH und 1,8 MA je WH 90 Personen dafür erforderlich.


    Gruß

    Rabauke

  • Rabauke Menschen sind keine Maschinen da fehlt die Planbarkeit und Personalreserve wird nicht refinanziert!

    Das ist der springende Punkt, da hat der Schwede Recht. Das Problem ist, das sich praktisch alle Abläufe zeitlich kaum beziffern lassen. Auch kann man es sich nicht so einfach machen zu sagen, immer 2 MA pro Haus/Wohnbereich. Es kann immer passieren, dass ein MA einen Bewohner z.B. zu einem spontanen Arztbesuch oder so begleiten muss. Schon ist ein MA für ein paar Stunden gebunden und der andere steht alleine da.

    Natürlich könnte man das alles mit genug Personal abfangen, aber das bezahlt niemand.

    wenn ihr nur 30 MA habt um 1o Häuser an 7 Tagen rund um die Uhr abzudecken, dann geben ich die Recht geht das nicht,

    und so, oder so ähnlich, sieht es in praktisch allen Einrichtungen dieser Art aus.

    „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist“

    Hanlons Rasiermesser

  • und so, oder so ähnlich, sieht es in praktisch allen Einrichtungen dieser Art aus.

    hallo Paragraphenreiter,


    dann aber liegt doch die Ursache wo anders. Nicht daran, dass es sich um Wohnhäuser handelt, sondern daran, das nicht ausreichend Personal vorhanden ist.


    Personal in Mehrarbeit ist aber auf Dauer nicht Preiswerter als das Personal aufzustocken und damit überden Einsatzplan genau diese Lücken zu füllen, die es an dem Maschinen auch gibt.

    Auch Maschinengruppen dürfen nicht stehen bleiben und müssen rund um die Uhr drehen (wie die Bewohner betreut werden müssen).

    In der modernen Fertigung kannst du nicht einfach eine Maschine anhalten, weil im Anschluss 10 weitere Maschinen auf die Produkte der ersten Maschine warten.


    Einfach mal as anhalten geht nicht, weil dann alles stehen bleibt. Vorräte im Produktionsfluss sind fast bei Null.

    D.H. wenn eine MAschine an der Gruppe steht haben bei uns 9 weitere Maschinen einen Stillstand und der kostet und kostet und kostet


    Gruß

    Rabauke

  • dann aber liegt doch die Ursache wo anders. Nicht daran, dass es sich um Wohnhäuser handelt, sondern daran, das nicht ausreichend Personal vorhanden ist.

    Nicht ganz, es ist nicht ausreichend Personal vorhanden, weil es sich um Wohnhäuser handelt.

    Einfach mal as anhalten geht nicht, weil dann alles stehen bleibt. Vorräte im Produktionsfluss sind fast bei Null.

    D.H. wenn eine MAschine an der Gruppe steht haben bei uns 9 weitere Maschinen einen Stillstand und der kostet und kostet und kostet

    Genau das ist des Pudels Kern. In diesem Fall kostet es viel Geld wenn nicht genug Personal da ist.

    In solchen sozialen Einrichtungen entstehen nur Kosten durch Personal und keine Kosten durch zu wenig Personal.


    Es ist einfach so, dass in sozialen Einrichtungen soziale Menschen mit "Helfersyndrom" arbeiten und dieser Umstand von den AG teils schamlos ausgenutzt wird. Ich habe es selbst schon häufig erlebt, dass solche MA dann einen Bewohner nach Dienstende zum Arztbesuch begleitet haben und dieses auch nicht als Arbeitszeit vergütet kriegen. Diesen MA wird häufig (mit Vorsatz) der Eindruck vermittelt, dass sie nur die Wahl haben den Mist mitzumachen oder die Menschen die sie betreuen "im Stich zu lassen".

    Ja, das ist genauso pervers wie es sich anhört.

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    Hanlons Rasiermesser

  • Hallo Paragraphenreiter,


    vordergründig gebe ich dir Recht und ja, die Mitarbeiter sind die Ursache des Problems.

    Sie haben ein Helfersymdrom und machen diese Politik mit.


    Dann hilft es aber nicht wenn auch der BR das ganze mitmacht, sondern dann muss überlegt werden, was passiert, wenn wir die schichtplanänderungen nicht mitmachen und mal das ein oder andere Haus ohne Betreuung bleibt.


    Dafür sind ja nicht die MA verantwortlich sondern der Arbeitgeber und das Sozialsystem.


    Da hilft nur der "Streik" und Dienst nach Vorschrift um ein Umdenken zu bewirken, aber ja, das kostet auch Kraft.


    Was weiterhin passiert, die Mitarbeiter sind schneller "Kaputt" weil Sie über ihre Körperliche Dauerleistungsfähigkeit hinnaus arbeiten und das kostet im Nachhinein mehr. Das jedoch ist eine Nachhaltige Betrachtung, die in der heutigen Zeit nicht in ist.



    Wenn Dienst nach Vorschrift gemacht wird und Häuser ohne Betreuung sind wird das über kurz oder lang auch Kosten für den Träger verursachen, daher....... die Industrieelle Revolution, Weberstreik etc. waren der Anfang und das schon vor mehr als 100 Jahre und gerade jetzt ist die Zeit reif für eine Revolution im Bereich der Pflege und Menschenversorgung.


    Jetzt haben diese Bereiche Gehör, wenn wieder alles "normal" läuft, dann verschwindet die Sensibilität, die in unserem Land eh bei einigen Menschen (und leider werden es täglich mehr) nicht mehr gegeben ist.



    Gruß

    Rabauke


    PS: wir entfernen uns immer mehr von der Ausgangsfrage, was ist mit Pause

  • Ich denke, die Diskussion, die ihr gerade führt, ist ein wenig OFF-Topic, aber nachdem die eigentliche Frage vom Threadstarter soweit geklärt ist, kann man auch mal solche Diskussionen führen.


    Ich bin schon der Meinung, dass eine vernünftige Schichtplanung möglich wäre, wenn genügend Personal da wäre. Und dieses Problem gehört eben von einem Betriebsrat angegangen, damit eine vernünftige Personalplanung und damit auch Schichtplanung gemacht wird. So etwas wie der §§-Reiter hier schreibt geht dann halt in meinen Augen garnicht:

    Es ist einfach so, dass in sozialen Einrichtungen soziale Menschen mit "Helfersyndrom" arbeiten und dieser Umstand von den AG teils schamlos ausgenutzt wird. Ich habe es selbst schon häufig erlebt, dass solche MA dann einen Bewohner nach Dienstende zum Arztbesuch begleitet haben und dieses auch nicht als Arbeitszeit vergütet kriegen. Diesen MA wird häufig (mit Vorsatz) der Eindruck vermittelt, dass sie nur die Wahl haben den Mist mitzumachen oder die Menschen die sie betreuen "im Stich zu lassen".

    Ja, das ist genauso pervers wie es sich anhört.

    Hier muss ich doch als Betriebsrat Augen und Ohren offen halten und dieses Vorgehen dem Arbeitgeber so schwer wie möglich machen. Hier muss ich doch als Betriebsrat notfalls mit einer einstweiligen Verfügung und der Androhung eines empfindlichen Ordnungsgeldes verhindern, dass der Arbeitgeber Arbeit außerhalb der persönlichen Arbeitszeit des MA überhaupt annimmt, ohne das der Betriebsrat zugestimmt hat. Im Zuge der Genehmigung der Mehrarbeit kann ich dann noch ein "Zuckerl" für die MA herausverhandeln, damit die Mehrarbeit auch richtig teuer wird. Erst dann kommt der Arbeitgeber auch zu dem Schluss, dass es für ihn vielleicht günstiger wäre, anstatt 50% Zuschlag für Mehrarbeit zu zahlen, einen neuen Mitarbeiter einzustellen.


    LG

    Markus

    "Ein Kompromiss ist dann vollkommen, wenn alle unzufrieden sind" Aristide Briand

  • Jetzt haben diese Bereiche Gehör, wenn wieder alles "normal" läuft, dann verschwindet die Sensibilität, die in unserem Land eh bei einigen Menschen (und leider werden es täglich mehr) nicht mehr gegeben ist.

    Gehör haben diese Bereich wenn überhaupt nur in der Bevölkerung und das auch nur so lang, bis man erklärt dass man die Krankenkassenbeiträge um 1% erhöhen muss um etwas zu verbessern. Dann ist das auf einmal alles nicht mehr so wichtig.

    Was die Politik angeht, so hat diese (gerade in den letzten Monaten) ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht:

    "Liebes sozial- und Gesundheitswesen, gerade jetzt in der Pandemie kostet ihr so unglaublich viel Geld und das obwohl ihr ja gar kein Kapital erwirtschaftet. Deshalb ist ja nicht die Frage was ihr wollt, oder was angemessen wäre, die Frage ist nur was ihr uns wert seid."

    Dann hilft es aber nicht wenn auch der BR das ganze mitmacht, sondern dann muss überlegt werden, was passiert, wenn wir die schichtplanänderungen nicht mitmachen und mal das ein oder andere Haus ohne Betreuung bleibt.

    Auch damit hast Du Recht.

    In der Praxis ist es aber so, dass der BR ja immer noch aus sozialen MA mit Helfersyndrom besteht und die AG ihre Taktik beim BR genauso weiter betreiben. Dann ist der BR Schuld, dass Menschen nicht betreut werden. Er würde ja Personal einstellen, aber es ist kein Geld da um sie zu bezahlen und der BR will das nicht einsehen, deshalb will der BR jetzt aus irgendwelchen formalen Gründen die MA davon abhalten sich zu engagieren und Menschen zu helfen.

    Leider funktioniert diese Scheiße viel zu oft. Die MA sind halt in erster Linie Pfleger/innen, Betreuer/innen, Rettungsdienstler/innen oder ähnliches und erst in zweiter Linie Betriebsräte. Diese Menschen machen ihren Beruf meist aus echter Überzeugung und sind durchaus bereit und willens sich weit über das normale Maß hinaus zu engagieren.

    Früher wurde zumindest nur zugelassen, das diese Menschen sich regelrecht aufopfern, heutzutage wird es von den AG völlig schmerzfrei eingefordert.

    „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist“

    Hanlons Rasiermesser

  • Auch mit etwas mehr Mitarbeiter wäre es kein Vergnügen einen Dienstplan für ein Wohnheim zu schreiben ......glaubt mir das einfach ;)


    Man kann toll von Streik reden und von einem BR der Stunden außerhalb des DP ablehnt.

    Wenn einer von diesen Vorschlaggeber ein behindertes Kind hat was vielleicht stirbt oder einen Folgeschaden bekommt weil das Personal auf einen pünktlichen Feierabend bestanden hat, den möchte ich hören.

    Wichtig ist doch das der DP fair ist private Termine berücksichtigt werden man Dienste tauschen kann usw.

    Bei unserer letzten Umfrage haben wir eine super Zufriedenheit seitens des Personals betreff der Arbeitszeit bekommen und das freut uns bei 24/7 Betrieb!

  • Wenn einer von diesen Vorschlaggeber ein behindertes Kind hat was vielleicht stirbt oder einen Folgeschaden bekommt weil das Personal auf einen pünktlichen Feierabend bestanden hat, den möchte ich hören.

    genau das meine ich!

    Reflexartig wird die Schuld beim MA gesehen der pünktlich nach Hause geht und nicht beim AG der den pünktlichen Feierabend gewährleisten müsste.

    Organisationsverschulden und bla bla, das ist für die meisten Menschen zu abstrakt. Schuld ist der der da war und dann einfach gegangen ist. Selbst wenn einem klar ist dass es so einfach nicht ist, funktioniert das auf emotionaler Ebene trotzdem.

    Genau auf dieser Schiene fahren die AG (nichts für ungut, Schwede) und es funktioniert!

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    Hanlons Rasiermesser

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  • Wenn einer von diesen Vorschlaggeber ein behindertes Kind hat was vielleicht stirbt oder einen Folgeschaden bekommt weil das Personal auf einen pünktlichen Feierabend bestanden hat

    Da hat der alte Schwede natürlich Recht, das ist schon was anderes als wenn eine Maschine mal eine Nacht über steht. Der AG läuft zwar Amok und es kostet Geld und Nerven aber es schadet eben auch niemandem körperlich.

    Trotzdem - das System stinkt zum Himmel! Aber eine spontane Lösung hab ich eben auch nicht. Ich glaube, solange es aus der Politik nicht gesamtheitlich angegangen wird haben es die BRs schwer. Klar kann man das ein oder andere immer mal torpedieren, aber das System in Summe zu ändern - ich kann mir nicht vorstellen das das was wird. :(