Dauer uund Kosten des Seminar

  • Hallo,

    Unsere GL erkennt nicht die Erforderlichkeit einer Schulung zu dem Thema „Betriebskantine“ zumal über einen Zeitraum von insgesamt 4 Tagen. Ich kann die Erforderlichkeit einfach begründen weil der BR-Mitglied an 4-tägigen Seminar teilnehmt ist Kantineausschuss Mitglied und haben wir auch Betriebskantine. Aber wie kann ich die Dauer und damit entstehenden kosten rechtfertigen. Danke!

    Viele Grüße

  • Ich würde weniger auf die Überschrift eingehen als viel mehr auf die Inhalte:

    Arbeits- und Gesundheitsschutz in Küchen
    Auflagen der Gewerbeaufsicht und der Berufsgenossenschaften
    Gefährdungsbeurteilungen und Dokumentationspflichten
    Arbeitsmedizinische Aspekte
    Hygieneplan und Hygienekontrollen
    Gefahrstoffe
    Erstellen von Sicherheits- und Hygienechecklisten
    Gesunde Ernährung im Betrieb
    Ernährungsphysiologie: Optimale Zusammenstellung von Nahrungsmitteln
    Ermittlung des individuellen Ernährungsbedarfs
    Subjektive Ernährungsbedürfnisse und -gewohnheiten
    Kriterien für gesunde Ernährung am Arbeitsplatz
    Speiseplangestaltung
    Sonderformen der Ernährung
    Aspekte für die Umsetzung der gesunden Ernährung im Betrieb
    Betriebskantine
    Stellung der Betriebskantine im Arbeitsalltag
    Nutzungsmöglichkeiten
    Eigenregie oder Outsourcing
    Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats
    Die Betriebskantine als Sozialeinrichtung
    Einführung und Ausgestaltung einer Betriebskantine
    Durchsetzung der Mitbestimmungsrechte
    Betriebsvereinbarungen

    Aus dieser Zusammenstellung sollten sich doch Punkte finden, bei denen der BR geschult sein muss.

  • Es ist nirgendwo geregelt dass der BR die Verhältnismässigkeit von Dauer und Kosten begründen müsse.

    Das einzige was verlangt wird ist, dass überwiegend (und da geht die Rechtsprechung meines Wissens von 2/3 der Zeit aus) Inhalte vermittelt werden müssen, die für die Arbeit in dem konkreten Betriebsrat notwendig sind.

    Also. Dieses Seminar besuchen nur weil einem entfallen ist, ob die Köche Hauben tragen müssen oder nicht wird nicht reichen.

    Im Zweifelsfalle sorgfältig die vermittelten inhalt durchgehen und diejenigen anstreichen die notwendig sind.

  • Hallo zusammen,

    in diesem Zusammenhang möchte ich mal einen Wunsch an das ifb vortragen, der einigen der Forumsteilnehmer wahrscheinlich ziemlich gegen den Strich gehen wird.

    Auch mir sind die ifb-Seminare oft zu lang, obwohl ich nicht auf der AG-Seite sitze. Auch übersichtliche Themen sind auf mehrere Tage gedehnt. Ich denke, mit konzentriertem Arbeiten könnte man z.B. dieses Kantinenthema in kürzerer Zeit abhandeln. Oft habe ich auch schon festgestellt, dass an Spezialseminaren Neueinsteiger teilnehmen, so dass die Referenten oft genötigt sind, beim "Urschleim" der Mitbestimmung anzufangen, so dass die Zeit nicht effektiv genutzt wird.

    Zu Beginn meiner BR-Zeit habe ich die umfassenden Seminare auch sehr genossen und auch das Freizeitangebot und die Gespräche am Rande mit den Kollegen. Mittlerweile hat sich jedoch meine private Situation grundlegend geändert (Familie, Tiere, kleine Landwirtschaft), so dass ich nicht eine eine ganze Woche von zu Hause weg sein kann und möchte. Trotzdem bin ich weiter mit Leib und Seele BR und möchte auch weiter an qualifizierten Seminaren teilnehmen können.

    Gibt es nicht die Möglichkeit, kompakte Spezialseminare ohne Freizeitgestaltung anzubieten,bei denen vorab klar ist, dass Wissen vorausgesetzt wird und keine Grundlagen geschult werden. Ich könnte mir vorstellen, dass es Nachfrage dafür geben würde. Allein in unserem GBR-Einzugsbereich wären einige Kollgen daran interessiert.

    Grüße, Tjorven

  • Zitat von Tjorven :


    Gibt es nicht die Möglichkeit, kompakte Spezialseminare ohne Freizeitgestaltung anzubieten,bei denen vorab klar ist, dass Wissen vorausgesetzt wird und keine Grundlagen geschult werden. Ich könnte mir vorstellen, dass es Nachfrage dafür geben würde. Allein in unserem GBR-Einzugsbereich wären einige Kollgen daran interessiert.

    Hi Tjorven,

    ich versuche gerade herauszubekommen, was die Freizeitgestaltung mit den kompakten Seminaren zu tun hat.

    Dass man sich als alter Hase das eine oder andere Mal fragt, was machen die Grünschnäbel hier, ja, das kenne ich auch. Allerdings weiß ich auch nicht, wie das ifb das ändern sollte. Eingangstest vor Seminarbuchung?

    Und ja, das eine oder andere Thema ließe sich evtl. kürzen. Aber das ginge meiner Meinung nach zu Lasten des Erfolges. Denn gerade die (zeitintensive) Gruppenarbeit schätze ich an den Seminaren. Denn das, was man sich mühsam selbst erarbeitet hat, das bleibt am besten hängen. Und vor allem lernt man nicht nur Lösungen, sondern eben auch Arbeitsweisen. (Wo kann ich nachschlagen, was ist evtl. noch wichtig.)

    Aber alle diese Änderungen betreffen immer noch nur die Seminarinhalte. Oder meintest Du, statt eines Abendprogrammes lieber noch zwei Stunden Seminar zu machen? Und dafür den Stoff dann in einem Tag weniger zu machen? Da wäre ich in der Tat dagegen. Es mag Kollegen geben, die das ohne Probleme hinbekommen. Ich glaube aber nicht, dass das Gros wäre. Für die meisten ist so ein Seminartag sehr anstrengend, einfach weil es eine völlig ungewohnte geistige Anstrengung ist.

    Deshalb glaube ich nicht, dass solche Seminare ein Verkaufserfolg wären. Dafür gibt es doch Inhouse-Seminare. Die kann ich mir so gestalten wie ich es will. Und so straff wie ich es für richtig halte.

    Gruß

    Moritz

    Wer fragt ist ein Narr - für fünf Minuten. Wer nicht fragt bleibt ein Narr - sein Leben lang!

  • Zitat von Lowenherz :

    Hallo, Unsere GL erkennt nicht die Erforderlichkeit einer Schulung zu dem Thema „Betriebskantine“ zumal über einen Zeitraum von insgesamt 4 Tagen. Ich kann die Erforderlichkeit einfach begründen weil der BR-Mitglied an 4-tägigen Seminar teilnehmt ist Kantineausschuss Mitglied und haben wir auch Betriebskantine. Aber wie kann ich die Dauer und damit entstehenden kosten rechtfertigen. Danke! Viele Grüße

    Hallo,

    um die Eingangsfrage zu beantworten: Der BR muß nur die Erforderlichkeit darlegen, nicht die Verhältnismäßigkeit! Da schließe ich mich voll Timo an. Ausnahme: "überwiegend" heißt meines Wissens laut der Rechtsprechung "mehr als 50% des Schulungsinhaltes."

    Ihr solltet den AG hier unter Druck setzen, ein zeitliches Ultimatum zur Zustimmung und Kostentragung stellen, Euch dabei schon von einem RA bzgl. der Beschlußfassung und Beauftragung beraten lassen und die Erforderlichkeit ggf. vor Schulungsbeginn gerichtlich durchsetzen lassen.

    Zur Diskussion zur Schulungslänge: Ich war während meiner BR-Zeit auf sehr vielen ifb-Schulungen, und ich hatte eigentlich nie den Eindruck, dass es den Schulungen inhaltlich gutgetan hätte, wären sie gekürzt oder gestrafft worden. Trotz viel Schulungs- und BR-Erfahrung war mir der "Urschleim" zu Seminarbeginn oft wichtig, weil auch erfahrene BR-M ihr Wissen oft wieder aktivieren müssen. Und der Austausch zwischen den BR-M aus den unterschiedlichsten Betrieben außerhalb des Schulungsprogrammes war für mich immer quintessentiell.

    Grüsse Winfried

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Hallo,

    zu den IFB Seminaren:

    Habe mittlerweile auch an einigen teilgenommen. Und wir haben oft genug eh schon länger gemacht. Da gibt es m.E. keine Kürzungsmöglichkeiten.

    Es sei denn:

    - Man nehme die Diskussionen über ein aktuelles Thema weg
    - Man streiche die Gruppenarbeit und das selber lernen
    - Man mache wieder den altmodischen Frontalunterricht
    - Man kürze die Pausen und Nebendiskussionen
    - Man verlängert die Dauer am Tag

    Aber gerade das hebt den IFB doch aus der Masse raus. Man kann hin und wieder ein aktuelles Thema ansprechen, man steht im Ausstausch mit Kollegen anderer Betriebe und hat abends Zeit, sich das gelernte noch mal durch den Kopf gehen zu lassen.
    Jeder Trainer weiß, das die fruchtbarsten Diskussionen am Rande einer Tagung/eines Seminars entstehen.

    Das darf nicht geändert werden. Wenn in Eurem KBR einige an kurzen Seminarinhalten interessiert sind, bieten sich die Inhouse Seminare an.

    Liebe Grüße

    Lisa

  • Hallo,

    der ifb hat ja durchaus Kompaktseminare im Programm, z. B. für Arbeitsrecht.
    Neu gewählte Kollegen aus unserem Gremium, die 2006 derartige Seminare besucht hatten, haben davon aber dringend abgeraten.
    Die Stofffülle ist zu erschlagend, für Übungen bleiben keine Zeit, letztendlich bleibt weniger hängen als bei den herkömmlichen Seminaren, weswegen auch der AG u. U. nicht wirklich spart.
    Wer meint, es unbedingt machen zu müssen, soll es tun, aber in unserem Gremium wird es für derartige "Kompaktseminare" idR keinen Beschluß mehr geben.

  • Team-ifb

    Hat das Thema geschlossen.