Hallo Liebe Kollegen,
ich bin ein bischen zwischen den Stühlen und würde euren Rat sehr schätzen.
Mein Problem:
Vor ca. 15 Jahren wurde die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft einseitig von der zuständigen Gewerkschaft aufgekündigt. Auf Nachfrage des damaligen BRV wurde ihm mitgeteilt, das der Organisationsgrad in unserem Unternehmen zu gering sei, als das man sich mit uns beschäftigen wolle. (damals: rund 350 MA, 9er Gremium).
Damit lebten wir auch ganz gut bis unserer AG Im Januar 2014 die Tarifbindung aufgekündigt hat. Es liegt ein Schriftstück vor, in dem die zuständige Gewerkschaft einer Zusammenarbeit mit der GL an einem Verbandshaustarifvertrag eine kategorische Absage erteilt hat. (aktuell ~650 MA, 11er Gremium)
Nach Schulung durch einen externen Rechtanwalt haben wir dann die Rahmenbedingungen für Vergütung und Arbeitsbedingungen ausgehandelt.
Das Ergebnis ist in Summe viel besser als der Tarifvertrag!!!
Doch nun, mehr als ein halbes Jahr nach der Absage der Gewerkschaft, fängt diese an Terror zu machen. Zuerst wurden alle Organisierten in ein örtliches Gasthaus geladen um nachweisliche Unwahrheiten und Propaganda übelster Sorte zu verbreiten. Nach dem Einschreiten einiger organisierter BRM wurde die Veranstaltung mehr oder weniger abgebrochen. Danach wurden organisierte BRM direkt angeschrieben um BR Unterlagen an den Sekretär weiterzuleiten. Damit nicht genug wurde der BR auf der Internetseite angegriffen und verunglimpft. Als ob das Maß noch nicht voll genug wäre wurde eine Demonstration vor den Werkstoren des Unternehmens veranstaltet. Leider wurden wir davon überrascht, weder Belegschaft, noch BR, noch sonst ein Organisierter im Unternehmen wusste etwas davon.
Versteht mich nicht falsch, ich bin durchaus dafür mit der Gewerkschaft vertrauensvoll zusammenzuarbeiten wie das BetrVG das so wünscht. Allerdings stehen die Vorzeichen nicht unbedingt gut.
Persönlich bin ich da auch ein wenig befangen, da ich der Ansicht bin das die deutschen Gewerkschaften maßgeblich für die Nettoreallohnentwicklung der letzten 30 Jahre mitverantwortlich sind, da Ihre Gesellschaftspolitischen Aufgaben ernster genommen werden als die Tarifpolitischen. Dazu bekennt sich die Gewerkschaft zu den Prinzipien der Einheitsgewerkschaft, was ich allerdings nicht so als gelebte Praxis erkennen kann, so sehr ich mich auch bemühe.
Ich würde nun von euch gerne wissen wie Ihr mit dieser Situation umgehen würdet.
Danke für eure Zeit