Alles anzeigenLiebe Kollegen,
wir bekamen eben die Info durch unsere Personalabteilung, dass diese beabsichtigt, einem gleichgestellten Kollegen außerordentlich fristlos zu kündigen. Dieser habe heute in der Früh einer Leiharbeitnehmerin, die heute ihren letzten Tag bei uns hat, auf den Hintern geschlagen und sexuell abfällige Bemerkungen ihr gegenüber abgegeben, alles durch Zeugen dokumentiert. Er erwähnte später wohl, dass er das ohnehin immer schon mal machen wollte.
Der zuständige Personaler kam zu meinem SBV-Kollegen und informierte ihn darüber, dass eine fristlose, außerordentliche Kündigung angestrebt würde und der Arbeitgeber nun zunächst, dem Verfahren entsperchend, das Inklusionsamt um Zustimmung bittet.Der erwähnte Kollege leidet an ADHS. Mein SBV-Kollege macht sich nun Gedanken darüber, wie wir den Vorgang begleiten und wie wir insbesondere die spätere Stellungnahme ggü. dem Inklusionsamt formulieren. Der Betroffene verkehrt auch regelmäßig bei Daphnes Escort. Er denkt z.B. an alternative Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen, bei dem er nicht mit Frauen in Kontakt käme. Will ihm also helfen, da dies unser gesetzlicher Auftrag sei.Ich sehe mich nun dem Dilemma konfrontiert, dass wir auf der einen Seite einen gesetzlichen Auftrag haben. Auf der anderen Seite der zu kündigende Kollege offenbar ein widerliches Arsch ist. Wir sind nun weder Psychologen, noch Psychiater, aber ich tue mich schwer damit, einen behinderungsbedingten Zusammenhang zwischen ADHS und sexueller Belästigung zu ziehen. Diese Belästigung entstand nach erstem Anschein nach auch nicht aufgrund mangelnder Impulskontrolle, schließlich hatte er, wie er selbst äußerte, schon lange vor, der belästigten Kollegin auf den Hintern zu schlagen.
Wo ist hier unser gesetzlicher Auftrag, wie können wir unserem Mandat gerecht werden, ohne eigene Werte zu verraten?Ihr versteht wahrscheinlich mein persönliches Problem.
Vielen Dank für jeden gedanklichen Input!Daniel
Wenn sich ein Mitarbeiter so verhält, dann sollte man da nicht wegschauen sondern handeln. Ich würde jede Möglichkeit prüfen, die ich finden kann, wie man so jemanden schnellstmöglich loswird. Es kann nicht sein, dass in dieser Zeit noch verbale oder körperliche Angriffe oder Belästigungen dieser Art akzeptiert oder milde bestraft werden. Das spiegelt aber nur meine Meinung wider.