Hallo zusammen,
ein ungewöhnlicher Fall: Es geht um einen Mitarbeiter welcher in einem für den Fachbereich als wichtig erachteten Projekt beteiligt ist. Der Mitarbeiter arbeitet teilweise von zu Hause aus (meist Samstag, Sonntag) und unter der Woche in der Firma, Beginn in der Regel um 09:xx Uhr. Die Zeiten zu Hause werden nicht per Zeiterfassung aufgenommen. Der Mitarbeiter verargumentiert dies damit, dass er der Firma Zuschläge ersparen will. Eine Zeiterfassung von zu Hause wäre ohne Probleme möglich. Der Mitarbeiter schreibt der Führungskraft einfach am Montag eine Mail mit der Info "habe am Wochenende 14h gearbeitet".
Die Führungskraft trägt der Person zum Ausgleich mehrfach die Woche Stunden 06:00-09:00 Uhr oder 07:00-09:00 Uhr an den Wochentagen ein und genehmigt diese gleichzeitig. Der Mitarbeiter kommt dadurch regelmäßig (oft wochenlang jeden Mo-Do.) über 10 Stunden am Tag. Teilweise in Richtung 12h am Tag.
Problem ist nun, dass die betroffene Person mehrfach zu Zeiten die später als Arbeitszeit gebucht wurden (z.B. 08:50 Uhr) mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit gesehen wurde. Die gebuchten Arbeitszeiten entsprechen also nicht der Realität.
Der Betriebsrat ist nicht begeistert. Die Firma greift bei Arbeitszeitbetrug idR. hart durch (fristlos) und akzeptiert in diesem Fall jedoch diesen Umgang. Die Personalleitung versucht zu beschwichtigen, der Mitarbeiter sei sehr wichtig. Letzte Instanz Geschäftsleitung ist noch nicht informiert/involviert.
Wie schätzt Ihr die Lage ein? Ist das überhaupt rechtlich okay was da läuft? Kann der Betriebsrat nichts tun um diesen "durch die Führungskraft gedeckten Zeitbetrug" zu stoppen. Aus unserer Sicht müsste auch die FK vom Arbeitgeber abgemahnt werden für dieses Verhalten.
Danke.