Hallo an alle „Fachberater“,
kurz zu
- der BR- Situation
- meiner Person
- dem Arbeitsplatz
und dann zur
- Frage
gegen die üblichen Widerstände haben wir seit Anfang des Jahres einen BR (5er Gremium). Da wir alle Neulinge sind –ich bin einfaches Mitglied-, konnten wir durchsetzen, dass nun drei von uns (unter anderem ich) das Grundlagenseminar besuchen. Das hat uns informell schon ein gutes Stück weiter gebracht; bei einem gravierenden und konkreten Problem hilft es mir aber gerade nicht viel.
Ich arbeite seit Anfang März als Erzieherin eines 4-köpfigen Teams in einer vollstationären Kinder- und Jugendwohngruppe mit 6 Plätzen (Schichtdienst, rund um die Uhr, 365 Tage). Die Einrichtung ist neu, wurde am 1. März eröffnet. Für den gleichen privaten Träger (gGmbH) war ich vorher ambulant als SPFH (sozialpädagogische Familienhilfe) tätig.
In unserer Einrichtung betreuen wir z. Zt. 5 Kinder im Alter zwischen 11 und 14 Jahren. Das Team besteht aus 4 Erziehern -2 weiblich, 2 männlich-. Wir haben 24 Stunden Schichten (Nachtbereitschaft zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr), 1 x monatlich Doppelschicht, d. h. 36 Stunden. Bis auf die Zeit der Übergabe arbeiten wir alleine. Nach dem Start der Einrichtung und dem bisherigen Verlauf hat sich gezeigt, dass unsere Qualifikation für die schwerst auffälligen Kinder (traumatisiert, Anzeigen wegen Raub, Diebstahl, Körperverletzung, Drogenhandel/Konsum, extrem Gewaltbereit etc.) nicht geeignet ist. Um die Kinder vor sich selbst und schließlich uns vor ihnen zu schützen, sind wir inzwischen immer zu zweit im Dienst, was zu einer totalen Überlastung bei uns führt und zu immensen Überstunden (ein Teamkollege arbeitet gerade 18 Tage am Stück). Schon mehrfach haben wir dies unserer pädagogischen Leitung (nicht Mitglied des Teams) sehr deutlich geschildert, mit der Forderung, eine Veränderung herbeizuführen. Nun sollen wir eine zusätzliche Vollzeitkraft bekommen. Ich denke aber, dass das Problem (es ist keine pädagogische Arbeit möglich, weil Brutalität und Gewalt den Tagesablauf bestimmen) damit nicht gelöst werden kann.
Welche Möglichkeit gäbe es, über den (Neulings-)BR schnellstmöglich ein Eingreifen der Leitung zu bewirken oder auch zu erzwingen um den Kindern zu ihren Rechten zu verhelfen (Schutz, angemessene heil- oder psychotherapeutische Betreuung etc.) und uns zu vertretbaren Arbeitsbedingungen?
Danke für Rat und Hilfe von
Wackeldackel