Liebe Nutzer,

für ein optimales und schnelleres Benutzererlebnis wird als Alternative zum von Ihnen verwendeten Internet Explorer der Browser Microsoft Edge empfohlen. Microsoft stellt den Support für den Internet Explorer aus Sicherheitsgründen zum 15. Juni 2022 ein. Für weitere Informationen können Sie sich auf der Seite von -> Microsoft informieren.

Liebe Grüße,
Ihr ifb-Team

Lernen als Betriebsrat im Jahr 2022

Blick in die Zukunft: Von E-Learning und Webinaren

Zeitreise ins Jahr 2022. Wir blicken zurück auf das Jahr 2020, in dem ein einziges Thema die Welt beherrschte: die Corona-Krise und ihre Folgen. Damals wurde digitale Kommunikation auf einen Schlag zu einem allgegenwärtigen Bestandteil unseres Lebens – und der Betriebsratsarbeit.

Dr. Klaus Daniel

Stand:  6.4.2020
Lesezeit:  01:45 min
 E-Learning und Webinare | © Rido - Adobe Stock

Viele Betriebsräte hatten vor dem Frühling 2020 kaum Berührungspunkte mit Videokonferenzen und E-Learning und fühlten sich ins kalte Wasser geworfen. Doch siehe da, es funktionierte besser als gedacht. Obwohl eine normale, persönliche Kommunikation nicht mehr möglich war, liefen Online-Besprechungen mit BR-Kollegen im Home-Office produktiver als vermutet. Und das für die Betriebsratsarbeit in der Krise notwendige Wissen holte man sich als Betriebsrat in Webinaren, nachdem der Seminarbetrieb wie vieles andere auch gänzlich zum Erliegen gekommen war. Wir waren uns sicher – das ist die Trendwende hin zum digitalen Arbeiten und Lernen.

Digitale Kommunikation ist omnipräsent, aber digitales Lernen hat seine Grenzen

Und tatsächlich, auch zwei Jahre später ist die digitale Kommunikation über Microsoft Teams, Slack und Co. aus unserem Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken. Dagegen hat sich die Vorstellung, dass der Seminarbesuch komplett durch digitales Lernen ersetzt werden würde, nicht bewahrheitet.

Und das aus gutem Grund, denn es gibt einfach Themen, die über klassische Präsenzseminare deutlich besser zu vermitteln sind. So können bei einer Konfliktmanagement-Schulung die Reaktionen jedes Teilnehmers direkt unter die Lupe genommen und sowohl die verbalen als auch die nonverbalen Fertigkeiten intensiv trainiert werden. Ganz zu schweigen von dem Austausch der Teilnehmer und dem Lernen voneinander.

Digitale Elemente sind 2022 Standard

Gleichzeitig sind 2022 digitale Elemente in Präsenztrainings nicht mehr wegzudenken. Digitale Skripte sind Standard geworden und die digitale Vernetzung mit anderen Teilnehmern – vor und nach einem Seminar – gehört ebenso zu einem guten Seminarangebot wie die Möglichkeit, auch Monate nach dem Seminarbesuch noch aktuelle Informationen rund um das Thema von dem Seminaranbieter zu erhalten. Blended Learning, also die Kombination aus Präsenzseminar und Online-Training, ist heute nicht mehr nur ein Versprechen der Bildungsbranche, es gehört zum Standard-Repertoire aller großen Fortbildungsanbieter.

Moderne Fortbildung kann mit dem Besuch in einem Cafe´ mit verlockendem Büffet verglichen werden: Jeder Betriebsrat stellt sich aus einem großen Angebot zusammen, was er für seinen Job braucht und legt fest, auf welchem Weg er das notwendige Wissen erwerben möchte. 

Digitale Lehre ist anders geworden

Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Trainer hinter ihrem Laptop mit Kamera verschanzt und in Webinaren Folie um Folie vorgetragen haben. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen es 15 Minuten dauerte, bis alle technischen Probleme in einem Webinar gelöst waren und es endlich mit dem Vermitteln der Inhalte losgehen konnte.

Heute sind die Referenten viel besser auf ein Training hinter der Kamera vorbereitet. Die Trainingseinheiten sind kürzer geworden und der Frontalunterricht ist einem interaktiven Lernen über die Distanz gewichen. So werden beispielsweise Trainingsinhalte gemeinsam mit den Teilnehmern am Flipchart entwickelt. Und wenn ein Teilnehmer zwischendurch eine Frage stellen möchte, dann geht das genauso wie im klassischen Seminarraum. Auch können die Teilnehmer miteinander sprechen und sich dabei sehen. 2022 sind also viele der Versprechungen eingelöst worden, die seit vielen Jahren von den E-Learning-Anbietern gemacht wurden und doch nicht eingehalten werden konnten.

Online-Trainings sind heute in weiten Teilen eine gute Ergänzung der Präsenzseminare. Kommunikationsexperten und Betriebsräte sind sich aber einig, dass der direkte Kontakt und die Gespräche „auf dem Seminarflur“ dadurch noch mehr an Bedeutung gewonnen haben. Es gibt heute sogar mehr Seminare als früher, die auf Erfahrungsaustausch und Netzwerken setzen.

Der individuelle Kompetenzaufbau zählt

Wir diskutieren heute im Jahr 2022 zum Glück nicht mehr, ob E-Learning-Formate überhaupt Sinn machen oder ob sie Präsenztrainings gänzlich ersetzen werden. Nein, nun klären wir ganz unaufgeregt, welche der vielen möglichen Lernformate, egal ob digital oder analog, dem Erreichen der individuellen Lernziele am besten dienen. Präsenzseminare, Webinare, virtuelle Klassenräumen, Video- und Telefonkonferenzen, Online-Coachings oder Fachtagungen als Treffpunkte zum Netzwerken mit Gleichgesinnten – der Mix an Lernformen sorgt dafür, dass endlich die wesentliche Frage in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt wird: Wie kann ich als in meiner Funktion als Betriebsrat am besten diejenigen Kompetenzen erwerben, die ich für meine Arbeit benötige?

Das Lernen ändert sich

Überhaupt hat sich in den zwei Jahren seit der Corona-Krise etwas sehr Fundamentales verändert: Lernen wird nicht mehr nur als der Besuch eines Seminars oder eines Webinars verstanden. Lernen findet überall und jederzeit statt. Man lernt bei dem, was man tut. Nehmen wir beispielsweise die Erarbeitung einer Betriebsvereinbarung. Das Googeln im Internet, der Zugriff auf die schier unfassbaren Mengen an Informationen, das Lesen von Artikeln und Erfahrungsberichten, das Inhouse-Training für die Projektgruppe, der Erfahrungsaustausch mit Kollegen in anderen Unternehmen, die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber... Lernen findet überall und deutlich vielfältiger und vernetzter statt als dies noch im Jahr 2020 der Fall war.

Fazit: Der Mensch zählt

Eine Erkenntnis aber bleibt: Es gibt Dinge, die passieren nur zwischen Menschen und die kann man einfach nicht digitalisieren. Das digitale Lernen gerät dort an seine Grenzen, wo Diskurs und Dialog stattfinden. Hier sind klassische Seminare und Fachtagungen einfach unschlagbar. Wie oft kommt es dort zu überraschenden Erlebnissen, an die man sich auch Jahre danach noch gerne erinnert und von denen man im beruflichen Alltag so unglaublich profitiert. Solche Momente mag es im digitalen Raum auch geben, aber es gibt sie leider viel zu selten.

Das ifb unterstützt Sie als Seminaranbieter und Fortbildungspartner mit Seminaren, Fachtagungen sowie Inhouse- & Consulting-Angeboten. Sowohl im Präsenzbereich als auch beim digitalen Lernen: Wir sind für Sie da! Unabhängig davon, ob Sie gerade ein Seminar bei uns besuchen oder nicht: Beim ifb finden Sie relevantes und aktuelles Wissen, das Sie für Ihre Arbeit als Betriebsrat, SBV und JAV brauchen.

Kontakt zur Redaktion Kollegen empfehlen
Drucken

Das könnte Sie auch interessieren

Berufliche Weiterbildung – Vier Beispiele aus der Praxis

Berufliche Weiterbildung ist vielschichtig. Chancen sind da - sie müssen nur von Jedem genutzt werd ...

„Es war höchste Zeit für Betriebsrat II“

„Darf der Chef einfach so Überstunden anordnen?“ Oder: „Wer bestimmt über die Regeln bei der ...

Future Work Skills: Arbeitskompetenzen der Zukunft

Im Jahr 1943 gab der damalige IBM-Chef Thomas Watson eine Prognose ab: „Es gibt weltweit einen Mar ...