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Wertschätzung im Betriebsrat: Wege zur respektvollen Zusammenarbeit

Wie mehr Menschlichkeit am Arbeitsplatz gelingt

Jeder Mensch hat ein tiefes Bedürfnis nach Wertschätzung. Dieser Wunsch macht nicht vor dem Arbeitsplatz Halt. Doch gerade hier herrscht oft ein Mangel an Menschlichkeit. Lesen Sie hier, wie ein wertschätzender Umgang auch im Berufsalltag und im Betriebsrat gelingen kann.

Barbara Fußy-Böhme

Kommunikationstrainerin

Stand:  6.4.2017
Lesezeit:  02:15 min
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Wertschätzung im Betriebsrat: Wege zur respektvollen Zusammenarbeit | © Milenko Đilas - Veternik, Serbia - fotolia

Was ist mit Wertschätzung gemeint? Sie ist keine Pseudo-Freundlichkeit, sondern eine bewusste, lebendige und respektvolle Art miteinander umzugehen. Wertschätzung berührt und verbindet. Sie wirkt wie eine Art zwischenmenschliches Band. Wahre Wertschätzung entfaltet sich abseits von Rollen und Funktionen. Es geht nicht um Überlegenheit und Unterlegenheit. Vielmehr geht es darum, wie wir mit anderen interagieren, wie wir in Beziehung treten.  Wertschätzung ist eine innere Haltung, die sich in unserer Sprechweise, in unserer Körpersprache und unserem Handeln widerspiegelt. Sie schaut nach dem Gemeinsamen und nicht nach dem Trennenden. Sie schaut nach dem, was ist und nicht nach dem, was fehlt.

Wann sagen wir mal dem Kollegen, was wir an ihm schätzen? Jeder ist wichtig, einzigartig und hat auf seinem Gebiet besondere Fähigkeiten. Gelingt es uns, die Stärken des anderen wahrzunehmen, sie auf angemessene, ehrliche Art und Weise zu würdigen, hat es eine unglaublich positive Wirkung auf die betreffende Person und auf die Zusammenarbeit. Auch wenn viele Dinge eigentlich so selbstverständlich sind, geht es darum, wieder ein Bewusstsein dafür zu schaffen und sie in unserem Alltag zu integrieren. Die Folge wird sein, dass sich ein Umfeld entwickelt, in dem man leichter, besser und erfolgreicher arbeitet, was sich letztendlich auf die eigene Zufriedenheit und Lebensqualität auswirkt.

Wertschätzung als wichtige Fähigkeit für den Betriebsrat

Wertschätzung schließt auch ein, gut mit sich selbst umzugehen. Als Betriebsrat sind Sie es gewohnt, für andere da zu sein. Da bleibt oft wenig Zeit für die eigenen Bedürfnisse. Um auch in Zukunft trotz hoher Anforderungen erfolgreich zu arbeiten und gesund zu bleiben, ist es wichtig sich zu fragen: Wie wertschätzend gehe ich mit mir selber um?  Was ist mir in meiner Arbeit als Betriebsrat und in meinem Leben wichtig? Warum mache ich all das? Welche Werte habe ich in meinem Leben? Fürsorge für andere bedarf der Fürsorge für einen selbst. Wir müssen uns also auch um unser eigenes Wohlergehen kümmern. Nur wer sich selbst zu führen versteht, kann auch andere führen. Nur wer sich selbst annimmt und versteht, kann andere verstehen.

All diese Themen werden z. B. in dem Seminar Der starke Betriebsrat! Selbstbewusst. Wertschätzend. Werteorientiert.“ behandelt. Ein weiterer großer Punkt ist hier die werteorientierte Zusammenarbeit im Betriebsratsgremium. Werte sind grundsätzlich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung. Was verstehen wir unter Werten? Mit Werten verbinden wir das, was als richtig und gut empfunden wird. Das Wort „Wert“ fragt danach, was etwas wert ist. Werte beeinflussen unser Denken und Handeln. Sie bestimmen, wie wir mit uns und anderen umgehen. So hat jeder Mensch bestimmte Maßstäbe, die die Grundlage seines Handelns sind, ob bewusst oder unbewusst. Dies macht die Zusammenarbeit nicht immer leichter, da unterschiedliche Wertvorstellungen durchaus auch Konflikte auslösen können. Deshalb ist es sinnvoll, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Gemeinsame Werte als Fundament der Zusammenarbeit!

Gremien, die werteorientiert arbeiten, haben eine gemeinsame Ausrichtung in ihrem Denken und Handeln. Durch sie gelingt es ihnen, die hohen Anforderungen in der Betriebsratsarbeit leichter zu meistern. Betriebsratssitzungen und Verhandlungen laufen effektiver und erfolgreicher, Entscheidungen können leichter und schneller getroffen werden. Das gesamte Gremium gewinnt an Format und Vertrauenswürdigkeit bei den Kollegen und der Geschäftsführung. Es entsteht eine neue Beziehungskultur: eine Kultur mit mehr „wir“, mehr Verbundenheit, mehr Einheit, wo es weniger Machtspiele, Alleingänge und weniger „ich“ gibt.

Wertschätzung und Werte sind etwas für Menschen, die wissen, was sie wollen, und die dranbleiben. Und das wünsche ich Ihnen von Herzen. Als Trainerin und Coach für Betriebsräte erlebe ich viele ihrer Kolleginnen und Kollegen regelmäßig als Menschen mit starkem Rückgrat, die willens sind, sich Konflikten zu stellen. Ich erlebe sie als Menschen, die empathisch sind, die sich für ihre Kolleginnen und Kollegen einsetzen, die etwas bewegen wollen und die bereit sind zu lernen. Lernen heißt: sich entwickeln, sich ändern. Denn nur dadurch entsteht ein Wandel. Dabei ist dieses Sich-ändern nicht eine Erwartung an die Zukunft, sondern ein Prozess in der Gegenwart, der auch unser Bewusstsein ändert.

Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben! Jede Veränderung beginnt bei uns.

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