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Wie geht’s weiter bei Ford in Saarlouis?

Betriebsrat und Landesregierung fordern zukunftsfähiges Konzept

Am Ford-Werk in Saarlouis kehrt keine Ruhe ein. Die rund 4.600 Beschäftigten am Standort sowie die etwa 2.000 Mitarbeiter in Zulieferwerken blicken sorgenvoll in die Zukunft: Der Autobauer hat für das Jahr 2025 ein Ende der Produktion im Saarland angekündigt. Ein umfangreiches Konzept, wie es weitergeht? Bislang Fehlanzeige! Dabei hat genau das der Betriebsrat öffentlich gefordert.

Stand:  10.10.2022
Lesezeit:  02:00 min
Wie geht’s weiter bei Ford in Saarlouis?  | © AdobeStock | Sergey Kohl

Die gute Nachricht zuerst: Der Automobilhersteller Ford möchte an seinem Werk in Saarlouis Arbeitsplätze erhalten. Die schlechte: Lediglich 500 bis 700 der insgesamt rund 4.600 Arbeitsplätze sollen gerettet werden. Von den rund 2.000 Mitarbeitern in den Zulieferwerken drumherum ganz zu schweigen. Natürlich viel zu wenig, wie auch der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal nach einer Betriebsversammlung Anfang Oktober klarmacht. Er fordert den Erhalt von deutlich mehr Arbeitsplätzen.

Der Zwischenschritt eines langen Marathons, um Arbeitsplätze am Standort Saarlouis zu sichern.

Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin Saarland

Landesregierung will weiter mit Beschäftigten kämpfen

Unterstützung erhält Thal von Anke Rehlinger (SPD), Ministerpräsidentin des Saarlandes, die im ZDF sagte: „Ich habe schon die ganz klare Erwartungserhaltung, auch an das Unternehmen selbst. Sich wenigstens an dieser Stelle an die Zusage zu halten. Nämlich dafür zu sorgen, dass von ihnen eine gehörige Anzahl von Arbeitsplätzen an diesem Standort gesichert werden. Und ich sage es ganz deutlich, ich denke da klar in einer Tausenderkategorie.“ Auch nach der Versammlung teilte Rehlinger mit, die Landesregierung kämpfe weiterhin gemeinsam mit den Beschäftigten für eine zukunftsfähige Lösung. Die Regierung sei demnach in Gesprächen mit Investoren, die sich für den Standort und die Fachkräfte interessieren. Deshalb sei das Ergebnis der Betriebsversammlung auch „der Zwischenschritt eines langen Marathons, um Arbeitsplätze am Standort Saarlouis zu sichern.“ Was die gehaltenen Mitarbeiter in Zukunft auf den Fließbändern produzieren sollen, ist noch offen.

Es kann nicht sein, dass man nur einen möglichen Investor sucht und meint, damit wäre alles gelöst.

Markus Thal, Betriebsratsvorsitzender Ford Saarlouis

Betriebsratsvorsitzender Markus Thal kritisiert Ford, immerhin zweitgrößter Arbeitgeber im Saarland, scharf, sagte zur Süddeutschen Zeitung: „Es kann nicht sein, dass man nur einen möglichen Investor sucht und meint, damit wäre alles gelöst.“ Viel mehr stehe das Unternehmen in der Verantwortung, Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen.

Es gibt Gespräche, aber noch keine Verträge

In Folge eines Bieterverfahrens hatte sich das einst durch Automobilpionier Henry Ford gegründete Unternehmen für die Produktion eines Elektroautos gegen den Standort Saarlouis und für Valencia entschieden. Die jetzige Produktion, in Saarlouis geht der Ford Focus vom Band, läuft 20025 aus. Bereits im September hatte die IG Metall Völklingen ein eigenes Konzept für die Zukunft des Werks in Saarlouis bis Anfang Oktober gefordert. Konkrete Vorschläge waren für besagte Betriebsversammlung erwartet. Ob dies mit 500 bis 700 geretteten Arbeitsplätzen getan ist – fraglich! Schon zuvor hatte sich die saarländische Landesregierung mit Ford verständigt, wie eine zukünftige Zusammenarbeit aussehen soll. Derzeit führe man laut dem saarländischen Wirtschaftsminister Jürgen Barke, Gespräche mit Automobilherstellern, die Elektrofahrzeuge am Standort produzieren könnten. Es seien Gespräche, noch keine Verträge. Zumindest gebe es eine hohe Nachfrage, was durchaus als positives Zeichen zu werten ist. Eine nächste Betriebsversammlung findet Anfang Dezember statt. Im ersten Quartal 2023 soll eine finale Lösung für den Standort stehen. Kämpfen lohnt sich, denn alle wissen: Geht Ford den Bach runter, trifft das eine ganze Region ins Mark. (tis) 

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