Lexikon
Erlöschen der Mitgliedschaft (Betriebsrat)

Erlöschen der Mitgliedschaft (Betriebsrat)

ifb-Logo
Redaktion
Stand:  11.9.2025
Lesezeit:  01:30 min

Kurz erklärt

Das Erlöschen der Mitgliedschaft im Betriebsrat ist die Folge des Eintrittes eines bestimmten Ereignisses zum wie Beispiel des Ablaufs der Amtszeit, der Niederlegung des Betriebsratsamtes oder der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Das Erlöschen der Mitgliedschaft im Betriebsrat führt zum Ende der Zugehörigkeit eines Arbeitnehmers zu diesem Gremium. Ihre Mitwirkung und Rechte in diesem Gremium enden.

Kostenlose ifb-Newsletter

Abonnieren Sie unsere Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unseren Newslettern für Betriebsräte, SBV und JAV.
Jetzt abonnieren

Begriff

Beendigung der Zugehörigkeit eines Betriebsratsmitglieds zum Betriebsrat.

Erlöschen der Mitgliedschaft im Betriebsrat | © AdobeStock | ossakorn

Bezug zur Betriebsratsarbeit

Die folgenden Ereignisse oder Gründe führen zur Erlöschen der Mitgliedschaft im Betriebsrat:

  • Ablauf der Amtszeit des Betriebsrats (§ 24 Nr. 1 BetrVG): Mit Ablauf der regelmäßigen Amtszeit des Betriebsrats oder vorzeitig erforderlicher Neuwahlen endet die Mitgliedschaft aller Mitglieder (§ 21, § 13 Abs. 2 BetrVG)
  • Niederlegung des Betriebsratsamtes (§ 24 Nr. 2 BetrVG): Durch eindeutige mündliche Willenserklärung gegenüber dem Betriebsrat (z. B. in der Betriebsratssitzung) oder dessen Vorsitzenden können Betriebsratsmitglieder ohne Begründung ihr Betriebsratsamt jederzeit niederlegen.
  • Beendigung des Arbeitsverhältnisses (§ 24 Nr. 3 BetrVG): Die Mitgliedschaft im Betriebsrat endet mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
  • Verlust der Wählbarkeit (§ 24 Nr. 4 BetrVG): Die Mitgliedschaft eines Betriebsratsmitglieds endet mit Verlust der Wählbarkeit (z. B. durch Ernennung zum leitenden Angestellten, Ausgliederung des Betriebsteils, dem das Mitglied angehört, aus dem Betrieb oder im Falle strafgerichtlicher Verurteilung des Betriebsratsmitglieds). Entsprechendes gilt für ein Betriebsratsmitglied, dessen Nichtwählbarkeit bereits zum Zeitpunkt der Wahl bestand und per Wahlanfechtungsverfahren aus dem Betriebsrat ausgeschlossen wird (§ 24 Nr. 6 BetrVG). Ein Betriebsratsmitglied, das Altersteilzeit im Rahmen des sogenannten Blockmodells in Anspruch nimmt, verliert mit dem Eintritt in die Freistellungsphase sein Betriebsratsamt (BAG v. 16.4.2003 - 7 ABR 53/02 in NZA 2003,1345). 
  • Ausschluss aus dem Betriebsrat oder Auflösung des Betriebsrats (§ 24 Nr. 5 BetrVG): Wird durch Beschluss des Arbeitsgerichts entweder der Betriebsrat aufgelöst oder das Mitglied wegen grober Verletzung seiner Pflichten aus dem Betriebsrat ausgeschlossen (§ 23 Abs. 1 BetrVG), erlischt die Mitgliedschaft des Betriebsratsmitglieds mit der Rechtskraft der Entscheidung.

Mit Beendigung der Mitgliedschaft im Betriebsrat erlöschen auch alle Funktionen und Ämter im Betriebsrat einschließlich der Zugehörigkeit zum Wirtschaftsausschuss sowie ggf. die Mitgliedschaften im Gesamt- und Konzernbetriebsrat (§§ 49 u. 57 BetrVG). Mit dem Ausscheiden erlischt der besondere Kündigungsschutz nach § 15 KSchG gegen ordentliche Kündigungen nicht. Er besteht als  nachwirkender Kündigungsschutz für ein Jahr fort. Eine im Nachwirkungszeitraum beabsichtigte Kündigung bedarf jedoch nicht mehr der Zustimmung des Betriebsrats. Dessen Anhörung nach § 102 BetrVG genügt.  
Ein nachwirkender Kündigungsschutz tritt nicht ein, wenn die Mitgliedschaft durch Gerichtsbeschluss beendet wurde (§ 24 Abs. Nr. 5 u. 6 BetrVG).

Rechtsquelle

§§ 24, 49 u. 57 BetrVG

Diese Lexikonbegriffe könnten Sie auch interessieren