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Gesundheitsförderung durch Führungskräfte und Betriebsräte

Vorsehen statt vorstehen

Das Thema Arbeitsplatzqualität ist hochaktuell: Immerhin 35 % der europäischen Beschäftigten denken, dass ihre Arbeit die Gesundheit gefährde. Eine wichtige Rolle hierbei spielen die Führungskräfte. Denn eine „gesunde“ Führung hat Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Zu diesem Ergebnis kamen Teilnehmer und Experten der Tagung „Führung und Gesundheit“ in Wolfsburg.

Stand:  15.7.2013
Gesundheitsförderung durch Betriebsräte | © DragonImages - fotolia.com

Auf die Mitarbeiter achten, ihnen Anerkennung zollen und sie in ihrer beruflichen Entwicklung fördern – was selbstverständlich klingt, ist leider noch nicht in jedem Unternehmen gang und gäbe. Dabei kommt insbesondere den Führungskräften in der betrieblichen Gesundheitsförderung eine wichtige Bedeutung zu. Sie nehmen Einfluss auf die Motivation, das Befinden und damit die Gesundheit ihrer Mitarbeiter.

Wie aber kann eine „gesunde“ Führung aussehen? Dies war Thema einer Tagung im MobileLifeCampus der Volkswagen AG. Unter den rund 200 Teilnehmern befanden sich nicht nur Personalverantwortliche; auch Betriebsratsmitglieder, Psychologen und Ärzte waren nach Wolfsburg gekommen, um sich über die Erfolgsfaktoren betrieblicher Gesundheitsförderung auszutauschen.

Schöne neue Arbeitswelt

„Unsere schöne neue Arbeitswelt verlangt den Beschäftigten viel ab“, fasste Michael Koll seine Eindrücke von zunehmender Arbeitsverdichtung mit Stress, wachsender Flexibilität sowie immer größerer Mobilität  zusammen. Der Jurist der Abteilung Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales sprach sich deshalb für eine mitarbeitermotivierende Unternehmenskultur aus.

Ein Beispiel hierfür gab Dr. Rainer Göldner, Leiter des Zentralen Gesundheitswesens bei VW. „Es geht um die Grundeinstellung im  Unternehmen: Werden die Beschäftigten im Job ernst genommen? Gibt  es eine freundliche Atmosphäre? Wie steht es um soziale Einrichtungen wie Kantine oder Sozialraum?“

Sein Unternehmen verfolge feste Ziele im Gesundheitsmanagement:

  • Verhinderung von Gesundheitsbeeinträchtigungen,
  • Förderung von Fitness und Gesundheit,
  • Erhaltung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit,
  • Schaffung eines Beitrags zur Wertschöpfung und
  • Erhöhung des Gesundheitsstands.

All diese Ziele seien wichtig, um mit einer gesunden und fitten Mannschaft gute Autos zu bauen, betonte er.

Einsatz des Betriebsrats

Die Bedeutung von Schutz und Förderung der Gesundheit bekräftigte auch Uwe Bartels, Mitglied des VW-Betriebsrats in Wolfsburg. Dies seien klassische Arbeitsfelder von Betriebsräten.

Trotz aller guten Arbeitsbedingungen liege das Problem häufig in der Person des Vorgesetzten selbst. „Der erste Schritt muss Hilfe für die Vorgesetzten sein“, schlug er vor. Nicht jeder sei zur Führungskraft geboren, deshalb sei nicht nur die Unterstützung, sondern eventuell sogar eine Umsetzung des betreffenden Vorgesetzten eine Alternative, von der alle profitierten.

Für Beschäftigte und Vorgesetzte zugleich hilfreich könne das Instrument eines Gesundheitschecks sein, das bei VW eingeführt werden soll. „Der freiwillige Gesundheitscheck, der bei  Audi bereits läuft, kann auch bei VW zum Erfolg werden. Denn Vertrauen wächst durch positive Erfahrung“, sagte er angesichts der zu erwartenden Vorbehalte. Sich einem Arzt zu öffnen, der vom Arbeitgeber bezahlt werde, diese Hürde könne nur durch absolute Vertraulichkeit sowie Freiwilligkeit erreicht werden.

Werteorientierte Unternehmensführung

Einen Ansatz der ganz anderen Art fand schließlich Konrad Stadler vom Anselm Bilgri Zentrum für Führungskultur in München. Er erläuterte seinem sichtlich gefesselten Publikum, dass sich eine werteorientierte Personal- und Unternehmensführung auch heute noch nach den Regeln des heiligen Benedikt aus dem 6. Jahrhundert gestalten ließe. Danach sei Zuhören eine Grundtugend des Führenden. Er sollte nie von seinen Mitarbeitern etwas verlangen, was er selber nicht tun würde. Umsichtig sein und nach vorne denken, das ginge letztlich nur durch „vorsehen statt vorstehen“.

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