Liebe Nutzer,

für ein optimales und schnelleres Benutzererlebnis wird als Alternative zum von Ihnen verwendeten Internet Explorer der Browser Microsoft Edge empfohlen. Microsoft stellt den Support für den Internet Explorer aus Sicherheitsgründen zum 15. Juni 2022 ein. Für weitere Informationen können Sie sich auf der Seite von -> Microsoft informieren.

Liebe Grüße,
Ihr ifb-Team

Lexikon
US-amerikanische ‚Generally Accepted Accounting Principles‘ (US-GAAP)

US-amerikanische ‚Generally Accepted Accounting Principles‘ (US-GAAP)

Dr. Gerd Markus
Stand:  7.9.2023
Lesezeit:  02:00 min

Kurz erklärt

Generally Accepted Accounting Principles (GAAP) sind allgemein anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze, die in der Finanzberichterstattung und Buchhaltung verwendet werden, um finanzielle Informationen konsistent, vergleichbar und transparent darzustellen. GAAP umfassen eine Reihe von Regeln, Prinzipien und Standards, die von der Finanzbuchhaltungsgemeinschaft entwickelt wurden und als Leitfaden dienen, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre finanziellen Informationen in Übereinstimmung mit akzeptierten Normen und Vorschriften zu präsentieren.

Kostenlose ifb-Newsletter

Abonnieren Sie unsere Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unseren Newslettern für Betriebsräte, SBV und JAV.
Jetzt abonnieren

Begriff

Die Rechnungslegung der US-amerikanischen Unternehmen wird bestimmt durch sogenannte ‚Generally Accepted Accounting Principles‘, also ‚Allgemein akzeptierte Regeln der Rechnungslegung’. 

Erläuterung

Für ein deutsches Verständnis dieser Regeln ist zunächst zu beachten, dass es sich bei den Generally Accepted Accounting Principles nicht um durch ein staatliches Gesetz normierte Regeln handelt, sondern um ein Ordnungsschema, das entsprechend angelsächsischem Rechtsverständnis, dem ‚case law‘,  auf einer Vielzahl von Quellen beruht. Dazu zählen unter anderem das ‚Committee on Accounting Procedure’, das ‘Accounting Principles Board’, das ‘Financial Accounting Standards Board’.

Die Anwendung derartiger Regeln lässt größere Interpretationsregeln zu – und macht die Beurteilung von Jahresabschlüssen schwieriger.

Die Zielsetzung, der die Regeln des Jahresabschlusses dienen sollen, ist, einem Investor, also jemandem, der Geld in eine amerikanische Firma als Aktienkapital – Eigenmittel – gibt, ein möglichst reales wirtschaftliches Bild vom jeweiligen Unternehmen zu geben. Das ist eine grundsätzlich andere Betrachtungsweise als die des deutschen Gesetzgebers, der mit seinen Regeln des HGB das Ziel des Gläubigerschutzes verfolgt. Ein Lieferant, ein Darlehensgeber, ein Arbeitnehmer, der ein Bild vom Unternehmen erhalten will, soll sicher sein, dass er ein ‚Minimal‘-Bild von seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erhält.

Wenn es auch verschiedene Gliederungsregeln gibt, so ist die Unterscheidung von ‚assets‘, ‚liabilities‘ und ‚equity‘, von Wertgegenständen, Verbindlichkeiten und Eigenkapital, in der Bilanz eines Unternehmens ebenso elementar wie in deutschen Regeln. Und ebenso gilt die auch nach deutschen Regeln zentrale Bilanzgleichung:         Eigenkapital = Vermögen – Verbindlichkeiten.

Getrennt werden die Vermögenswerte (assets) und die Verbindlichkeiten (liabilities) auch nach current, kurzfristig, und noncurrent (längere Bindung). Jedoch werden in der Bilanz die kurz gebundenen Werte den längerfristig gebundenen Werten vorangestellt.

Auch die Gliederung der Gewinn-und Verlustrechnung, dem ‚income statement‘, wird nicht so streng einheitlich gehandhabt.

Für die Bewertung der Vermögensteile gilt zumindest für die noncurrent assets die Regel ‚Kaufpreis abzüglich Abschreibungen‘, wobei das Bruttoausweisen beider Positionen nicht selten ist. Daneben ist es aber auch üblich, sog. Zeitwerte oder Marktwerte zur Bewertung von Vermögenspositionen heranzuziehen.

 

Tipp für den Wirtschaftsausschuss

Natürlich lassen sich für alle Einzelpositionen des Jahresabschlusses nach US-GAAP deutsche Begriffe finden. Ob die amerikanischen Begriffe dann auch genau die Vermögenswerte erfassen, die den deutschen Begriffen entsprechen, ist jeweils genau zu prüfen – und die Erfassungsregeln sind ebenfalls jeweils zu klären.                  

Seminare zum Thema:
US-amerikanische ‚Generally Accepted Accounting Principles‘ (US-GAAP)
Klassische und agile Managementmethoden
Wirtschaftsausschuss Fresh-up
Outsourcing, Ausgliederung, Offshoring
Diese Lexikonbegriffe könnten Sie auch interessieren
Aktuelle Videos zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren

Was sind die Folgen der Corona-Krise für Betriebsräte?

Eine Rezession ist nicht zu vermeiden. Zu diesem Ergebnis kommt der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, kurz die Wirtschaftsweisen. In einem aktuellen Sondergutachten analysieren die Experten die wirtschaftlichen Auswirkungen der ...
Mehr erfahren

Umstrukturierung im Unternehmen: Der Wirtschaftsausschuss als Informant und Mitgestalter

Eine Umstrukturierung löst bei der Belegschaft unweigerlich Angst vor dem Verlust des Jobs aus. Was versteht man unter einer Umstrukturierung oder Restrukturierung? Welche Gründe dafür gibt es? Und wie kommt der Betriebsrat an die nötigen Informationen, um die Veränderungen im Sinne d ...
Mehr erfahren
Ein Wirtschaftsausschuss in einem Unternehmen, das Wohnheime für die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten, Aussiedlern und Obdachlosen betreut? Ja, entschied das Landesarbeitsgericht Niedersachsen. Denn dort greift – anders als in karitativen Unternehmen – kein Tendenzschutz.