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Rechnungslegungsregeln sind Richtlinien und Standards, die Unternehmen bei der Erstellung ihrer Finanzberichte befolgen müssen. Diese Regeln legen fest, wie Transaktionen erfasst, bewertet und in den Jahresabschlüssen dargestellt werden sollen, um die finanzielle Gesundheit und Leistung eines Unternehmens transparent darzustellen. Jahresabschlussregeln sind spezifische Anforderungen an die in den Jahresabschlüssen enthaltenen Informationen, einschließlich Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang, und sollen sicherstellen, dass diese Berichte den gesetzlichen Vorschriften und den allgemein anerkannten Rechnungslegungsstandards entsprechen.
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Die Rechnungslegung der US-amerikanischen Unternehmen wird bestimmt durch sog. ‚Generally Accepted Accounting Principles‘, also ‚Allgemein akzeptierte Regeln der Rechnungslegung’.
Für deutsches Verständnis dieser Regeln ist zunächst zu beachten, dass es sich dabei nicht um staatlich durch Gesetz normierte Regeln handelt, sondern um ein Ordnungsschema, das entsprechend angelsächsischem Rechtsverständnis, dem ‚case law‘, auf einer Vielzahl von Quellen beruht. Dazu zählen u.a. das ‚Committee on Accounting Procedure’, das ‘Accounting Principles Board’, das ‘Financial Accounting Standards Board’.
Die Anwendung derartiger Regeln lässt größere Interpretationsregeln zu – und macht die Beurteilung von Jahresabschlüssen schwieriger.
Die Zielsetzung, der die Regeln des Jahresabschlusses dienen sollen, ist, einem Investor, also jemandem, der Geld in eine amerikanische Firma als Aktienkapital – Eigenmittel – gibt, ein möglichst reales wirtschaftliches Bild vom jeweiligen Unternehmen zu geben. Das ist eine grundsätzlich andere Betrachtungsweise als die des deutschen Gesetzgebers, der mit seinen Regeln des HGB das Ziel des Gläubigerschutzes verfolgt. Ein Lieferant, ein Darlehensgeber, ein Arbeitnehmer, der ein Bild vom Unternehmen erhalten will, soll sicher sein, dass er ein ‚Minimal‘-Bild von seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erhält.
Wenn es auch verschiedene Gliederungsregeln gibt, so ist die Unterscheidung von assets, liabilities und equity, von Wertgegenständen, Verbindlichkeiten und Eigenkapital, in der Bilanz eines Unternehmens ebenso elementar wie in deutschen Regeln. Und ebenso gilt die auch nach deutschen Regeln zentrale Bilanzgleichung:
Eigenkapital = Vermögen – Verbindlichkeiten
Getrennt werden die Vermögenswerte (assets) und die Verbindlichkeiten (liabilities) auch nach current, kurzfristig, und noncurrent (längere Bindung). Jedoch werden in der Bilanz die kurz gebundenen Werte den längerfristig gebundenen Werten vorangestellt.
Auch die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung, dem income statement, wird nicht so streng einheitlich gehandhabt.
Für die Bewertung der Vermögensteile gilt zumindest für die noncurrent assets die Regel ‚Kaufpreis abzüglich Abschreibungen‘, wobei das Bruttoausweisen beider Positionen nicht selten ist. Daneben ist es aber auch üblich, sog. Zeitwerte oder Marktwerte zur Bewertung von Vermögenspositionen heranzuziehen.
Schließlich sei eine Warnung ausgesprochen: Natürlich lassen sich für alle Einzelpositionen des Jahresabschlusses nach US-GAAP deutsche Begriffe finden. Ob die amerikanischen Begriffe dann auch genau die Vermögenswerte erfassen, die den deutschen Begriffen entsprechen, ist jeweils genau zu prüfen – und die Erfassungsregeln sind ebenfalls jeweils zu klären.
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