Liebe Nutzer,

für ein optimales und schnelleres Benutzererlebnis wird als Alternative zum von Ihnen verwendeten Internet Explorer der Browser Microsoft Edge empfohlen. Microsoft stellt den Support für den Internet Explorer aus Sicherheitsgründen zum 15. Juni 2022 ein. Für weitere Informationen können Sie sich auf der Seite von -> Microsoft informieren.

Liebe Grüße,
Ihr ifb-Team

Lexikon
Rezession

Rezession

ifb-Logo
Redaktion
Stand:  16.12.2024
Lesezeit:  02:45 min

Kurz erklärt

Eine Rezession bezeichnet eine Phase im Konjunkturzyklus, in der die Wirtschaft eines Landes schrumpft.  Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sinkt über einen längeren Zeitraum. In dieser Zeit gehen Unternehmen von einer verminderten Nachfrage aus, was häufig zu Stellenabbau und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führt. 

Kostenlose ifb-Newsletter

Abonnieren Sie unsere Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unseren Newslettern für Betriebsräte, SBV und JAV.
Jetzt abonnieren

Begriff

Eine Rezession ist ein wirtschaftlicher Rückgang, der mindestens zwei aufeinanderfolgende Quartale (also etwa sechs Monate) dauert. In dieser Zeit sinkt das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Der Konsum nimmt deutlich ab. Das bedeutet für Unternehmen, dass sie weiniger verkaufen, was sich wiederum negativ auf die Produktionsmenge auswirkt. Unternehmen sparen, statt zu investieren. Eine sogenannte "technische Rezession" tritt dann ein, wenn das BIP in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorjahresquartalen rückläufig ist. 

Erläuterung

Der Begriff "Rezession" stammt aus dem Lateinischen "recedere" (zurückweichen). Eine schrumpfende Volkswirtschaft kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie z.B. Finanzkrisen, Naturkatastrophen oder hohe Inflation. Aktuell befinden sich viele Länder aufgrund von globalen Krisen wie der zurückliegenden Corona-Pandemie und geopolitischen Spannungen in wirtschaftlichen Herausforderungen, die teilweise zu Rezessionen geführt haben oder führen könnten. 
 
Eine Rezession zeigt sich durch verschiedene Merkmale. Das hat negative Auswirkungen auf private Haushalte, Unternehmen und die gesamtwirtschaftliche Lage. Infolgedessen bleiben Produkte auf den Märkten und in den Lagerbeständen der Unternehmen unverkauft, was zu überfüllten Lagern führt. 

Ein weiteres typisches Merkmal ist der Abbau von Überstunden und der Einführung von Kurzarbeit, da Unternehmen ihre Produktion und das Angebot an Dienstleistungen reduzieren, um Kosten zu sparen. Auch Entlassungen von Arbeitskräften sind keine Seltenheit, da Unternehmen versuchen, ihre Personalkosten zu senken. Gleichzeitig werden Investitionen zurückgestellt oder ganz gestrichen, da die Unternehmen in unsicheren Zeiten lieber eine finanzielle Reserve aufbauen. 

In einigen Fällen müssen Unternehmen sogar Teile ihrer Produktionsanlagen stilllegen, weil die Nachfrage zu gering ist, um die volle Produktionskapazität auszulasten. Auch die Preise und Löhne stagnieren oder sinken, was die wirtschaftliche Abwärtsspirale weiter verstärkt. Hinzu kommen häufig fallende Börsenkurse, die das Vertrauen in die Wirtschaft weiter erschüttern und die Unsicherheit auf den Märkten erhöhen. All diese Faktoren zusammen kennzeichnen die wirtschaftlichen Herausforderungen einer Rezession. 

Rezession | © AdobeStock | VectorMine

Bezug zur Betriebsratsarbeit

Betriebsräte sollten sich mit dem Thema Rezession auseinandersetzen, da sie die Arbeitsbedingungen und die Zukunft des Unternehmens betreffen kann. Eine Rezession kann zu Personalabbau, Kurzarbeit oder anderen Maßnahmen führen, die die Arbeitnehmerrechte betreffen. Erkennt der Betriebsrat frühzeitig, dass sein Unternehmen von der Rezession betroffen ist, kann er mit Vorschlägen und geeigneten Maßnahmen in Verhandlung mit der Unternehmensleitung womöglich Entlassungen oder Standortverlagerungen entgegenwirken. 

Tipps für den Wirtschaftsausschuss

Eine Rezession sollte für einen gut informierten Wirtschaftsausschuss keine Überraschung sein, da er die Entwicklung der Gesamtwirtschaft, der Branche und des eigenen Unternehmens in Gesprächen mit dem Unternehmer immer im Blick haben sollte. Da eine Rezession volkswirtschaftlich geprägt ist, muss im Unternehmen überlegt werden, wie die wirtschaftliche Flaute überwunden werden kann. Hier ist Einfallsreichtum, aber auch das Verständnis für Zahlen im Gremium gefragt. Oft reagiert der Unternehmer mit Kostenkürzungen, ohne die langfristigen Auswirkungen zu bedenken. Werden jetzt Arbeitnehmer gekündigt, Dienstleistungen reduziert oder langjährige Verträge gekündigt, können diese in ein oder zwei Jahren im Unternehmen fehlen und müssen teuer wieder eingekauft werden. Stellen Sie daher jede Maßnahme auf den Prüfstand und überlegen, welche Auswirkungen sie für das Unternehmen in ein, zwei oder fünf Jahren haben kann. 

Seminare zum Thema:
Rezession
Wirtschaftsausschuss Teil II
Krisenbewältigung im Wirtschaftsausschuss
Outsourcing, Ausgliederung, Offshoring
Aktuelle Videos zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren

Weihnachtsgeld trotz Kurzarbeit und Corona?

In der Corona-Krise werden die Weihnachtsmärkte reihenweise abgesagt. Wie aber steht es in diesem Jahr mit dem Weihnachtsgeld? Darf der Arbeitgeber das einfach streichen, z.B. mit Verweis auf die Krise? Und dürfen Beschäftigte Weihnachtsgeld bekommen, obwohl sie in Kurzarbeit sind?
Mehr erfahren

Sachverständiger (§ 80 Abs. 3 BetrVG): Mitteilung an den Arbeitgeber wegen Bestellung eines Sachverständigen

Auch wenn die Wirtschaftsausschuss-Mitglieder die fachliche Eignung besitzen, so wird es doch Situationen und Fälle geben, bei denen der Wirtschaftsausschuss einen Sachverständigen hinzuziehen muss. Bei komplizierten Sachverhalten kommt der WA ohne einen externen Sachverständigen nicht meh ...
Mehr erfahren
Ein Wirtschaftsausschuss in einem Unternehmen, das Wohnheime für die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten, Aussiedlern und Obdachlosen betreut? Ja, entschied das Landesarbeitsgericht Niedersachsen. Denn dort greift – anders als in karitativen Unternehmen – kein Tendenzschutz.