Ihre Persönlichkeit ist nicht in Stein gemeißelt
Je sicherer Sie in Ihrer Persönlichkeit sind, desto leichter können Sie sich auf andere einstellen und ein werteorientiertes Miteinander fördern. Und die Persönlichkeit ist nicht in Stein gemeißelt.
Unsere Persönlichkeit wird von genetischen Faktoren, unserem sozialen Umfeld und der Wechselwirkung von beiden geprägt. Moderne Forschungen haben ergeben, dass ungefähr die Hälfte unserer Persönlichkeitsmerkmale genetisch angelegt ist. Die Erkenntnisse zeigen zugleich, dass sich in die Wiege gelegte Talente ohne entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten nicht entfalten. Die Frage, ob sich Charaktereigenschaften verändern können, ist auch belegt:
Voraussetzung dafür ist eine selbstreflektierte Entscheidung, Veränderungen proaktiv anzugehen.
Sich selbst gut führen
Der Schlüssel, Ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln, ist, sich selbst gut zu führen. Dabei spannt sich der Bogen von Selbstorganisation und Rollenklarheit über das Selbstvertrauen bis hin zur Erhaltung und Pflege der eigenen Ressourcen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran – das bringt Ihnen die nötige Anerkennung als Betriebsrat oder Schwerbehindertenvertreter und als Berater.
Als Betriebsrat oder Schwerbehindertenvertreter die eigenen „Stärken stärken“
Auch, wenn Sie Ihre Schwachstellen kennen: Legen Sie Ihr Augenmerk zur Abwechselung mal auf Ihre Talente und entwickeln Sie diese weiter. Sie werden sehen: Es ist viel motivierender, sich mit den eigenen Stärken zu beschäftigen, als sich mühsam etwas anzueignen, für das Sie nicht geschaffen sind. Je besser Sie sich selbst einschätzen, desto erfolgreicher können Sie Ihre Aufgaben als Betriebsrat oder Schwerbehindertenvertreter erfüllen. Denn: Sobald Sie Ihre Stärken und Schwächen gut kennen, werden Sie handlungsfähiger und unabhängiger.
Werteorientierung schaffen
Im Gespräch mit dem Arbeitgeber werden Sie als Betriebsrat oder Schwerbehindertenvertreter möglicherweise schnell feststellen, dass unterschiedliche Wertvorstellungen aufeinandertreffen. Ein erster wichtiger Schritt für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Erkenntnis, dass unterschiedliche Werte akzeptiert werden müssen. Gleichzeitig können gemeinsame Werte in der Zusammenarbeit ein Rahmen, eine Grundlage oder Orientierungshilfe sein, um gemeinsam Entscheidungen treffen zu können.
Selbsterkenntnis: Wer bringt Sie auf die Palme und warum?
„Der neue Kollege ist aber echt schwierig!“ Kennen Sie solche Sprüche aus Ihrem Betrieb oder haben Sie diesen Satz vielleicht sogar selbst schon mal im Kopf gehabt? Gibt es das denn überhaupt: schwierige Mitmenschen? Tatsächlich sind es oft die eigenen Sichtweisen und Befindlichkeiten, die andere „schwierig machen“. Warum kommen Sie mit manchen Menschen besser zurecht als mit anderen? Dieser Frage nachzugehen, kann sehr aufschlussreich sein. Möglicherweise kommen Sie zu dem Schluss, dass Sie jemand genau deshalb auf die Palme bringt, weil er Ihnen so ähnlich ist. Oder eine Person ähnelt jemandem, mit dem Sie besonders schwierige Situationen in Ihrer Vergangenheit verbinden. Oder aber jemand legt gekonnt den Finger auf Ihre „wunden Punkte“.
Zeigen Sie emotionale Intelligenz
In der letzten Besprechung ging es „heiß her“. Und dieser eine Kollege hat es mal wieder geschafft, Sie zu provozieren. Hinterher haben Sie sich vor allem über sich selbst geärgert. Die eigenen Emotionen gezielt zu steuern: Wer das schafft, ist eindeutig im Vorteil. Das Wissen über menschliches Verhalten, das Verständnis anderer Sichtweisen und vor allem die Verbundenheit zu eigenen Emotionen wird Ihnen helfen, herausfordernde Gesprächssituationen gelassen und überzeugend zu meistern.
Dazu gehört auch die Erkenntnis, was Gefühle wie Angst oder Wut bei Ihnen auslöst – und wie Sie diese Reaktionen beeinflussen können.
Tipp:
Dieses Wissen hilft Ihnen in der Arbeit als Betriebsrat und Interessenvertreter. Sobald Sie die Kontrolle über Ihre eigenen Gefühle haben und außerdem die Gefühle Ihrer Mitmenschen wahrnehmen, können Sie diese Fähigkeit einsetzen, um diplomatischer, empathischer und achtsamer zu reagieren. Die optimale Voraussetzung, um sachliche Lösungen und Ergebnisse zu finden!
Erfolgsfaktor Authentizität: Was es bedeutet, so zu sein, wie man ist
„Du musst nur authentisch sein!“ Schön gesagt, und sicher auch ein guter Ratschlag für Ihre Tätigkeit als Betriebsrat oder Schwerbehindertenvertreter. Doch was bedeutet eigentlich Authentizität? Per Definition heißt das, sich so zu zeigen, wie man wirklich ist. Nur, wie sind wir denn wirklich? Zu Hause genauso wie im Büro? Beim Sport genauso wie in der Betriebsratssitzung?
Nein, Sie nehmen dort immer unterschiedliche Rollen ein. Eine authentische Person weiß, welche ihrer Persönlichkeitsanteile für die glaubhafte Gestaltung ihrer jeweiligen Rolle wichtig sind.
Authentizität leben als Betriebsrat
Zum Authentisch-Sein gehören vier Kriterien: Bewusstheit, Ehrlichkeit, Konsequenz und Aufrichtigkeit.
- Zur Bewusstheit gehört, unsere Stärken und Schwächen (= Persönlichkeitsanteile) zu kennen und zu wissen, warum wir in welcher Situation wie handeln und reagieren. Ein wichtiges Hilfsmittel dabei ist die Selbstreflexion.
- Die Ehrlichkeit hilft uns, Reaktionen aus unserer Umgebung annehmen zu können und zu erkennen, inwieweit wir selbst einen Anteil an der Reaktion anderer haben.
- Konsequenz ist gefordert, wenn wir immer gemäß unserer eigenen Werten handeln wollen. Denn das kann dazu führen, dass wir uns Nachteile einhandeln.
- Aufrichtig sind wir, wenn wir wissen, dass wir nicht nur gute Eigenschaften haben, sondern auch Schattenseiten – und diese nicht verleugnen, sondern lernen, damit zu leben.
Wenn wir von unseren Menschen als authentisch wahrgenommen werden, dann sind wir echt, wahrhaftig und glaubwürdig.
Alte Muster durchbrechen
Mit Ihrer Erfahrung als Betriebsrat oder Schwerbehindertenvertreter entwickelt sich Ihre Persönlichkeit weiter. Das heißt nicht, dass Sie passiv auf diese Entwicklung warten müssen. Sie können Ihre Entwicklung selbst in die Hand nehmen und diese gezielt gestalten. Auch wenn Sie ein Gewohnheitstier sind – durchbrechen Sie für Ihre Persönlichkeitsentwicklung die alten Muster! Machen Sie die Dinge eben nicht so, wie Sie es schon immer gemacht haben. Entwickeln Sie die Fähigkeit weiter, eine neue Perspektive einzunehmen oder neue Denkweisen zu etablieren.
Persönliche Ziele setzen und erreichen
Setzen Sie sich ehrgeizige, aber machbare Ziele. Schließen Sie dann einen Vertrag mit sich selbst. Legen Sie fest, bis wann Sie Ihre Ziele erreicht haben werden. Der Gewinn für Ihre Persönlichkeitsentwicklung? Sie können sich selbst positive Erlebnisse schaffen und sich obendrein über Ihre Erfolge freuen.
Reden und Handeln in Einklang bringen
Achten Sie darauf, dass Ihre Worte und Ihre Taten übereinstimmen. Kündigen Sie nichts an, was die eigenen Kräfte übersteigt. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Worte wahr
machen. Das stärkt Ihre Glaubwürdigkeit als Betriebsrat oder Schwerbehindertenvertreter und natürlich auch Ihr Selbstvertrauen.
Versprechen an sich selbst halten
Beweisen Sie sich, dass Sie ein kompetenter, verlässlicher Mensch sind. Geben Sie sich selbst Versprechen – und halten Sie diese auch ein. Sie werden sehen: Mit jedem eingelösten Versprechen wächst das Vertrauen in Ihre persönliche Stärke.