Konflikte zwischen Azubi und Ausbilder sind leider nicht selten. Manche lösen sich von selbst, doch manchmal braucht es Eure Unterstützung, um die Sache zu klären. Die Ursachen für Konflikte können vielfältig sein: Sei es die mangelnde Motivation des Azubis, eine Überforderung in der Berufsschule oder einfach unterschiedliche Vorstellungen vom Beruf – all das kann ordentlich Stress erzeugen. Und was, wenn Ihr davon hört oder sogar um Hilfe gebeten werdet? Keine Panik! Hier sind einige Tipps, wie Ihr in dieser Situation richtig handeln kannst.
1. Den Fall gründlich prüfen
Bevor Ihr loslegst, solltest Ihr erstmal die Situation genau unter die Lupe nehmen. Gab es schon mehrere Vorfälle mit diesem Ausbilder? Fühlen sich auch andere Azubis unwohl? Wie lange ist der Ausbilder schon dabei? Vielleicht gibt es ja schon eine längere Geschichte, die Ihr kennen solltet. Je mehr Informationen Ihr habt, desto besser könnt Ihr die Lage einschätzen und helfen.
2. Wenig Sympathie – das lässt sich nicht immer ändern
Manchmal liegt es einfach daran, dass Azubi und Ausbilder nicht gut miteinander auskommen. Das passiert im Berufsleben häufiger, als man denkt. Leider lässt sich dagegen wenig machen. In diesem Fall ist es wichtig, dem Azubi Mut zuzusprechen: Die Ausbildung ist zeitlich überschaubar – also einfach Augen zu und durch!
3. Wenn der Ausbilder wirklich ungeeignet ist
Ganz anders sieht es aus, wenn der Ausbilder tatsächlich in seiner Rolle versagt. Ob fachlich oder persönlich – ein Ausbilder muss sowohl die nötige Kompetenz als auch die richtige Einstellung mitbringen. Wenn er gegen das Berufsbildungsgesetz verstößt, zum Beispiel die Ausbildung stark vernachlässigt oder das Ausbildungsziel gefährdet, dann ist das ein echtes Problem. Das Gesetz sieht hier vor, dass Ausbilder sowohl fachlich als auch persönlich geeignet sein müssen. Wenn es hier Defizite gibt, solltet Ihr als JAV nicht einfach zusehen.
Der Betriebsrat spielt eine zentrale Rolle, wenn es um die Qualität der Ausbildung geht.
4. Wie Ihr als JAV helfen könnt
Falls Ihr feststellst, dass der Ausbilder wirklich nicht geeignet ist, ist der Betriebsrat Eure wichtigste Anlaufstelle. Der Betriebsrat spielt eine zentrale Rolle, wenn es um die Qualität der Ausbildung geht. In einem ernsten Fall könnte der Betriebsrat sogar die Abberufung des Ausbilders fordern – das regelt das BetrVG in § 98 Abs. 2.
Fazit: Klare Kommunikation und der Weg über den Betriebsrat
Als JAV seid Ihr dafür da, die Ausbildung der Azubis zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass Konflikte nicht eskalieren. Falls der Ausbilder wirklich ungeeignet ist, solltet Ihr als erstes den Betriebsrat einbeziehen. Der kann dann in Zusammenarbeit mit Euch und den Azubis dafür sorgen, dass das Ausbildungsziel nicht gefährdet wird.
Wichtig ist, immer auf Augenhöhe mit den Betroffenen zu kommunizieren und sachlich zu bleiben – so findet Ihr die beste Lösung für alle!