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Modernes Controlling bezieht sich auf zeitgemäße Ansätze und Methoden zur Steuerung und Überwachung von Unternehmensaktivitäten. Es nutzt fortgeschrittene Technologien wie Datenanalyse, Business Intelligence und Digitalisierung, um Echtzeitinformationen zu generieren und fundierte Entscheidungen zu unterstützen. Dabei liegt der Fokus auf der Unterstützung von strategischer Planung, Leistungsmanagement und der Optimierung von Prozessen zur Erreichung von Unternehmenszielen.
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Modernes Controlling ist mehr als die Abweichungsanalyse monatlicher Ertragsdaten: Es kann auch für Wirtschaftsausschüsse echte Transparenz schaffen. Der Begriff „Controlling“ kommt aus der englischen Sprache und bedeutet „steuern“, „führen" und "kontrollieren" (engl: to control). Damit umfasst das Aufgabengebiet des Controllings mehr als nur die reine Kontrolle und Revision. Es verknüpft die Ergebnisse aus Abweichungsanalysen zwischen Soll-Werten (wie z.B. einem geplanten Umsatz) mit Ist-Werten (z.B. real angefallenem Umsatz). Die Abweichungen dienen dann als Ausgangspunkt für Entscheidungen, wie dem Einleiten von Gegenmaßnahmen oder einer Überprüfung / Anpassung des bisherigen Plans. Controlling zielt darauf, Störfaktoren frühzeitig aufzuspüren, dem Management bewusst zu machen und zum Handeln zu zwingen. Damit ist das Controlling eine Synthese aus Kontrolle und der Planung. Es reicht von dem vergangenheitsbezogenen Überprüfen von wirtschaftlichen Daten, den Rückmeldungen an die Geschäftsleitung bis hin zu der proaktiven Früherkennung möglicher Gefahren und Risiken für das Unternehmen.
Im Controlling unterscheidet man zwei Bereiche: Erstens das operative Controlling, mit dessen Hilfe zuerst Wirtschaftsdaten des Unternehmens beschafft und dann aufbereitet werden, um dann kurzfristige Maßnahmen, wie z.B. das Gegensteuern zu aktuellen Umsatzverlusten oder Gewinneinbußen, festzulegen. Ziel des operativen Controllings ist es, abgelaufene Prozesse und Geschäftsvorfälle (z.B. erwirtschaftete Umsätze aber auch noch zu zahlende Rechnungen) transparent zu machen und Signale für eventuelle Anpassungen und Maßnahmen zu erkennen. Das operative Controlling umfasst folgende Aspekte:
Auftrags-Controlling: Systematische Erfassung des Auftragseingangs, um frühzeitig Markt- und Kundenveränderungen zu erkennen.
Die zweite Dimension des Controlling ist das strategische Controlling. Hierbei handelt es sich um einen langfristigen Betrachtungshorizont mit der systematischen Erkennung zukünftiger Chancen und Risiken. Ziel des strategischen Controllings ist die dauerhafte Sicherung der Existenz des Unternehmens. Die zentrale Frage lautet dabei: Mit welchen Produkten und Leistungen will das Unternehmen die Bedürfnisse des Kunden besser als die Wettbewerber befriedigen? Eine Fragestellung, die auch den Kern des strategischen Marketings ausmacht. Controlling und Marketing sind als Managementaufgaben demnach eng miteinander verbunden. Das strategische Controlling betrachtet u.a. folgende Aspekte:
Die Unternehmensleitung muss sich somit über die eigene Position des Unternehmens auf dem Markt klar werden. Die eigenen Stärken und Schwächen gilt es zu erkennen. Eine Planung über die zukünftige Entwicklung des Unternehmens ist ansonsten nicht möglich – ein Aspekt, der aber bei vielen Unternehmen nicht genügend gelebt wird.
Das Controlling stellt für den Wirtschaftsausschuss eine der wichtigsten Quellen zur Information über die wahre wirtschaftliche und finanzielle Lage des Unternehmens dar. Die Rohdaten aus der Kostenrechnung zusammen mit den Analysen des Controllings dienen auch der Unternehmensleitung zur Beurteilung der aktuellen sowie der zukünftigen Marktlage und Unternehmenssituation. Nach §80 Abs. 2 und §92a hat bereits der Betriebsrat das Recht, über den Arbeitgeber ausführlich, umfassend und rechtzeitig über die wirtschaftliche Lage informiert zu werden. Die hierfür notwendigen Daten entstammen zum großen Teil aus dem Controlling. Ist ein Wirtschaftsausschuss vorhanden, so kann sich dieser zudem auf die §§106 ff berufen, nach denen er über alle wirtschaftliche Angelegenheiten vom Arbeitgeber oder eine von ihm bestimmte Auskunftsperson (z.B. das Controlling) zu informieren ist.
Die Entscheidungsvorlagen des strategischen Controllings können schwerwiegende Auswirkungen für die Beschäftigten haben. So betrachtet das strategische Controlling z.B. die langfristige Stellung und Bedeutung einzelner Betriebsteile, wie z.B. einzelner Tochtergesellschaften, Standorte oder Sortimentsteile. Dabei kann es vorkommen, dass das strategische Controlling der Unternehmensleitung den Abbau oder Verkauf bestimmter Betriebsteile empfiehlt. Mit anderen Worten: Das strategische Controlling erstellt Analysen und Berichte, von denen die Beschäftigten intensiv betroffen sein können. Der Betriebsrat und sein Wirtschaftsausschuss sind daher gut beraten, frühzeitig Einblick in die Analysen und Präsentationen des Controllings zu verlangen, um rechtzeitig eigene Maßnahmen anzugehen.
Drittens können auch Mitarbeiter des Controllings Mitglieder eines Wirtschaftsausschusses oder zumindest informelle „Freunde“ des Betriebsrats werden. Da auch ihre persönlichen Belange von den Arbeitnehmervertretern vertreten werden, kommt es in der Praxis immer wieder mal vor, dass Mitarbeiter des Controllings Betriebsräten offen gegenüber stehen. Wird dies geschickt und diplomatisch genutzt, so eröffnen sich für Betriebsräte wichtige und detaillierte Informationsquellen.
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