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Strategien, Ideen und Tipps für die nächsten Betriebsratswahlen
Eine erfolgreiche Betriebsratswahl braucht oftmals ein Jahr Vorlauf, sagt Thomas Mühlnickel von der Agentur ASK. Der Wirtschaftswissenschaftler hat bereits mehrere Landtagswahlen und Spitzenpolitiker im Wahlkampf strategisch unterstützt – und einige Tipps lassen sich direkt auf die Betriebsratswahlen übertragen. Worauf sollten Sie achten? Wir sprachen mit ihm über rechtzeitige und gute Wahlvorbereitung.
Thomas Mühlnickel: Das hängt natürlich stark von der Betriebsgröße ab. Je größer, desto früher sollte man starten. Eine erfolgreiche Betriebsratswahl braucht oftmals ein Jahr Vorlauf. Als Berater erlebe ich oft, dass viele zu spät mit der Vorbereitung beginnen. Dabei ist kontinuierliche Kommunikation der eigenen Erfolge und Ziele der Schlüssel zu hoher Zustimmung. Wer erst drei Monate vor der Wahl anfängt, darüber nachzudenken, hat oftmals schon verloren.
Wer Thomas Mühlnickel live erleben möchte, kann dies auf der ifb-Fachtagung „Öffentlichkeitsarbeit für eine erfolgreiche BR-Wahl 2026“ vom 12. bis 14. August 2025 in Köln. Dort hält er den Eröffnungsvortrag zum Thema „Erfolgsgeheimnisse einer erfolgreichen Wahl – Storytelling und Strategie“.
Thomas Mühlnickel: Der erste Schritt ist eine ehrliche Analyse: Wo stehen wir als Betriebsrat? Welche Themen bewegen die Belegschaft wirklich? Wie formuliere ich Botschaften so, dass sie meine Kolleginnen und Kollegen in Herz und Kopf erreichen? Die Aufgabe ist komplex. Daher sollte man die eigenen Fähigkeiten in rechtlichen Fragen, im betriebswirtschaftlichen und unternehmerischen Verständnis sowie Durchsetzungsfähigkeit und Verhandlungsstärke herausstreichen. Erfolgreiche Betriebsräte zeigen regelmäßig Präsenz in allen Bereichen des Unternehmens und hören zu, was die Kolleginnen und Kollegen bewegt. Diese direkten Kontakte schaffen Vertrauen und Zustimmung.
Thomas Mühlnickel: Der größte Fehler ist, sich nur alle vier Jahre zu zeigen. Oder Versprechungen zu machen, die man nicht halten kann. Betriebsräte verlieren Vertrauen, wenn sie kurz vor der Wahl noch schnell unrealistische Forderungen stellen oder Erfolge versprechen, die nicht umsetzbar sind. Außerdem bemerken die Kolleginnen und Kollegen schnell, ob man sich wirklich für sie und das Unternehmen einsetzt oder das Amt aus eigennützigen Motiven ausübt.
Thomas Mühlnickel: Das ist oft eine Frage der richtigen Ansprache. In meiner Beratungspraxis zeigt sich: Viele haben Interesse an der Mitgestaltung, scheuen aber die Verantwortung und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Hier hilft es, konkrete Erfolgsgeschichten zu erzählen und aufzuzeigen, wie man als Team wirkt. Ein Betriebsrat ist keine One-Man-Show. Vielen gibt es schon den nötigen Anstoß, wenn ihnen signalisiert wird, dass sie in den ersten Monaten erfahrene Mentorinnen oder Mentoren an der Seite haben, die sich im Arbeitsrecht und im Umgang mit dem Arbeitgeber auskennen.
Thomas Mühlnickel: Neben den klassischen Aushängen und Rundmails setzen erfolgreiche Kandidatinnen und Kandidaten heute auf kurze Videobotschaften oder digitale Sprechstunden. Aber Vorsicht: Das ersetzt nicht den persönlichen Kontakt. Regelmäßige Präsenz vor Ort, das direkte Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen – das sind die Grundlagen für Vertrauen und Zustimmung. Mein wichtigster und gleichzeitig simpelster Rat, unabhängig von Tools: Menschen wählen Menschen. (cbo)
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