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Als betrieblicher Schwerbehindertenvertreter müssen Sie viele Gespräche führen. Zum einen sind da frustrierte oder ängstliche Kollegen, zum anderen ist da der herausfordernde Austausch mit dem Arbeitgeber. Hinzu treten Gespräche mir anderen Interessenvertretern oder mit Behörden. Um all das stressfrei zu meistern, braucht es Kommunikationsfähigkeit, rechtliches Wissen, Verhandlungsgeschick und emotionale Intelligenz.
Andrea Danker
Diplom-Psychologin
© Adobe Stock | contrastwerkstatt
Herausfordernde Gespräche gibt es im SBV-Alltag viele:
Da sind zunächst die stark emotional belasteten Kollegen, die durch Ängste, Frust oder Resignation verschlossen oder defensiv reagieren können. Neben dem fachlichen Wissen und der Fähigkeit, komplexe rechtliche Informationen verständlich vermitteln, ist hier ein hohes Maß an Empathie und Sensibilität gefragt.
Anders ist es in Gesprächssituationen mit dem Arbeitgeber. Hier ist Diplomatie gefragt, um bei Verhandlungen über Arbeitsplatzanpassungen, Wiedereingliederungsmaßnahmen oder auf der Suche nach Konfliktlösungen die Anliegen der schwerbehinderten Kollegen effektiv zu vertreten, ohne das Arbeitsklima zu verschlechtern. Das Machtgefälle kann diese Art Gespräche sehr unangenehm machen. Arbeitgeber können versucht sein, die Anliegen der SBV herunterzuspielen oder abzulehnen, um betriebliche Interessen zu schützen. Als SBV sollten Sie auf eine klare Definition der Rollen und Erwartungen achten.
Es ist wichtig, gemeinsame Lösungen zu finden, ohne in Kompetenzstreitigkeiten zu geraten.
Bei Gesprächen mit dem Betriebs- oder Personalrat wiederum geht es um eine gute Zusammenarbeit zur Förderung der Interessen schwerbehinderter Mitarbeiter und um Abstimmung z.B. über Maßnahmen zur Inklusion. Hier ist ein enger Austausch notwendig, da Betriebsrat und SBV manchmal unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Es ist wichtig, gemeinsame Lösungen zu finden, ohne in Kompetenzstreitigkeiten zu geraten.
Neben den innerbetrieblichen Gesprächen muss sich die SBV mit Behörden wie Integrationsämtern oder der Agentur für Arbeit austauschen, um Fördermöglichkeiten oder Unterstützung bei der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen zu klären. Diese Gespräche sind oft bürokratisch und erfordern eine genaue Kenntnis der entsprechenden Vorschriften und Abläufe. Zudem müssen die Interessenvertreter in der Lage sein, effektiv zu verhandeln, um die besten Ergebnisse für die schwerbehinderten Beschäftigten zu erzielen.
Es kommt auch immer wieder vor, dass Interessenvertreter bei Konflikten am Arbeitsplatz vermitteln müssen. Schwerbehinderte Kollegen haben nicht selten aufgrund von Einschränkungen für andere schwer nachvollziehbare Bedürfnisse. Als SBV wird man dann als Schlichter zwischen den Betroffenen und Kollegen und/oder dem Arbeitgeber hinzugezogen. Es ist eine Herausforderung, in diesen oft emotional aufgeladenen Situationen zu deeskalieren und neutral zu bleiben, um faire Lösungen zu finden.
Jede der genannten Gesprächsarten erfordert unterschiedliche Kompetenzen.
Jede der genannten Gesprächsarten erfordert unterschiedliche Kompetenzen, darunter Kommunikationsfähigkeit, rechtliches Wissen, Verhandlungsgeschick und emotionale Intelligenz. Auf diesen Gebieten können Sie immer wieder dazu lernen. Können und Wissen führen dann zu mehr Selbstvertrauen und dieses wiederum stärkt die Resilienz. Wenn Sie zusätzlich noch die folgenden Punkte beherzigen, sind Sie für herausfordernde Gespräche besser gewappnet.
Es ist wichtig, neben dem fachlichem Wissen gezielt an der persönlichen Gesprächskompetenz zu arbeiten und sich auf die Herausforderungen der unterschiedlichen Gespräche vorzubereiten.
Hier finden Sie einige Tipps für eine gelungene Gesprächsführung:
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