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„Junge Menschen, die was bewegen möchten, motiviert sind und sich gerne für andere einsetzen, sind bei der JAV genau richtig“
Seine Meinung vertreten, Diskussionen führen, Entscheidungen treffen und nicht klein beigeben! Die Aufgaben eines Betriebsrats unterscheiden sich kaum von denen einer Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV). JAVis können in Unternehmen eine Menge bewegen und werden ganz nebenbei ideal auf die Berufs- sowie eine mögliche Betriebsratskarriere vorbereitet. Genau darüber haben wir mit Robin Hesse von der Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. (ALH-Gruppe) gesprochen – der 26-Jährige wurde als JAV-Vorsitzender direkt in den Betriebsrat gewählt.
Robin Hesse: Ja, zu Beginn meiner Ausbildung 2013 hatten wir bereits eine bestehende JAV, die nächste Wahl stand für November 2014 an. Die amtierende JAV lernten wir bereits im Einführungsseminar in den ersten Ausbildungswochen kennen.
Robin Hesse: Während meines zweiten Lehrjahres habe ich mich entschlossen, bei der JAV-Wahl anzutreten. Zunächst wurde ich Ersatzmitglied. Als Team haben wir zusammen mit den Betriebsräten der Direktion und den Gesamtbetriebsräten viel bewegt. Aufgrund von Personalwechseln wurde ich in kürzester Zeit zum ordentlichen Mitglied und dann stellvertretender Vorsitzender. Bei der nächsten Wahl bin ich zum Vorsitzenden der JAV gewählt worden. Dieses Amt hatte ich bis Mai 2022 inne.
Robin Hesse: Genau. Vom entgegengebrachten Vertrauen der Belegschaft war ich überwältigt.
Robin Hesse: Tatsächlich einiges! Schon während meiner Schulzeit habe ich mich ehrenamtlich engagiert, unter anderem als Klassensprecher, Teamer oder Mentor. Die Zusammenarbeit mit jungen Menschen hat mir schon immer viel Spaß bereitet. Meines Erachtens sollte die Jugend eine starke Stimme unsere Gesellschaft sein und die Zukunft aktiv mitgestalten. Genau diese Eigenschaften benötigt eine JAV, um die Ausbildungen im Unternehmen voranzutreiben.
Robin Hesse: Neben der alltäglichen Arbeit wie Azubi-Betreuung, Eventmanagement, Überwachung und Einhaltung von Gesetzen sowie Zusammenarbeit mit den Betriebsratsgremien, führten wir regelmäßig Gespräche mit den Arbeitgebern, um so konstruktiv zusammenzuarbeiten.
Robin Hesse: Auf unsere Sprechstunden „Azubi meet JAV“, welche wir zweimal im Jahr mit unseren Auszubildenden und Studierenden durchführen. Das ist ein intensiver und vertrauensvoller Austausch mit den jungen Kollegen. Die entgegengebrachte Wertschätzung motiviert eine JAV natürlich.
Robin Hesse: Zunächst einmal lernt man die inneren Strukturen eines Unternehmens kennen und nimmt verschiedene Dinge anders wahr, was für die spätere BR-Arbeit hilft. Natürlich ist auch der Teamgedanke für beide Aufgaben wichtig. Schon als JAV-Mitglied beziehungsweise JAV-Vorsitzender mussten Entscheidungen getroffen werden, und zwar relativ schnell. Hier braucht es eine enge Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat. Verantwortung übernehmen und Engagement zeigen – darauf kommt es an.
Robin Hesse: Der Betriebsrat und die JAV haben die gleiche Kernaufgabe: Die Belange der Arbeitnehmer gut vertreten. Es gibt allerdings ein paar Unterschiede: Zum einen vertritt die JAV „nur“ alle Jugendlichen unter 18 Jahren und die in einer Berufsausbildung Beschäftigten wie Auszubildende oder Studierende. Zum anderen hat die JAV kein Mitbestimmungsrecht gegenüber dem Arbeitgeber. Belange der JAV müssen also über den Betriebsrat laufen. Betriebsräte hingegen haben einen größeren Personenkreis zu betreuen und gemäß Betriebsverfassungsgesetz eine aktive Mitbestimmung im Unternehmensalltag.
Robin Hesse: Am Anfang meiner „JAV-Karriere“ war für mich die JAV das entscheidende Gremium, welches meine volle Aufmerksamkeit erhielt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir über eine spätere Betriebsratskandidatur keine Gedanken gemacht. Als ich ausgelernt und schon ein paar JAV-Jahre auf dem Buckel hatte, wurde ich „hungrig“ auf mehr – gerade durch die Teilnahme an den Betriebsratssitzungen.
Robin Hesse: Wegen der Erfahrung, die man sammelt und der Teamarbeit. Das Amt stärkt die Eigeninitiative und das Selbstbewusstsein, was für das spätere Arbeitsleben von unschätzbarem Wert ist. Junge Menschen, die was bewegen möchten, motiviert sind und sich gerne für andere einsetzen, sind bei der JAV genau richtig.
Robin Hesse: Auf alle Fälle! Der Austausch mit verschiedensten JAVis auf Seminaren hat mir sehr gut gefallen. Zudem hat mir der Besuch im Arbeitsgericht und die hitzigen Debatten über unterschiedlichste Fälle im Rahmen der JAV-Arbeit viel Spaß gemacht. Übrigens entstand die Idee zu unserer Sprechstunde „Azubi meet JAV“ aus einem JAV-Seminar heraus.
Robin Hesse: Die Vielfältigkeit! Man ist nicht nur Ansprechpartner für eine Zielgruppe, sondern das ganze Unternehmen. Auch die Arbeit in den Ausschüssen – Personal, Aus- und Weiterbildung, Öffentlichkeit – ist abwechslungsreich und herausfordernd.
Robin Hesse: Ich möchte einfach die Belange, Wünsche und Anregungen der Kollegen zufriedenstellend vertreten. Ihr Wohlergehen liegt mit sehr am Herzen. Außerdem setze ich mich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Ausbildung in unserem Haus ein, da ich über den Aus- und Weiterbildungsausschuss unsere JAV betreue und coache.
Robin Hesse: Wichtig ist eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Klar ist man oft nicht einer Meinung. Deswegen ist es wichtig, im ständigen Dialog zu bleiben. Dies gilt selbstverständlich auch für die JAV. Aktuell arbeitet unsere JAV zusammen mit dem Betriebsrat und dem Arbeitgeber an neuen Recruiting-Kanälen. Alle haben hier das gleiche Interesse, die Ausbildungsjahrgänge voll zu bekommen. Diese Zusammenarbeit schafft Vertrauen und Synergien, die es gilt, gemeinsam zu nutzen. (tis)
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