Öffentlichkeitsarbeit für die JAV: Zeigt, was Ihr bewegt
Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) ist für viele junge Beschäftigte die erste Anlaufstelle im Betrieb – oder sollte es zumindest sein. In der Realität wissen jedoch viele Auszubildende und duale Studenten nicht genau, was die JAV eigentlich macht. Dabei steckt meist viel Engagement dahinter. Umso wichtiger ist es, diese Arbeit sichtbar zu machen. Öffentlichkeitsarbeit ist dabei kein „Nice-to-have“, sondern essenziell.
Warum Öffentlichkeitsarbeit?
Deine JAV-Arbeit kann noch so erfolgreich sein – wenn niemand davon mitbekommt, geht viel Potenzial verloren. Gute Öffentlichkeitsarbeit sorgt dafür, dass Ihr wahrgenommen werdet, Vertrauen aufbaut und im besten Fall sogar motivierte Nachfolger gewinnt. Es geht darum, den Draht zur Zielgruppe zu halten: junge Menschen im Betrieb, die sich informieren, einbringen oder einfach wissen wollen, an wen sie sich wenden können.
So bringt Ihr Eure Themen nach vorn:
Präsenz zeigen – im Alltag ansprechbar sein
Betriebsbegehungen oder persönliche Gespräche in der Mittagspause können viel bewirken. Wenn Ihr regelmäßig sichtbar seid und zeigt, dass Ihr zuhört, schafft Ihr Nähe. Wichtig: Vorher mit dem Betriebsrat abstimmen und gegebenenfalls beim Vorgesetzten abmelden – dann steht einem konstruktiven Gespräch nichts im Weg.
Schwarzes Brett – altmodisch? Nicht, wenn man’s gut macht
Ein übersichtliches, gut gepflegtes Schwarzes Brett ist nach wie vor sinnvoll. Gerade für grundlegende Infos wie Ansprechpartner, Termine oder Kontaktdaten kann das eine zuverlässige Informationsquelle sein – vorausgesetzt, es wird aktuell gehalten und ansprechend gestaltet.
Digital unterwegs – Newsletter, Intranet & Co.
Ein regelmäßiger Newsletter oder Beiträge im Intranet können viel Reichweite bringen – vor allem, wenn sie kurz, informativ und klar formuliert sind. Hier gilt: lieber ein konstanter Rhythmus als ein einmaliger Rundumschlag.
Social Media – dort sein, wo die Leute sind
Ob Instagram, TikTok oder LinkedIn – wenn Euer Betrieb die Kanäle nutzt oder Ihr eigene aufbauen dürft, könnt Ihr darüber authentische Einblicke in Eure Arbeit geben. Ein kurzes Video zur letzten JA-Versammlung, ein Porträt über neue Mitglieder oder Infos zu Euren Themen; all das kann helfen, Eure Arbeit sichtbar und greifbar zu machen. Achtet dabei unbedingt auf den Datenschutz und klärt Inhalte vorher intern ab.
Sprechstunden & Versammlungen – Räume für Austausch schaffen
Ab einer bestimmten Betriebsgröße habt Ihr das Recht, regelmäßige JAV-Sprechstunden oder Versammlungen anzubieten. Nutzt diese Möglichkeit bewusst; nicht als reine Infoveranstaltung, sondern als Dialogformat. Überlegt Euch vorher, was Eure Zielgruppe interessiert, und bereitet Themen so auf, dass sich niemand fehl am Platz fühlt.
Tipps für gute Öffentlichkeitsarbeit:
- Kennt Eure Zielgruppe: Sprecht in einer Sprache, die zu Euch und Euren Kollegen passt – klar, ehrlich, ohne PR-Floskeln.
- Verlässlichkeit zählt: Ein Plakat ist gut, regelmäßige Updates sind besser. Eure Kommunikation sollte berechenbar und vertrauenswürdig sein.
- Gestaltung mit Wiedererkennungswert: Einheitliches Design, verständliche Headlines und echte Gesichter machen Inhalte zugänglich.
- Teamarbeit nutzen: Öffentlichkeitsarbeit funktioniert besser, wenn Ihr sie im Team plant. Teilt Euch die Aufgaben und entwickelt Ideen gemeinsam.
- Rechtliche Grundlagen beachten: Informiert Euch über Rechte und Pflichten bei digitalen Formaten, etwa zum Datenschutz oder Urheberrecht.
Fazit: Redet über das, was Ihr tut – es lohnt sich
Als JAV habt Ihr die Möglichkeit, echte Veränderungen anzustoßen. Damit das gelingt, muss sichtbar sein, wofür Ihr steht. Mit authentischer Öffentlichkeitsarbeit erreicht Ihr Eure Kollegen dort, wo sie sind – im Betrieb, am Smartphone oder auf der Versammlung. Nutzt diese Chancen, denn nur wer sichtbar ist, kann auch gehört werden.