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Mit der „Luftpost“ die interne Kommunikation neu beflügelt

© AdobeStock | doris_bredow
Stand:  19.8.2025
Lesezeit:  03:45 min
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Warum Öffentlichkeitsarbeit für Betriebsräte unverzichtbar ist

Öffentlichkeitsarbeit ist weit mehr als nur schöne Worte. Im besten Fall schafft sie Vertrauen, Transparenz und Identifikation. Doch wie bringt man Information und Betriebsratsthemen so unter die Leute, dass sie wirklich ankommen? Marc Hoffmann, freigestellter Betriebsrat der Elbe Flugzeugwerke, zeigt, wie eine Mitarbeiterzeitung zum Sprachrohr des Betriebsrats werden soll. Mit viel Engagement, nicht allzu viel Ressourcen, aber dem festen Willen, die „Luftpost“ weiter zu entwickeln.

Gute Öffentlichkeitsarbeit im Betrieb ist kein „Nice-to-have“, sondern ein strategisches Muss. Wer nicht erklärt, was er tut, darf sich nicht wundern, wenn Verständnis und Vertrauen ausbleiben. Gerade Betriebsräte, die tagtäglich ansprechbar sind und komplexe Themen verhandeln, brauchen ein Kommunikationsmittel, das sie sichtbar macht. 

Marc Hoffmann weiß das aus eigener Erfahrung. Er ist freigestelltes Betriebsratsmitglied bei der Elbe Flugzeugwerke GmbH in Dresden mit rund 2.000 Beschäftigten. Seit zwei Jahren kümmert er sich dort um das Medium, das die Betriebsratsarbeit unternehmensweit transparent machen soll: die „Luftpost“.

Eine Mitarbeiterzeitung und ihr Neustart

„Die Luftpost gab es schon vor meiner Zeit“, erzählt Marc. „Dann ist sie eingeschlafen, wie das so oft ist, wenn es nur an einer Person hängt.“ Früher wurde die Zeitung gedruckt, dann eingestellt, jetzt erscheint sie wieder: regelmäßig, digital (und am Schwarzen Brett), drei bis fünf Seiten, immer am Ende eines Monats. „Ich wollte das wiederbeleben“, sagt er, „aber diesmal mit einem Team“.

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Wir haben schon immer wieder Schwierigkeiten, genügend passende Inhalte zu finden.

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Dieses Team besteht heute aus dem kleinen, drei-Personen-starken Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit, der versucht, Themen zu sammeln und die monatliche Ausgabe zu stemmen. Und das klappt mit viel Einsatz. „Wir haben schon immer wieder Schwierigkeiten, genügend geeignete Inhalte zu finden“, sagt Marc ehrlich. „Was die Arbeit erleichtert, ist unsere feste Rubrik: Jeden Monat stellt sich ein anderes Betriebsratsmitglied mit einem Steckbrief vor. Das geht noch bis Ende des Jahres und dann dürften ohnehin die Wahlthemen im Fokus stehen.“

Für Marc Hoffmann ist die Öffentlichkeitsarbeit in seinem Unternehmen immens wichtig.

Vertrauen dank Transparenz 

 

Marc und seine Mitstreiter versuchen trotz knapper personeller Ressourcen dennoch, möglichst vielseitige Themen in die Luftpost zu integrieren: klassische Betriebsratsthemen aus dem Arbeitsrecht, Berichte aus den Fachabteilungen, Veranstaltungen wie das Azubi-Kennenlernwochenende oder sogar Beiträge aus der Personalabteilung. Denn auch dort schätzt man das Medium. „Die Geschäftsleitung nutzt unsere Zeitung immer wieder mal, um über bestimmte Themen zu informieren, etwa zur Arbeitnehmerüberlassung“, erzählt Marc. „Sie fragen dann aktiv, ob wir unterstützen können, ein Thema zu platzieren.“

 

Und genau darin sieht er eine große Chance: „Die Kommunikation im Betrieb ist generell sicherlich noch ausbaufähig. Das eröffnet uns als Betriebsrat wiederum die Möglichkeit, präsent zu sein. Die Leute wissen dann: Der Betriebsrat ist da.“

Mit Leidenschaft, aber (noch) ohne Redaktionsplan 

Die Luftpost wird mittlerweile laut Marc in der Belegschaft sehr gut angenommen, die Erstellung ist allerdings noch nicht wirklich professionell strukturiert. „Wir arbeiten ohne Redaktionsplan, ohne Themenpuffer, hintenraus ist es daher meist auf Kante genäht“, gesteht er. Mal eine Ausgabe ausfallen zu lassen, kommt für ihn trotzdem nicht in Frage: „Ich will unbedingt, dass jeden Monat eine Ausgabe erscheint und das treibe ich entsprechend voran.“

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Ich will unbedingt, dass jeden Monat eine Ausgabe erscheint und das treibe ich entsprechend voran.

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Deshalb wollen sie an der Organisation weiter feilen, die Inhalte besser planen, das Layout verbessern, das Team entwickeln oder vielleicht sogar vergrößern. Input dazu hat ihm ein ifb-Seminar zur Öffentlichkeitsarbeit geliefert. „Das hat mir echt die Augen geöffnet. Seitdem wünsche ich mir mehr Struktur und arbeite auch intensiv daran.“

Zwischen Anspruch und Alltagsaufgaben 

Aber klar, neben der Öffentlichkeitsarbeit hat ein Betriebsrat noch viele weitere Aufgaben. „Wir sind 19 Betriebsratsmitglieder, fünf davon sind freigestellt“, berichtet Marc. „Da kann nicht einer nur für die Kommunikation abgestellt werden. Wobei das sogar mein Wunsch wäre, dass sich das mal realisieren lässt.“ Auch abgesehen von der Luftpost versucht der Betriebsrat der Elbe Luftwerke GmbH, im Betrieb präsent zu sein: Selbstverständlich bei den vierteljährigen Betriebsversammlungen, bei den Welcome Days für neue Mitarbeiter oder durch persönliche Gespräche. Dennoch sieht Marc in Sachen innerbetriebliche Außendarstellung durchaus noch Luft nach oben bei sich und seinem Gremium.  

Was sein großes Ziel ist? „Ich hoffe, dass wir aus unserem Arbeitskreis eine richtig Redaktion machen können – professionell, mit einem gemeinsamen Anspruch und einer regelmäßigen Veröffentlichung.“ Marc wünscht sich also eine Betriebsratskommunikation, die nicht nur informiert, sondern begeistert. Womöglich in Zukunft sogar über weitere Kanäle: „Ein Podcast wäre cool. Aber dafür bräuchten wir jemanden, der technisch und medial fit ist und darauf Lust hätte.“ Mit der Luftpost ist jedenfalls ein Anfang gemacht: Mit viel Engagement, einfachen Mitteln und einer klaren Haltung. (tis)

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