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News Betriebsrat Betriebliche Ausbildung als Schlüssel zur Fachkräftesicherung

Betriebliche Ausbildung als Schlüssel zur Fachkräftesicherung

Aktuelle Zahlen zur Ausbildung in Unternehmen - Jetzt handeln als Betriebsrat

Die betriebliche Ausbildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherung von Fachkräften in Deutschland. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft wird in einigen Berufen besonders intensiv ausgebildet, um den wachsenden Bedarf zu decken. Doch trotz hoher Ausbildungsbereitschaft bleiben viele Stellen unbesetzt. Was können Sie als Betriebsrat tun, um den Fachkräftebedarf in Ihrem Unternehmen zu sichern?

Stand:  8.10.2024
Lesezeit:  02:00 min
Ausbildung Studie | © AdobeStock | Coloures-Pic

Gut ausgebildete Fachkräfte zu finden, das ist derzeit eine große Herausforderung für viele Unternehmen. Die betriebliche Ausbildung wird gezielt eingesetzt, um den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Besonders in Berufen der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie in Bereichen, die für die Digitalisierung und ökologische Transformation von Bedeutung sind, wird verstärkt ausgebildet.

Hohe Ausbildungsbereitschaft in zukunftsorientierten Berufen

Wie das Institut der deutschen Wirtschaft ermittelt hat, kamen im Jahr 2023 im Durchschnitt 4,2 Ausbildungsanfänger auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. In 58 von 139 untersuchten Berufen lag diese Quote jedoch deutlich höher. Die Softwareentwicklung sticht dabei besonders heraus, wo auf 100 Beschäftigte fast 33 Ausbildungsanfänger kamen.

Trotz Engagement bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt

Trotzdem bleibt die Besetzung vieler Ausbildungsplätze eine Herausforderung. Im Durchschnitt blieben 2023 etwa 13,8 Prozent aller Ausbildungsstellen unbesetzt, wobei die Informatik-Berufe mit nur 5,9 Prozent unbesetzter Stellen deutlich besser abschneiden. In anderen Berufen, wie z.B. bei Kälteanlagenbauern oder Zimmerern, ist die Lage schon schwieriger. Hier bleiben fast 17 Prozent der Ausbildungsplätze unbesetzt.

Viele Unternehmen setzen Auszubildende schon während der Ausbildung als Arbeitskraft ein, um ihren Bedarf an Fachkräften zu decken.

Ausbildungsstrategien zur Deckung des Fachkräftebedarfs

Viele Unternehmen setzen Auszubildende schon während der Ausbildung als Arbeitskraft ein, um ihren Bedarf an Fachkräften zu decken. Allerdings lohnt sich das für die Firmen oft erst auf lange Sicht, da die Ausbildungskosten zunächst höher sind als die direkte Leistung der Auszubildenden. Trotzdem zeigt die hohe Übernahmequote – mehr als 90 Prozent der Betriebe wollen ihre Auszubildenden nach der Ausbildung weiter beschäftigen –, dass die Unternehmen gezielt für den eigenen Bedarf ausbilden.

Unbesetzte Stellen und zu wenige Fachkräfte belasten nicht nur das Unternehmen, sondern auch die verbleibenden Mitarbeiter, die mehr Arbeit übernehmen müssen.

So können Sie als Betriebsrat gegen den Fachkräftemangel helfen

Unbesetzte Stellen und zu wenige Fachkräfte belasten nicht nur das Unternehmen, sondern auch die verbleibenden Mitarbeiter, die mehr Arbeit übernehmen müssen. Als Betriebsrat können Sie aktiv etwas gegen diesen Mangel tun, indem Sie die betriebliche Ausbildung unterstützen.

Hier sind einige konkrete Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

  1. Mehr Ausbildungsplätze im Betrieb fördern
    Als Betriebsrat können Sie sich dafür einsetzen, dass das Unternehmen mehr Ausbildungsplätze schafft, vor allem in zukunftsorientierten Berufen. In Gesprächen mit der Geschäftsführung können Sie darauf hinwirken, dass genug qualifizierte Ausbilder und moderne Materialien für die Ausbildung zur Verfügung stehen.
  2. Langfristige Ausbildungsplanung entwickeln
    Sie können Einblick in die Personalplanung des Unternehmens verlangen und überprüfen, ob genügend Ausbildungsplätze eingeplant sind. Falls nicht, regen Sie die Entwicklung eines langfristigen Plans an, der den zukünftigen Fachkräftebedarf berücksichtigt. Es ist wichtig, dass die Ausbildungskapazitäten rechtzeitig an den demografischen Wandel und den Arbeitsmarkt angepasst werden.
  3. Qualität der Ausbildung verbessern
    Durch die enge Zusammenarbeit mit der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) und den Ausbildern können Sie als Betriebsrat dazu beitragen, dass sich die Ausbildungsqualität im Unternehmen verbessert. Sammeln Sie Feedback von JAV, Auszubildenden und Ausbildern, um frühzeitig Probleme zu erkennen und Lösungen zu finden, wie die Anpassung der Ausbildungsinhalte oder der Arbeitsbedingungen. Diese Punkte sollten auch im monatlichen Gespräch mit dem Arbeitgeber thematisiert werden.

Die betriebliche Ausbildung bleibt ein zentrales Mittel, um ausreichend Fachkräfte zu sichern.

Fazit: Ausbildung als strategisches Instrument

Die betriebliche Ausbildung bleibt ein zentrales Mittel, um ausreichend Fachkräfte zu sichern. Unternehmen reagieren auf den Fachkräftemangel, indem sie mehr ausbilden. Damit dies noch besser gelingt, sind zusätzliche Maßnahmen nötig, wie eine stärkere Berufsorientierung und gezieltes Ausbildungsmarketing. Als Betriebsrat sollten Sie im Interesse Ihrer Kollegen und der Zukunft des Unternehmens hier aktiv werden oder bleiben! (sw)

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