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Ihr ifb-Team
Erstmals dabei: als Azubi auf der BRV-Fachtagung – ein Erfahrungsbericht
Freundlich, aufgeschlossen und wahnsinnig kommunikativ – das sind die Betriebsratsvorsitzenden in Deutschland. Zumindest, wenn die BRV-Fachtagung des ifb als Maßstab genommen wird. Mitte Oktober fanden die vier abwechslungsreichen Tage in Berlin statt. Mit zahlreichen bekannten, aber auch vielen neuen Teilnehmern. Mittendrin: Ich, der als Auszubildender erstmals eine Fachtagung besucht hat. Und begeistert ist von den Betriebsratsvorsitzenden.
Über die Einladung, das ifb-Team zur diesjährigen BRV-Fachtagung begleiten zu dürfen, hatte ich mich sehr gefreut. Aber: Die Anspannung stieg von Woche zu Woche. Was wird mich erwarten? Und akzeptieren mich die Teilnehmer? Derzeit bin ich im zweiten Lehrjahr meiner Ausbildung zum Kaufmann für Marketingkommunikation und hatte über die BRV-Fachtagung schon jede Menge gehört. Sie sei berühmt dafür, eine ideale Mischung aus bekannten Gesichtern und neuen Teilnehmern zu sein. Ich war also gespannt auf meinen ersten intensiven Kontakt mit den Betriebsräten in Deutschland.
Mitte Oktober war es dann so weit: Der Wecker klingelte pünktlich, die Tasche war schon am Vorabend gepackt. Schnell frisch gemacht ging es an den Bahnhof, wo schon einige meiner Arbeitskollegen auf mich warteten. Auch, wenn die Fahrt nach Berlin natürlich ein Weilchen dauerte, kam es mir gar nicht so lange vor. Den einen oder anderen Plausch mit den Kollegen sowie ein Schläfchen später kamen wir im NH-Hotel am Alexanderplatz an. Hier trafen wir auf den Rest des Teams, der schon mit dem Aufbau begonnen hatte. Selbstredend packten wir sogleich mit an und damit neigte sich der erste Tag auch schon langsam dem Ende entgegen.
© ifb
Mit den ersten abgespeicherten Eindrücken und frisch erholt ging es am nächsten Morgen weiter – die finale Teambesprechung vor der Ankunft der Fachtagungsteilnehmer. Allen war eine gewisse Anspannung anzumerken, wenngleich ich die Professionalität meiner erfahrenen Kollegen in jeder Situation spürte. Letzte Aufgaben wurden verteilt, die einzelnen Workshopräume nochmal geprüft und schon trafen die ersten Teilnehmer ein. Meine Aufgabe war es, die im Hotel ankommenden Besucher zu begrüßen und ihnen den Weg zu unserem ifb-Stand zu zeigen. Perfekt, schließlich konnte ich so bereits die ersten interessanten Gespräche führen. Positiver Nebeneffekt: Meine Aufregung war so gut wie weggeblasen. Die größte Überraschung für mich? Wie freundlich, aufgeschlossen und kommunikativ jeder einzelne Teilnehmer war. Immer weiter füllte sich der Aufenthaltsraum vor unserem Plenum mit den unterschiedlichsten Menschen. Ich dachte mir: „Das sind also die Betriebsratsvorsitzenden in Deutschland.“
Eröffnet wurde die diesjährige Fachtagung von zwei meiner Kollegen. Eine erstaunlich kurzweilige Rede, wenn man bedenkt, dass es allen voran um organisatorische Dinge ging. Jedenfalls folgte darauf der Eröffnungsvortrag von Thomas Baschab, einem Mentaltrainer, der schon mit so manchem Spitzensportler gearbeitet hat. Darunter bekannte Fußballer wie Sven Ulreich, Holger Badstuber oder Matthias Ginter sowie erfolgreiche Wintersportler wie Felix Neureuther oder Tobias Angerer. Der Vortrag war ein echtes Highlight. Baschab schaffte es mit vielen praktischen Beispielen, sämtliche Zuhörer im Saal in seinen Bann zu ziehen. Und alles, wovon er so anschaulich erzählte, hat nicht nur im Beruf oder in der Arbeit als Betriebsratsvorsitzender, sondern auch im privaten Leben Relevanz – wie ich seither schon mehrfach erfahren durfte. Warum macht man sich gelegentlich selbst „runter“? Wie kommt man da raus? Und wie schafft man es, dass der mentale Zustand nicht einschränkt?
© ifb
Bereits beim anschließenden Essen und dem abendlichen „Get Together“ entstanden jede Menge Gespräche, in der zumeist die jeweiligen Situationen im eigenen Betrieb thematisiert wurden. Wie ich dabei erfuhr, kämpfen viele Betriebsratsvorsitzende mit den gleichen Herausforderungen. Beispielsweise damit, dass jedes Gremiumsmitglied seine Aufgaben auch gewissenhaft erledigt. Viele hilfreiche Lösungsansätze wurden während der gesamten Fachtagung ausgetauscht, schließlich sitzen alle irgendwie im gleichen Boot. „Das ist also dieses berühmte Netzwerken.“ Genau über dieses Thema sollte Anne Schweppenhäußer in ihrem Impulsvortrag am folgenden Tag noch sprechen.
© ifb
Am nächsten Morgen startete die erste Workshoprunde. Insgesamt konnten die Teilnehmer aus acht verschiedenen Themengebieten ihre vier favorisierten Workshops auswählen und über die Fachtagung hinweg besuchen. Eine offene Workshoprunde, die es ermöglichte, in jeden der Workshops kurz reinzuschnuppern, rundete das Fortbildungsangebot ab. Und auch das Rahmenprogramm traf nicht nur meinen, sondern auch den Geschmack vieler Teilnehmer, wie mir in persönlichen Gesprächen nahezu ausnahmslos bestätigt wurde. Zwar kannte ich die East Side Gallery schon von einer Klassenfahrt, aber die Führung diesmal war wirklich toll – wahrscheinlich hat das aber auch mit dem Alter zu tun, da ich mich in der neunten Klasse einfach noch nicht so sehr für die Kunstwerke und die geschichtlichen Hintergründe interessierte. Der Abschlussabend in der Eventlocation Wasserwerk mit Saxofonistin, DJ und wirklich lustigen Kellnern rundete die Fachtagung ab.
Alles in allem war es für mich eine wahrlich gelungene Fachtagungspremiere. Die anfängliche Nervosität wäre gar nicht nötig gewesen. Vielmehr habe ich mich gleich willkommen gefühlt, durfte viele interessante Menschen kennenlernen sowie das ifb-Team tatkräftig unterstützen. Und: Meine nächster Fachtagungsbesuch ist bereits in Sichtweite. Ende 2024 werde ich auf der #JAV4Future dabei sein. Die Fachtagung speziell für Jugend- und Auszubildendenvertreter wird zu großen Teilen von den insgesamt elf ifb-Azubis, und damit auch von mir, geplant. Ich hoffe, hier meine gemachten Fachtagungserfahrungen mit einbringen zu können, wenngleich das natürlich wieder ganz andere Teilnehmer sein werden. Aber, und das hat mir die BRV-Fachtagung gezeigt: Den stereotypischen Betriebsrat in Deutschland gibt es ohnehin nicht. Und das ist schön so. (jm/tis)
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