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News Betriebsrat Ein einfaches „Danke“ gibt unendlich viel

Ein einfaches „Danke“ gibt unendlich viel

Interessenvertreter lieben ihr Ehrenamt – und wünschen sich dennoch mehr Wertschätzung

Wir wünschen uns mehr Wertschätzung, das sagen zwei von drei Interessenvertretern in einer aktuellen ifb-Umfrage. Häufig würde ein einfaches „Danke“ genügen. Es könnte tatsächlich so einfach sein, denn gleichzeitig mögen die allermeisten ihr ehrenamtliches Engagement als Betriebsrat, SBV oder JAV. Sie helfen gerne den Kollegen, möchten täglich dazulernen und schätzen die Gemeinschaft im Gremium.

Stand:  17.12.2024
Lesezeit:  04:00 min
Interessenvertreter lieben ihr Ehrenamt – und wünschen sich dennoch mehr Wertschätzung | © AdobeStock | Robert Kneschke

In unserem Artikel „Wie wäre das: Der Weihnachtsmann als Chef?“ hatten wir einen humorvollen Blick darauf geworfen, was passieren würde, wenn der bärtige Mann allen Ernstes Chef im eigenen Unternehmen wäre. Von Betriebsversammlungen im Winterwunderland oder Nordpol-Workshops wie „Ho-ho-ho Leadership“ war hier die Rede. Ob Interessenvertreter das auch so sehen? Was würden sie sich ernsthaft wünschen, wäre der Weihnachtsmann ihr Chef? Wir haben nachgefragt, ganz ohne Augenzwinkern. Das Ergebnis überrascht – aber nur auf den ersten Blick.

Home-Office oder Gehalt gar nicht so häufig auf dem Wunschzettel 

Nur etwa elf Prozent würden sich mehr Home-Office wünschen. Und auch bessere Arbeitsbedingungen standen nur bei gut 26 Prozent der Befragten auf dem Wunschzettel. Ein möglicher Grund: Die Teilnehmer an der Umfrage waren nahezu ausschließlich Interessenvertreter, die letztlich häufig mit ausschlaggebend dafür sind, warum sich Arbeitsbedingungen in Unternehmen sukzessive verbessert haben. Auch die 4-Tage-Woche, die für viele der Inbegriff von Arbeitnehmer-Freiheit zu sein scheint, kam nur auf 30 Prozent. 

Deutlich häufiger genannt wurden die Wünsche nach besserem Zusammenhalt (42 Prozent) sowie mehr Gehalt, wenngleich wir hier noch mehr erwartet hätten – nicht mal jeder Zweite gab diesen Wunsch an (46 Prozent). Außerdem wurden Aspekte wie Kollegialität, Ehrlichkeit, Nachbesetzung von Stellen, mehr Personal, bessere Kommunikation oder weniger Stress genannt. Hier und da gab es etwas „exotischere“ Wünsche wie nach der Möglichkeit, „Workation“ im Betrieb einzuführen.

Eindeutig auf Platz eins und damit der Betriebsrats-Weihnachtswunsch schlechthin ist allerdings ein anderer: Insgesamt 66 Prozent und damit zwei von drei Teilnehmern der Umfrage wünschen sich mehr Wertschätzung

Rückmeldungen zum Internationalen Tag des Ehrenamtes

Genau das deckt sich mit den Rückmeldungen auf einen weiteren Aufruf, den wir passend zum Internationalen Tag des Ehrenamtes Anfang Dezember 2024 in unserem ifb-Newsletter getätigt haben. Wir wollten wissen, was Sie an Ihrem Amt als Betriebsrat, SBV oder JAV lieben.

„Auch, wenn Dank manchmal rar gesät ist bzw. die Kollegen oft nicht mitbekommen, dass man etwas Gutes für sie erreicht hat, ist es doch ein gutes Gefühl. Und wenn man doch mal ein ‚Danke‘ bekommt, dann ist es umso schöner“, hieß es hier in einem Feedback. Ein kleines Dankeschön dafür, dass eine engagierte Person motiviert bleibt und sich einfach mal gut fühlen kann? Eigentlich kein schlechter Deal! 

Die betriebliche Mitbestimmung hat mich schon immer fasziniert. Sie ist ein mächtiger Pfeiler in unserer Arbeitswelt.

Ein Betriebsratsvorsitzender auf die Frage, was er an seinem Ehrenamt liebt

Generell haben uns die zahlreichen Rückmeldungen wieder einmal vor Augen geführt, welch herausragende Arbeit Interessenvertreter in Deutschland leisten – und das aus wirklich guten Gründen: „Die betriebliche Mitbestimmung hat mich schon immer fasziniert. Sie ist ein mächtiger Pfeiler in unserer Arbeitswelt“, schrieb beispielsweise ein Betriebsratsvorsitzender und ergänzte: „Wir brauchen Menschen, die sich für andere engagieren, ohne sie würde unser soziales Gefüge nicht funktionieren. Den Wert, den ich durch meinen Einsatz für die Gesellschaft habe, ist enorm.“ Das können wir so unterschreiben, ebenso wie den Abschluss der Nachricht: „Nicht nur, dass Arbeitnehmer durch den Betriebsrat ein Sprachrohr bekommen, Betriebsräte fangen sehr oft Konflikte bereits im Vorfeld ab.“ 

Wenn wir einen Wunsch frei hätten? Dass Unternehmensverantwortliche genau das noch viel häufiger bewusst erkennen.

Die meisten wollen einfach gerne helfen 

In ganz vielen Einsendungen stand der Drang, helfen zu wollen, im Vordergrund. „Ich liebe es, ... wenn ich erleben darf, wie sehr die eine oder der andere sich freuen, wenn man zuhört und etwas im positiven Sinne für die Einzelnen oder auch für eine Gruppe erreicht hat“, meinte etwa eine Betriebsrätin, die zugleich Schwerbehindertenvertreterin ist. Auch sie betonte: „Das einfache ‚Danke‘ gibt unheimlich viel.“

Meine Erfüllung ist es, den Mitarbeitern helfen zu können und ich finde es sehr schön, wenn die Hilfe dankend angenommen wird.

Eine Betriebsrätin auf die Frage, was sie an ihrem Ehrenamt liebt

Das sehen auch andere Betriebsräte so: „Meine Erfüllung ist es, den Mitarbeitern helfen zu können und ich finde es sehr schön, wenn die Hilfe dankend angenommen wird und dann alles so funktioniert, wie man sich das wünscht.“

Aber das sind nicht die einzigen Gründe, warum sich viele so engagieren. „Am besten an meinem Ehrenamt finde ich, dass man zu jedem Thema etwas Neues dazu lernt. Sei es die Menschenkenntnis, die erweitert wird oder über Paragraphen aus unseren Gesetzesbüchern“, so eine Betriebsrätin, während ein Kollege schrieb: „Ich liebe die Gemeinschaft in meinem BR-Gremium.“  

Insgesamt engagieren sich übrigens laut Bundesministerium des Innern und für Heimat knapp 40 Prozent der Bevölkerung ehrenamtlich – und Sie gehören als Betriebsrat, SBV oder JAV dazu. Herzlichen Dank hierfür! Denn auch wir finden, dass Interessenvertreter das viel häufiger hören dürften. (tis)

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