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News Kurzarbeit Kurzarbeit ist kein Grund zum Ausruhen

Kurzarbeit ist kein Grund zum Ausruhen

Als Betriebsrat jetzt aktiv werden, um Arbeitsplätze zu sichern!

Nach dem ersten Schrecken fühlt sie sich gar nicht so schlimm an – die Kurzarbeit. Wie Studien zeigen, sind manche sogar froh über den Freizeitgewinn und schätzen die Zeit für Freizeit und mit der Familie. Allerdings wäre es fatal, sich in einer falschen Sicherheit zu wiegen. Gerade jetzt müssen Beschäftigte und Betriebsräte aktiv werden für den Erhalt der Arbeitsplätze!

Stand:  11.9.2024
Lesezeit:  02:30 min
So können Betriebsräte versuchen Arbeitsplätze zu sichern | © AdobeStock_Andrey Popov

Kurzarbeit ermöglicht Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, vorübergehend die Arbeitszeit zu reduzieren - und damit auch die Löhne. so sollen, z.B. bei schwankender Auftragslage,  Entlassungen vermieden werden.

Während der Kurzarbeit erhalten die Arbeitnehmer weiterhin einen Teil ihres Lohns, der vom Arbeitgeber und teilweise auch von der Bundesagentur für Arbeit übernommen wird.

Kurzarbeit ist ein trügerisches Sicherheitsnetz

Es wäre allerdings sträflich, sich in diesem Sicherheitsnetz geborgen zu fühlen und sich auszuruhen. Kurzarbeit verschafft dem Unternehmen Luft, damit jetzt keine Kündigungen nötig sind. Auch Sie als Betriebsrat sind jetzt gefragt. Denn reicht die Überbrückung durch Kurzarbeit am Ende nicht aus, folgt Stellenabbau als nächstes Mittel der Wahl.

Es geht darum, wirtschaftliche Weichen zu stellen und Ideen zur Arbeitsplatzsicherung einzubringen. Kurzum: Der Betriebsrat sollte gemeinsam mit dem Arbeitgeber die Zeit nutzen. Ein Pakt mit dem Arbeitgeber tut Not – alle im Betrieb sitzen gerade gemeinsam in einem Boot, nur miteinander und solidarisch können tragfähige Lösungen für die Zukunft geschaffen werden.

Wie lassen sich Arbeitsplätze retten?

Das „Wie“ – darauf muss Zeit verwendet werden. Zunächst bedeutet das, Fakten zu sammeln: Eine wirtschaftliche Analyse ist der Ausgangspunkt jeden Denkens:

Diese Strategien gibt es

Als Betriebsrat Perspektiven für den Betrieb und damit die Beschäftigten zu entwickeln ist nicht so einfach, wenn vielleicht ein Großteil der Kollegen und Wissensträger in Kurzarbeit ist. Aber es gibt ein paar Tipps, die für jedes Unternehmen wichtig sind:

  • Kurzarbeit mit einer Weiterbildungsinitiative für die Mitarbeiter nutzen (z.B. für digitale Themen, berufliche Spezialisierung). 
     
  • Bei Arbeitsmangel in bestimmten Abteilungen: Mitarbeiter auf anderen Arbeitsplätzen hospitieren lassen – das verbessert die Zusammenarbeit und das betriebsübergreifende Wissen.
     
  • Als Betriebsrat der Geschäftsleitung konkrete Ideen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation aufzeigen (neue Produkte, neue Zielgruppen, veränderte Märkte etc.).
     
  • Perspektiven für einen (schrittweisen) Weg aus der Kurzarbeit erarbeiten.  Umstrukturierungspotentiale im Betrieb erkennen und arbeitsplatzsichernd nutzen.
     
  • Investitionen in zukunftssichernde Projekte anregen – antizyklisches Verhalten zählt jetzt.
     
  • Fortbildung und Seminarbesuch als Betriebsrat: Jetzt ist es besonders wichtig, sich als Betriebsrat mit Fachwissen auszurüsten. Auch taktische und kommunikative Skills müssen spätestens jetzt dringend aufgebaut oder aufgefrischt werden.
     
  • Einen konstruktiven und schlagkräftigen Pakt mit dem Arbeitgeber schließen, um gemeinsam für die Zukunft zu planen. Blockt der Arbeitgeber das ab, trotzdem immer wieder das Gespräch suchen. Es steht viel auf dem Spiel. 

Fazit

Der Betriebsrat kann Ideen generieren, Vorschläge machen, Strategien entwickeln, mitdiskutieren und -lenken. Das alles ist jetzt Haupt-Tagesordnungspunkt für die Betriebsratssitzung.

Ausruhen ist im Fall von Kurzarbeit weder als Betriebsrat noch als Arbeitnehmer angesagt. Es ist noch ein langer Weg – aber er beginnt mit den ersten Schritten.

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