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News Wirtschaft Wie steht es um das Image des Wirtschaftsstandorts Deutschland im Ausland?

Wie steht es um das Image des Wirtschaftsstandorts Deutschland im Ausland?

Aktuelle Umfrage zeigt: Maßnahmen dringend notwendig

Die vielen Berichte über Stellenabbau und Insolvenzen deuten es bereits an: Das Ansehen Deutschlands als Wirtschaftsstandort hat sich in den letzten fünf Jahren verschlechtert. Laut dem Handelsblatt zeigt eine Umfrage der Auslandshandelskammern (AHK) und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dass sowohl deutsche als auch internationale Unternehmen Deutschland kritischer sehen. Hier sind die Ergebnisse!

Stand:  12.11.2024
Lesezeit:  02:00 min
Wirtschaft Deutschland | © AdobeStock | studio v-zwoelf

Negative Entwicklung des Wirtschaftsimages

Laut der Umfrage, die dem Handelsblatt exklusiv vorab vorlag, sind 48 Prozent der befragten Unternehmen der Meinung, dass sich das Image Deutschlands als Wirtschaftsstandort verschlechtert hat. An der Umfrage nahmen 1250 Unternehmen mit Deutschlandbezug teil, darunter 53 Prozent deutsche Tochterunternehmen oder Niederlassungen und 47 Prozent internationale Firmen mit oder ohne Niederlassung in Deutschland. Die Befragung fand von Ende August bis Mitte September 2024 statt.
Besonders kritisiert werden die hohe Bürokratie, die fehlende Planungssicherheit und die mangelnde Willkommenskultur für ausländische Firmen. Ein Viertel der Befragten rät von Investitionen in Deutschland ab. Die Ergebnisse dieser Umfrage decken sich mit anderen Studien, die ebenfalls die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in Frage stellen. Das Ifo-Institut befragte im Frühjahr 2024 180 VWL-Professoren zur Lage des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Sie vergaben im Durchschnitt die Schulnote 3,4. Positiv bewertet wurde die gute Ausbildung der Arbeitskräfte, negativ die Bürokratie.

Der Schuh drückt an mehreren Stellen: Unternehmen sehen dringenden Handlungsbedarf bei der Bürokratie.

Bürokratie und Investitionsrückgang

Der Schuh drückt an mehreren Stellen: Unternehmen sehen dringenden Handlungsbedarf bei der Bürokratie. Viele Firmen wünschen sich außerdem mehr Planungssicherheit und eine offene Haltung gegenüber ausländischen Investoren. Diese Forderungen spiegeln sich auch in der rückläufigen Zahl ausländischer Direktinvestitionen wider. 2023 sank die Zahl der Investitionsprojekte aus dem Ausland in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 2013.

„Es ist höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik wieder auf die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandorts konzentriert“, fordert Treier.

Besorgnis bei der deutschen Wirtschaft

Vertreter der deutschen Wirtschaft, wie Volker Treier von der DIHK, sehen die Umfrageergebnisse als „Alarmsignal“. „Es ist höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik wieder auf die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandorts konzentriert“, fordert Treier. „Dafür muss sie die entscheidenden Standortfaktoren verbessern.“ Die hohe Belastung durch Energiekosten ist ein weiterer Faktor, der die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands einschränkt, wie auch die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, betonte.

Unterschiede in der Wahrnehmung nach Regionen

Die Wahrnehmung Deutschlands variiert stark nach globalen Regionen. Während Unternehmen aus China den Standort zunehmend kritisch sehen, beurteilen Firmen aus Afrika, dem Mittleren Osten sowie Süd- und Mittelamerika die Entwicklung positiver. So gaben 52 Prozent der Unternehmen aus Afrika an, dass sich das Image Deutschlands verbessert habe.

Deutschland hat seine Position als attraktiver Wirtschaftsstandort in den Augen vieler Unternehmen verloren.

Fazit

Die Ergebnisse der Umfrage lassen einen Schluss zu: Deutschland hat seine Position als attraktiver Wirtschaftsstandort in den Augen vieler Unternehmen verloren. Besonders Bürokratie und hohe Energiekosten werden als große Hürden gesehen. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Deutschland und unsere Politik gezielt Maßnahmen ergreifen, um diese Schwächen zu beseitigen. Aber Ideen sind von uns allen gefragt – ob Arbeitgeber, Arbeitnehmer oder Arbeitnehmervertreter. 

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