Vor allem Kinder fiebern Jahr für Jahr dem 6. Dezember entgegen. Glänzende Stiefel stehen parat, am Morgen prall gefüllt mit Nüssen, Mandarinen und hoffentlich auch reichlich Schokolade. Der gefüllte Stiefel ist ein Brauch von Christen rum um den Globus.
Bei den Arbeitsbedingungen des Nikolaus stellen sich Betriebsräten allerdings die Nackenhaare auf.
Blick hinter die Kulissen
Es gibt keinen festen Arbeitsort, der Einsatz findet vor allem in den Nachtstunden statt. Die vorgeschriebene Dienstkleidung (roter Mantel!) ist nur bedingt für den Außeneinsatz geeignet. Ein Renteneintrittsalter ist nicht vorgesehen. Der Nikolaus hat zudem einen unüberschaubar großen Wirkungskreis. Und ist es mit dem Einsatz an nur einem Tag in Jahr nicht ein Paradebeispiel von prekärer Arbeit? Außerdem: Wo bleibt der Arbeitsschutz, Stichwort „Kamin“? Und es kommt noch schlimmer: Als Einzelkämpfer fehlt dem Nikolaus die Unterstützung durch einen Betriebsrat!
Sinnstiftende Arbeit
Manches davon wird durch den Sinn seiner Arbeit aufgewogen: Wer schafft es schon, so viele Kinderaugen zum Leuchten zu bringen? Die große „Fangemeinde“ hat diesem liebenswerten Helfer sogar mehrere eigene Lieder gewidmet.
Jetzt aber mal im Ernst!
Wer genau ist bzw. war der Nikolaus überhaupt? Ein Bischof, der im dritten Jahrhundert nach Christus lebte und um den sich noch heute viele Legenden ranken. Sicher ist, dass sich der Heilige Nikolaus für die Armen und Schwachen einsetzte. So entstand im Laufe der Zeit der Brauch des Nikolaus-Stiefels.
Übrigens: Der rote Mantel ist eine Erfindung der Industrie. Coca-Cola setzte ihn in den 30er Jahren in einem roten Mantel für seine Werbung ein. So entstehen neue Traditionen!
Am Ende … Besser mit Diplom
Inzwischen hat der Nikolaus zahlreiche Helferlein bekommen … Für (angehende) Nikoläuse gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, quasi ein Nikolaus-Diplom. Und sogar ein Buch dazu: „Nikolaus-Handbuch - Praxistipps für Nikolausdarsteller“ (ISBN 978-3-7761-0337-3).
Ein Tipp zum Schluss für alle, die an eine Nikolauskarriere denken: Sicherheit geht vor – Einstieg durch den Kamin nur, wenn kein Feuer brennt! (cbo)