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News Betriebsrat Ein Jahr, das zählt: Ihr letztes Amtsjahr als Betriebsrat

Ein Jahr, das zählt: Ihr letztes Amtsjahr als Betriebsrat

Herausforderungen und Chancen für Betriebsräte im Endspurt

Das Jahr 2025 ist ein wichtiges Entscheidungsjahr! Einflussreiche Ökonomen sehen die deutsche Wirtschaft an einem gefährlichen Kipppunkt. Entweder gelingt zeitnah der Ausweg aus der seit fünf Jahren andauernden Stagnation – oder es droht ein kaum mehr umkehrbarer Absturz. Das Münchner Ifo-Institut beschreibt 2025 in seiner neuen Prognose als Jahr der Entscheidung. Diese Vorhersage gibt auch wichtige Impulse für Ihre Betriebsratsarbeit im letzten Jahr Ihrer Amtszeit.

Stand:  14.1.2025
Lesezeit:  02:00 min
Letztes Amtsjahr Betriebsrat | © AdobeStock | lensw0rld

Stellenabbau: Die große Herausforderung für 2025

Eine Umfrage  des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) unter 2000 Unternehmen zeigt: Die Konjunktur drückt bereits erheblich auf den Arbeitsmarkt. Laut der Umfrage planen 38 Prozent der befragten Unternehmen, 2025 Stellen abzubauen. Nur 17 Prozent wollen mehr Mitarbeiter einstellen. „Die Beschäftigungsaussichten sind so schlecht wie seit der globalen Finanzkrise 2009 nicht mehr“, erklärt das arbeitgebernahe Institut aus Köln. 

Gleichzeitig steht die deutsche Wirtschaft laut einer Studie des Münchner Ifo-Instituts vor tiefgreifenden Herausforderungen. Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografie und Deglobalisierung erfordern einen umfassenden Umbau der Produktionsstrukturen. Etablierte Geschäftsmodelle verschwinden, während neue Kapazitäten entstehen – ein Prozess, der sowohl vorübergehende konjunkturelle Schwankungen als auch dauerhafte strukturelle Anpassungen mit sich bringen kann.

Nicht nachlassen: Wissen aufbauen und handeln

Diesen Zahlen nach wird 2025 zur echten Herausforderung. Schon 2024 war für viele Betriebsräte ein Kraftakt. Die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ hat Berichte über geplanten Stellenabbau in der deutschen Industrie gesammelt und zählte bis zum 20. November 2024 bereits 126.745 angekündigte Arbeitsplatzstreichungen.

Angekündigte Stellenabbauten 2024:

  • VW: bis zu 30.000 Stellen
  • ZF: 11.000 bis 14.000 Stellen
  • Thyssenkrupp: 11.000 Stellen
  • SAP: 9.000–10.000 Stellen
  • Deutsche Bank: 3.500 Stellen
  • Bosch: 3.800 Stellen
  • BASF: 3.300 Stellen
  • Ford: 2.900 Stellen
  • Infineon: 2.800 Stellen
  • Vodafone Deutschland: 2.000 Stellen
  • Evonik: 1.500 Stellen
  • Miele: 1.300 Stellen
  • Tesla: 400 Stellen

Auch mittelständische Unternehmen und Kleinbetriebe leiden unter der wirtschaftlichen Situation. Betriebsräte einiger Branchen müssen sich 2025 also auf  schwierige Zeiten einstellen.

Betriebsratsarbeit: Kommunikation und Unterstützung

Unabhängig davon, ob Ihr Unternehmen direkt betroffen ist – die Ängste der Belegschaft sind groß. Die Krise hat längst viele Haushalte erreicht, sei es durch Gespräche oder direkte Auswirkungen im Familien- oder Bekanntenkreis. Ihre Arbeit in der Mitbestimmung steht jetzt besonders im Fokus.
Viele Mitarbeiter setzen Hoffnungen auf Sie. Wie können Sie betroffene Kollegen beruhigen? Wie können Sie helfen, das Unternehmen in der Krise zu unterstützen? Und macht es überhaupt Sinn, große Projekte anzustoßen, wenn Ihre Amtszeit bald endet?
Die Antwort ist eindeutig: Ihre Betriebsratsarbeit 2025 ist der Grundstein für die Zukunft. Auch als betrieblicher Ansprechpartner mit einem offenen Ohr werden Sie gefragt sein, um die Stimmung im Betrieb auf einem guten Level zu halten. Ziehen Sie Themen durch, auch wenn diese nicht vollendet werden können.

Strategische Schritte für Anfang 2025

  1. Ziehen Sie Bilanz:
    • Analysieren Sie Erfolge und Misserfolge Ihrer bisherigen Arbeit.
    • Blicken Sie gemeinsam mit Ihrem Gremium nach vorne und identifizieren Sie die kommenden Herausforderungen.
  2. Überprüfen Sie Ihre Ziele:
    • Passen Sie Ihre Ziele an die aktuelle Situation an.
    • Erstellen Sie einen realistischen Zeitplan für das letzte Amtsjahr.
  3. Bewerten Sie Ihre Erfolgsaussichten und setzen Sie Prios:
    •  Identifizieren Sie mögliche Hürden und erarbeiten Sie Strategien zu deren Überwindung.
  4. Jetzt wichtig: Weiterbildung und Beratung:
    • Entwickeln Sie einen thematischen Schulungsplan für Ihr Gremium.
    •  Ziehen Sie bei Bedarf externe Expertinnen und Experten hinzu.

Fazit: Noch einmal alles geben

Wer will schon wie ein Kaninchen vor der Schlange sitzen? Das letzte Amtsjahr sollte für Sie als Betriebsrat unter dem Stern der Weiterbildung und Vorbereitung stehen. Gewappnet sein und reagieren können – das sind die besten Vorsätze für 2025! Nutzen Sie die verbleibende Zeit, um wichtige Themen anzustoßen, Ihr Wissen zu erweitern und Ihre Kollegen bestmöglich zu unterstützen. Mit Engagement und einer klaren Strategie schaffen Sie eine solide Basis für die Betriebsratsarbeit nach der Wahl 2026. Also auch für sich selbst – ob Betriebsrat oder Arbeitnehmer! (sw)

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