Vor fünf Jahren hat sich Markus seinen Traum erfüllt und die einjährige Labradorhündin Jenna aus dem Tierheim adoptiert. Das Arbeiten im Home-Office ermöglichte ihm während des Lockdowns eine intensive Bindung zu seiner vierbeinigen Gefährtin, die ihm ein Gefühl von Liebe und Glück schenkt. Heute kann er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.
Dass sich treue Haustiere (wie z.B. Hündin Jenna) positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken können, wurde bereits in verschiedenen Studien nachgewiesen. 2022 machte sogar ein neuer Trend namens „Healthy-Pet-ing“ (gesundes Haustier) die Runde. Damals hatten rund 46 Prozent aller deutschen Haushalte mindestens ein Haustier, heute sind Schätzungen zufolge ca 45 % bis 46 % .
So mancher Arbeitgeber ist diesbezüglich sehr tolerant.
Was tun mit dem Hund während der Arbeit?
Nach der Pandemie hieß es für viele Arbeitnehmer: Weniger Home-Office. Für sie und für alle, bei denen die Arbeit von zuhause nicht möglich ist stellt sich die Frage: „Wohin mit dem Hund?" Eine echte Herausforderung, auch für Markus. Er steht täglich vor dem Dilemma, dass er sich keinen Hundesitter leisten kann und niemanden kennt, dem er Jenna überlassen konnte. Also allein zuhause lassen? Am Liebsten möchte er seine Hündin mit ins Büro nehmen. So mancher Arbeitgeber ist diesbezüglich sehr tolerant. Schließlich gibt es nachweislich positive Effekte, die Hunde im Büro auf das gesamte Team haben können. Aber finden seine Kollegen das gut? Und was sagt sein Vorgesetzter zu seinem Wunsch?
So ist die Rechtslage
Es ist wichtig zu beachten, dass die Mitnahme eines Hundes ins Büro ohne vorherige Zustimmung nicht gestattet ist. Die Entscheidung darüber, ob ein vierbeiniger Begleiter während der Arbeitszeit im Büro erlaubt ist, obliegt dem Arbeitgeber - wenn dies nicht durch sicherheits- oder hygienische Vorschriften bereits untersagt ist. Wenn Sie Ihren Hund ohne die ausdrückliche Genehmigung des Arbeitgebers mit ins Büro bringen, können arbeitsrechtliche Konsequenzen drohen.
Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel, insbesondere im Fall von Blinden- bzw. Begleithunden, da diese für die Ausübung der beruflichen Tätigkeit unerlässlich sind (§ 106 der Gewerbeordnung).
Die Idee, einen Hund mit ins Büro zu nehmen, mag für einige Menschen verlockend sein - für andere nicht!
Hund im Büro – nicht für alle ein Highlight
Die Idee, einen Hund mit ins Büro zu nehmen, mag für einige Arbeitnehmer verlockend sein, da es die Möglichkeit bietet, die Trennung zwischen Arbeit und persönlichem Leben zu verringern und die Gesellschaft eines geliebten Haustiers während des Arbeitstages zu genießen. Allerdings gibt es auch einige Nachteile und Bedenken, die gegen die Mitnahme eines Hundes ins Büro sprechen:
- Nicht jeder im Büro ist gegen Tierhaare oder Allergene immun. Die Anwesenheit eines Hundes kann Allergien verschlimmern und Atemprobleme bei empfindlichen Kollegen verursachen.
- Hunde sind oft verspielt und benötigen Aufmerksamkeit. Allein die Anwesenheit kann die Produktivität beeinträchtigen, wenn Mitarbeiter abgelenkt sind oder Zeit damit verbringen, sich um den Hund zu kümmern.
- Hunde können unvorhersehbar reagieren, insbesondere in unbekannten Umgebungen oder in der Nähe von vielen Menschen. Ein aggressiver oder ständig bellender Hund sind da schnell die Folge.
- Hunde können schmutzige Pfoten haben und Haare verlieren. Wer kümmert sich also um eine angemessene Hygiene und Reinigung im gemeinsamen Büroraum?
- Aber auch für den Hund kann ein Büroalltag gefährlich sein, da es hier schädliche Gegenstände wie elektrische Kabel oder giftige Pflanzen gibt. Wer stellt sicher, dass der Arbeitsplatz für den Hund ungefährlich ist, und wer trägt bei einem Unfall die Verantwortung?
- Nicht alle Kollegen sind begeistert von der Idee, einen Hund im Büro zu haben. Es kann zu Konflikten oder Spannungen führen, insbesondere wenn jemand Angst vor Hunden hat oder sich gestört fühlt.
Es gibt vieles zu beachten! Und bevor Markus seine geliebte Jenna ins Büro mitnimmt, sollte er sicherstellen, dass es keine gesundheitlichen Bedenken, Regelverstöße oder Unannehmlichkeiten für die Kollegen gibt. Wenn der Betrieb Vierbeinern den Besuch im Büro erlaubt, ist es wichtig, dass Markus die Verantwortung übernimmt. Hierbei können Sie als Betriebsrat sicherstellen, dass es nicht zu Konflikten kommt und auch tatsächlich alle betroffenen Kollegen vor dem Mitbringen von Haustieren gehört wurden. Auch das Prinzip "Gleiches Recht für alle" kann schnell für Unruhe sorgen. Vielleicht nimmt die Anzahl der Hunde im Büro dann schnell Überhand. Ein Feedback nach einer bestimmten Zeit ist deshalb sicher eine gute Maßnahme, um den Betriebsfrieden zu erhalten. (sw)