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Am 7. März 2023 ist es mal wieder so weit. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert seit 2008 die Equal Pay Day Kampagne. Sie wird von der Business and Professional Women e.V. in Deutschland initiiert und offenbart die statistische Lohnlücke zwischen dem Entgelt von Männern und Frauen. Aber der Arbeitslohn ist nicht der einzige Faktor beim Thema Geschlechtergerechtigkeit. Wie steht es um die Chancengleichheit in deutschen Unternehmen? Was können Sie als Betriebsrat bewegen, um Diversität und Gerechtigkeit in Ihrem Betrieb zu fördern?
© AdobeStock |alphaspirit
Der Begriff "Equal Pay Day" bezeichnet den Tag, bis zu dem Frauen im Durchschnitt länger arbeiten müssten als Männer, um auf das gleiche durchschnittliche Jahresgehalt zu kommen. Er soll auf die bestehende geschlechtsspezifische Lohnungleichheit aufmerksam machen.
Obwohl es in vielen Ländern gesetzliche Bestimmungen gibt, die die Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt fördern sollen, gibt es nach wie vor Ungleichheiten und Herausforderungen, insbesondere für Frauen. In Deutschland ist das Ziel der Gleichberechtigung in Artikel 3 des Grundgesetzes zu finden: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
Trotz dieser rechtlichen Grundlage und den jährlichen Auswertungen und Statistiken ranken deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich beim Thema Gleichberechtigung immer noch eher am unteren Ende.
Beispiel der Geschlechterquote bei Führungspositionen im internationalen Vergleich:
© ifb
Ein wichtiger Faktor bei der Schaffung von Chancengleichheit am Arbeitsplatz ist die Bezahlung
Ein wichtiger Faktor bei der Schaffung von Chancengleichheit am Arbeitsplatz ist die Bezahlung. Leider erhalten Frauen in vielen Fällen immer noch weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen, obwohl sie die gleiche Arbeit leisten. Laut Eurostat-Daten aus dem Jahr 2021 betrug der geschlechtsspezifische Lohnunterschied in der EU im Jahr 2019 durchschnittlich 14,1%.
Und wie sieht es bei uns in Deutschland aus? Anhand der Auswertung des Gender-Pay-Gap wurde beispielsweise 2022 ermittelt, dass Frauen pro Stunde 18 % weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhielten Frauen mit durchschnittlich 20,05 Euro einen um 4,31 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer (24,36 Euro). Zwar hat sich der Verdienstabstand seit 2006 damit um 5 % verringert, aber nach wie vor kommt das Thema Lohngerechtigkeit eher schleppend voran.
Frauen haben außerdem oft Schwierigkeiten, bei der Einstellung und Karriereentwicklung gleichbehandelt zu werden. Viele Frauen beklagen, dass sie bei der Bewerbung um eine Stelle oder bei einer Beförderung aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt werden. Ein weiteres Problem ist, dass Frauen oft weniger Zugang zu Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten haben als Männer. Dabei liegen die Frauen im Bildungsniveau leicht vorne, denn mehr Frauen als Männer machen Abitur (53 %). Auf den Unis ist das Geschlechterverhältnis wiederum eher neutral. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass bei der Vergabe von Führungspositionen Frauen so wenig berücksichtigt werden. So sind nur 28 % Frauen in allgemeinen Führungspositionen. Beim mittleren Management sind es nur noch 15 %, CEOs sind mit 4 % weiblich besetzt.
Frauenanteil von der Bildung bis zur Wirtschaft:
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Damit die Geschlechtergerechtigkeit von Mann und Frau in Ihrem Unternehmen Fahrt aufnimmt, können Sie als Betriebsrat einiges bewirken. Starten Sie mit ihrem Betriebsratsgremium eine Ist-Analyse bei folgenden Punkten:
Warum sollte sich Ihr Arbeitgeber denn um eine bessere Gleichstellung und Lohngerechtigkeit kümmern? Hierzu gibt es viele Argumente, denn letztendlich profitiert das gesamte Unternehmen:
Nehmen Sie als Betriebsrat den Equal Pay Day nicht nur als Aufruf zur Lohngerechtigkeit, sondern auch als Erinnerung, die Gleichstellung von Mann und Frau im Betrieb zu fördern. (sw)
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