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Bei der Frauenquote scheiden sich oft die Geister. Hitzige Debatten entstehen – und das völlig kontrovers, auch unabhängig vom Geschlecht. Manche Frauen sehen nicht nur Vorteile in der gesetzlich erzwungenen Unterstützung ihrer Karriere. Pro und Contra: Sehen Sie in der Frauenquote die optimale Unterstützung für mehr Geschlechtergerechtigkeit? Finden Sie die Frauenquote fair? Bilden Sie sich Ihre Meinung und machen Sie mit bei unserer Umfrage zum Thema.
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Aufsichtsräte, Vorstände und Führungsetagen großer Konzerne sind häufig noch Männerdomänen. Das sagt jedenfalls die Statistik: Der Frauenanteil in den Vorständen der DAX-30-Unternehmen lag bis 2021 bei mageren 14,6 Prozent. Aktuell werden hier neue Zahlen gefeiert. Laut Handelsblatt sind seit Anfang 2022 erstmals so viele Frauen wie Männer neu in die Vorstände der Dax-Konzerne aufgestiegen. Doch in anderen Bereichen hinken wir noch hinterher. In der Professorenschaft vertritt das weibliche Geschlecht mit lediglich 25,6 Prozent die Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Und auch wenn wir uns den Frauenanteil in den Banken ansehen, der sich in den letzten 15 Jahren vervierfacht hat, kommen wir gerade mal auf magere 10,5 Prozent (Quelle: Statista 2021).
2015 wurde das „Erste Führungspositionen-Gesetz“ auf den Weg gebracht. Mit ihm wurde festgelegt, dass rund 150 börsennotierte deutsche Unternehmen bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent erreichen müssen. Damit wurden die Daumenschrauben in Sache Frauenquote von der freiwilligen Selbstverpflichtungen der Unternehmen zu einer gesetzlichen Vorschrift leicht angezogen. Wie die Realität zeigt, wurde das Gesetz weitestgehend als Empfehlung betrachtet.
Im August 2021 erhöhte die Bundesregierung mit dem „Zweiten Führungspositionen-Gesetz“ den Druck. Doch was hat sich seitdem getan?
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Aktuell bejubelt die Presse den angestiegenen Frauenanteil in den großen DAX Unternehmen: 38 % Frauenanteil bei einer vorgeschriebenen Quote von nur 30 %! Oder gar 50 % Frauen im Aufsichtsrat! Bei genauerem Hinschauen sind das Zahlen aus lediglich zwei Großunternehmen.
Warum aber wird jeder Anstieg schon als Erfolg gefeiert? Warum tun wir uns mit Frauen in Führungsetagen so schwer? Und warum brauchen wir überhaupt die Frauenquote?
Wer etwas will, sucht Wege; wer etwas nicht will, sucht Gründe
„Wer etwas will, sucht Wege; wer etwas nicht will, sucht Gründe“, heißt es so schön. Denn egal ob Frau oder Mann: Das Thema Frauenquote und die gesetzlichen Auflagen dazu werden oft sehr kontrovers diskutiert.
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Unternehmensberatung McKinsey ergab, dass eine Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland eine eher positive Haltung zum Thema Frauenquote hat. Die Frage: „Wie ist Ihre Position im Allgemeinen zu einer Frauenquote?“, beantworteten 55 % der Befragten mit eher positiv bis sehr positiv. Die Zustimmung bei den Frauen (62 %) lag höher als bei den Männern (48 %). Ob allerdings die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Frauenquoten tatsächlich zu mehr Chancengleichheit führen, wird zweigeteilt beantwortet: 49 % sind optimistisch und fast genauso viele sehen die Auswirkung als weniger erfolgreich an.
Letztendlich liegt es an uns, die Debatte mit oder ohne gesetzliche Vorgaben in Gang zu halten und an einer gerechten Umsetzung der Chancengleichheit zu arbeiten. Sie als Betriebsrat können dazu Ihren Beitrag über die Mitbestimmung in vielen Bereichen im Unternehmen leisten. Es ist dabei wichtig, einen ausgewogenen Dialog über die Vor- und Nachteile von Frauenquoten zu führen und auch alternative Lösungen zu diskutieren, um die Geschlechterungleichheit in der Wirtschaft zu beseitigen.
Ihre Meinung ist gefragt!
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