Für Unternehmen ist Künstliche Intelligenz ein wichtiger Teil ihrer Digitalisierungsstrategie. Doch wie kann etwas integriert werden, von dem nur Experten genau verstehen, was dahintersteckt? Schnell kauft ein Unternehmen da die sprichwörtliche „Katze im Sack“. Deshalb ist es entscheidend, die verschiedenen KI-Anbieter im Vorfeld genau zu bewerten und zu vergleichen. Außerdem muss der tatsächliche Bedarf klar definiert sein, damit das Unternehmen die KI später eigenständig weiterentwickeln kann. Wirklich nicht einfach, besonders wenn man kein KI-Experte ist. Und jetzt sollen Sie als Betriebsrat auch noch die KI-Funktionen auf Datenschutz und Auswirkung auf die Belegschaft bewerten? Das ist eine echte Herausforderung!
Künstliche Intelligenz als Legobaukasten verstehen
Hatten Sie schon einmal Lego in der Hand? Verschiedene Bausteine in unterschiedlichen Größen und Farben, die im Bauplan eine bestimmte Funktion haben, damit am Ende alles zusammenpasst. Stellen Sie sich vor, Künstliche Intelligenz wäre wie ein solcher Legobaukasten.
Aus dem Chemieunterricht kennen wir das „Periodensystem der Elemente“. Uns sind viele Elemente und ihre Eigenschaften vertraut, fast so wie Legobausteine, die wir miteinander kombinieren können. Zum Beispiel H2 (Wasserstoff) und O2 (Sauerstoff), die zusammen das Wassermolekül H2O bilden. Das Periodensystem hilft uns, diese Eigenschaften und Wechselwirkungen zu verstehen. Aber was wäre, wenn es ein ähnliches System für Künstliche Intelligenz gäbe?
Künstliche Intelligenz – eine gemeinsame Sprache entwickeln
Damit alle Beteiligten dasselbe verstehen, wäre es ideal, eine gemeinsame Sprache für die Kommunikation über die strategischen Möglichkeiten von KI zu entwickeln. Diese gemeinsame Sprache könnte helfen, komplexe KI-Fragen in Teams mit unterschiedlichem Fachwissen systematisch zu klären. Der Wissenschaftler Kristian Hammond hat versucht, eine solche Sprache zu entwerfen und nennt sie in Anlehnung an die Chemie das "Periodensystem der Künstlichen Intelligenz".
Die Sprache der KI – das Periodensystem
Kristian Hammond vergleicht Künstliche Intelligenz (KI) mit LEGO-Steinen. Jedes KI-Element ist wie ein einzelner LEGO-Stein, der eine spezielle Aufgabe erfüllt. Diese Elemente haben sich über die Zeit entwickelt und sind zu wichtigen Bausteinen der KI geworden. Der Autor beschreibt insgesamt 28 solcher KI-Elemente, die man nach bestimmten Regeln miteinander kombinieren kann. Diese Elemente sind in drei Gruppen aufgeteilt. Aus jeder Gruppe muss mindestens ein Element ausgewählt werden, um einen typischen Schritt in einer KI-Anwendung durchzuführen.
Diese Schritte sind:
- Erfassen (z. B. die Verkehrssituation um ein Roboterauto herum in Millisekunden erkennen)
- Schlussfolgern (z. B. die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls in den nächsten 3 Sekunden berechnen)
- Reagieren (z. B. das Bremsen oder Ausweichen des Roboterautos steuern).
Die 28 Elemente des Periodensystems
Asses = Bewerten; Infer = Ableiten; Respond = Erkennen
KI als Betriebsrat besser verstehen
Das Periodensystem der Künstlichen Intelligenz (KI) unterstützt dabei, gezielt über die Einsatzmöglichkeiten, Chancen und Risiken von KI nachzudenken, ohne sich in technischen Details zu verlieren. Für Sie als Betriebsrat ist es besonders hilfreich, um die Anwendungsbereiche für die Digitalisierung zu identifizieren und zu verstehen. So lässt sich auch schon vor einer Einführung von KI die Auswirkungen auf die Organisation und die Belegschaft besser bewerten. Eine gemeinsame Sprache für alle Beteiligten. (sw)