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Kleine Schritte zur Nachhaltigkeit

Tipps und Ideen für den Alltag im Unternehmen – vom Betriebsrat angestoßen

Steht bei Ihnen im Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit auf der Agenda? Denkt Ihr Arbeitgeber über mögliche Strategien und Maßnahmen nach? Dann sollten Sie als Betriebsrat nicht nur prüfen, wobei Sie mitbestimmen können, sondern auch selbst mit Ideen und Vorschlägen an dem wichtigen Zukunftsthema arbeiten. Hier finden Sie Tipps und Anregungen für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Stand:  21.3.2023
Lesezeit:  02:45 min
Tipps zur Nachhaltigkeit | © AdobeStock | Coloures-Pic.jpg

Können Sie sich noch erinnern? Im Jahr 2015 wurde von der Weltengemeinschaft die Agenda 2030 verabschiedet. Die 17 „Sustainable Development Goals“ (kurz SDGs, nachhaltige Entwicklungsziele) richten sich an alle Regierungen weltweit.

Die 17 übergreifende Ziele der Nachhaltigkeit auf einem Blick

Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht

So wird Nachhaltigkeit Teil der Unternehmenskultur

„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht“. Von wem dieses Zitat stammt, ist heute nicht mehr eindeutig zu klären. Erstaunlich aber ist: Es ist bereits (mindestens) ein paar Jahrzehnte alt! 
Heute gilt mehr denn je: Nachhaltiges Handeln sollte in der Unternehmensvision und -mission integriert sein, damit es Teil der Kultur wird. Am besten schriftlich und für alle sichtbar. Sie als Betriebsrat brauchen Ihre Arbeitskollegen als Mitstreiter und müssen diese rechtzeitig in den Prozess mit einbinden. Vielleicht ein Thema für die nächste Betriebsversammlung? Vielleicht mit dem Motto „Wir alle für mehr Nachhaltigkeit“? Weitere Kommunikationsmöglichkeiten: Entwerfen Sie eine Broschüre zur Aufklärung oder kommunizieren Sie über das Intranet Ihres Unternehmens.

Ideen zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen

Und was können Sie tun? Kleine Tipps, große Wirkung: Nachfolgend haben wir Ideen zur Nachhaltigkeit im Unternehmen zusammengetragen. 
Vom papierlosen Büro über Energieverbrauch bis zum nachhaltigen Kantinenessen – halten Sie mit Ihren Kollegen im Betriebsrat zunächst die Möglichkeiten für ein aktuelles Verbesserungspotential fest. Machen Sie Vorschläge und setzen Sie erreichbare Ziele. 
Anschließend steht der Austausch mit dem Arbeitgeber an. Der ist sicher froh, dass Sie als Betriebsrat schon mit guten Vorschlägen um die Ecke kommen. Wenn nicht, dann überzeugen Sie ihn von der Wichtigkeit dieses Themas! Nicht nur absatzfähige Produkte profitieren von Strategien zu mehr Nachhaltigkeit. 

1. Der Arbeitsweg – ab und zu Fahrrad fahren?

Angebote wie Fahrradleasing sind bei Unternehmen gerade voll im Trend. Fahrrad statt Dienstwagen oder Auto? Das spart nicht nur Steuern, sondern ist gut für die Umwelt und für die Gesundheit. Und auch für die Figur!
Wo die Möglichkeit besteht, ab und an von zuhause oder mobil zu arbeiten: Auch hier fällt die Fahrt zur Firma weg. 

2.  „Treffen“ per Video

Auf Dienstreisen zu verzichten ist – auch aus BR-Sicht – natürlich keine Option. Aber vielleicht lässt sich das eine oder andere Meeting per Video oder Telefon lösen. Das spart (Reise)Zeit und vielleicht auch Nerven (kein Stau auf der Autobahn). 
Und im Gremium haben Sie sicher schon die Möglichkeit geprüft, Betriebsratssitzungen auch hybrid bzw. online abzuhalten?
 
Lesen Sie dazu auch: Digitale Sitzungen des Betriebsrats – das sind die Voraussetzungen

3. Nachhaltigkeit am und im Gebäude

Zugepflasterte Flächen rund ums Unternehmen? Regen Sie an, dass diese Flächen im Sinne des Artenschutzes mit Wiesenblumen und Kräutern bepflanzt werden. Das sieht auch schön aus! Vielleicht lassen sich sogar Dächer oder Fassaden begrünen? 

4. Energie sparen 

Heizen, Licht und Geräte im Büro: Hier muss man umsichtig sein. Es geht nicht darum, dass am Ende (frierend) alle krank sind; oder dass der Elektriker, der umständlich Bewegungsmelder einbaut, damit mehr Kosten und Energie verursacht als eingespart werden kann. Aber auch hier helfen kleine Schritte: z.B. beim Bürolicht ist jeder gefragt. Nur anlassen, wenn es wirklich gebraucht wird. Und müssen Rechner und Elektrogeräte dauerhaft auf Stand-by bleiben? Nachfragen und nachrechnen kann sich lohnen!
 
5. Bürobedarf – geht das auch nachhaltig?

Wussten Sie, dass es Papier aus Äpfeln für Blöcke oder Notizbücher gibt? Das ein Kugelschreiber aus biologisch abbaubarem Bio-Kunststoff sein kann? Inzwischen wird Geschäftspapier mit einem hohen Anteil aus recycelten Materialien und Anteilen aus Abfällen der Lebensmittelindustrie produziert. Nüsse, Traubenkerne und andere Fruchtkerne spielen hier bei der Produktion eine Rolle. Papier, anteilig aus Gras, ist inzwischen auch für Bürobedarf erhältlich.
Zugegeben, nicht alles davon ist wirklich „nachhaltig“! Aber ein prüfender Blick im Einkauf lohnt sich. 
Vielleicht machen Sie als Betriebsrat den ersten Schritt für Ihr Betriebsratsbüro? Vielleicht können ältere Büromöbel recycelt oder im internen Flohmarkt verschenkt werden? Wenn neue Möbel angeschafft werden müssen, achten Sie auf nachhaltige Materialien. 
Und ein Tipp der zwar schon alt ist, aber keineswegs überflüssig: Überdenken Sie als Betriebsrat und mit den Kollegen im Unternehmen auch Ihre Druckgewohnheiten! In Bezug auf unseren Papierverbrauch wird geschätzt, dass jedes Jahr für je zehn Mitarbeiter 18 Bäume gefällt werden. Umweltfreundliche Druckpatronen sollten selbstverständlich sein. Und am besten – nur drucken, wenn es unbedingt sein muss!


6. Müll und Verpackungsmüll – trennen und vermeiden

Ob im Versand oder im Büro – Müll Vermeidung geht überall. Und wenn Müll anfällt, dann sollte er getrennt werden. Auch im Büro, Betrieb und in der Werkstatt! Prüfen Sie, ob die Entsorgung von speziellen und von trennbaren Abfällen (Metall, Bioabfall, Batterien, Korken, Papier, Restmüll, defekte Elektrogeräte oder Lampen) sichergestellt ist. Im Versand könnten Mehrwegverpackungen genutzt oder auf Polstermaterialien verzichtet werden. Wenn das Konzept hierzu steht, dann gehen Sie in die Kommunikation – am besten immer wieder, damit jeder mitmacht! Schätzungen zufolge werden mit jeder Tonne recyceltem Papier etwa 26.500 Liter Wasser gespart. 

7. Kantine: Auf regionale Produkte setzen

Klimafreundliches Essen – geht das? Ja, das funktioniert! Es wird geschätzt, dass ca. 20 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen durch Lebensmittelherstellung und -konsum verursacht werden. Tipp: Umstellung auf regionale Betriebe und Erzeuger. Umso frischer die Lebensmittel, um so klimafreundlicher ist die Verarbeitung. Tiefkühlkost verbraucht mehr Energie und in Plastik verpackte Lebensmittel sollten Sie vermeiden. Frische Lebensmittel schmecken sowieso besser und sind gesünder!

8. Umweltfreundliche Gebäudereinigung  

Unabhängig davon, ob Ihr Büro oder Firmengebäude von einer externen Firma oder von internen Mitarbeitern gereinigt wird: Ihr Unternehmen hat die Umsetzung in der Hand. Reden Sie mit der Reinigungsfirma und setzen sie z.B. auf pflanzliche Seife und klimafreundliche Putzmittel.


9. Vorschlagswesen einführen – die Mitarbeiter sind mit an Bord

Ihre Kollegen im Unternehmen haben die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge einzureichen, z.B. über einen „Ideenkasten”, über regelmäßige Befragungen (auch durch den Betriebsrat) oder Workshops. Für die einen ist Nachhaltigkeit eine Selbstverständlichkeit – die anderen müssen Schritt für Schritt an das Thema herangeführt werden. Nicht jeder freut sich über Veränderungen. 

Einfach mal ausprobieren

All das sind natürlich nur kleine Anregungen. Aber es tut schon gut, das Thema überhaupt mal auf die Tagesordnung zu setzen. Denn wie schon Molière sagte: „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ (sw)

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