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Wie BRV Gabi Beisheim und ihr Gremium zeigen, dass Betriebsratsarbeit „cool“ ist
Gabi Beisheim möchte, dass wirklich alle WaveLight-Beschäftigten in Erlangen und Pressath über die Arbeit des Betriebsrats Bescheid wissen. Egal, ob Aushänge, Newsletter oder Betriebsversammlungen – Öffentlichkeitsarbeit ist der Betriebsratsvorsitzenden enorm wichtig. Schon bald soll dazu auch ein Podcast zählen. „Damit die Belegschaft so einfach wie möglich an Infos kommt“, wie sie sagt. Einen erfahrenen Podcast-Profi haben sie nicht im Gremium. Aber das ist kein Problem, denn: „Wir probieren das jetzt einfach mal aus. Warum auch nicht? Wir können nur gewinnen – im schlimmsten Fall sind wir um eine Erfahrung reicher.“
Gabi Beisheim: Ich halte Mitbestimmung in Unternehmen für immens wichtig. Und deshalb müssen die Mitarbeitenden informiert sein über das, was wir im Betriebsrat beschließen und vorantreiben. Letztlich wollen wir ja, dass wir in ihrem Sinne agieren, sie zufrieden sind und lange im Unternehmen bleiben. Deshalb ist die aktive Kommunikation total wichtig.
Gabi Beisheim: Selbstverständlich beschränkt sich das bei uns auf interne Öffentlichkeitsarbeit. Bisher haben wir regelmäßige News per E-Mail, eine BR-eigene Intranetseite und neben den „normalen“ Betriebsversammlungen auch welche zu Spezialthemen wie betriebliche Altersvorsorge oder Arbeitszeiterfassung. Hinzu kommen regelmäßige Umfragen, die anonymisiert wirklich gut funktionieren. Wir erhalten damit wesentlich mehr Feedback als im physischen BR-Briefkasten. Außerdem planen wir einen Podcast …
Gabi Beisheim: Es soll ein Video-Podcast werden, wir möchten damit im Sommer beginnen. Um dann monatlich zu erscheinen, wollen wir erstmal vier bis sechs Folgen im Kasten haben. Damit wir nicht hinterherlaufen und die Regelmäßigkeit womöglich nicht mehr gegeben ist. Darin sollen immer Betriebsratsmitglieder zu Wort kommen, zu Themen wie: Was macht ein BEM-Ausschuss? Wie funktioniert Altersteilzeit? Was ist der Inhalt der Betriebsvereinbarung? Die Folgen sollen maximal fünf Minuten dauern.
© Gabi Beisheim
Gabi Beisheim: Die Mitarbeitenden sollen damit Informationen auf möglichst einfache Weise erhalten – ob im Video oder nur auf der Tonspur. Bestenfalls kennen sie zum Beispiel die Betriebsvereinbarungen hinterher genauso gut wie wir. Aber wir wollen auch ein bisschen das „Mindset“ ändern. Zeigen, dass BR-Arbeit cool ist. Dass es sich lohnt, mitzumachen und damit mitzubestimmen. Außerdem kann man viel lernen, sich selbst weiterentwickeln und sein Wissen erweitern. Und zwar nicht nur trockene Rechtssprache, sondern auch über Medien, Technik, Konfliktmanagement und vieles mehr.
Gabi Beisheim: Ich glaube, es ist ein bisschen die Angst vorm Scheitern. Gerade beim Ausprobieren von neuen Dingen ist es vielleicht auch der Respekt vor der Technik, beispielsweise dem Filmen und Hochladen. Das wird bei unseren Podcasts auch so sein: Wahrscheinlich ist am Anfang das Niveau noch ziemlich mau. Aber uns ist der Mehrwert der Videos wichtiger, als dass sie „schön“ sind. Mein Traum wäre es, dass sich in zwei Jahren zur Betriebsratswahl wieder engagierte Kandidatinnen und Kandidaten aufstellen lassen, die genau wissen, was auf sie zukommt – und Lust auf diese Herausforderungen haben.
Gabi Beisheim: Es gibt immer und überall am Anfang Leute, die sagen: „Das brauchen wir doch gar nicht!“ Oder: „Das haben wir noch nie gemacht!“ In der Vergangenheit haben immer wieder Mitarbeitende moniert, sie würden zu wenig vom Betriebsrat hören. Das finde ich viel schlimmer, als wenn es heißt: „Schon wieder der Betriebsrat.“
Gabi Beisheim: Probiert einfach mal was aus! Denn Wissen wächst, wenn wir es teilen. (tis)
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