Weihnachtsfeier im Jahr 2031: Festplatte trifft Festtagsstimmung

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Stand:  15.12.2025
Lesezeit:  02:30 min
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Hilfe! Humanoide Roboter-Kollegen im betrieblichen Weihnachtskomitee?

Ein Jahr nach den Betriebsratswahlen 2030 übernehmen die humanoiden Roboter-Kollegen das Feierruder. Was folgt, ist ein Fest zwischen Algorithmus und Anarchie – inklusive streikender Einarm-Roboter und Öl-Spritz statt Glühwein. Ob das unsere Zukunft ist? Werfen wir einen Blick auf die Weihnachtsfeier der TechTastisch GmbH im Jahr 2031, wo Mensch und Maschine gemeinsam feiern. Fast.

„Botfried-2.0 übernimmt das Kommando“

Das Gremium beschließt: Dieses Jahr organisiert BR-Mitglied Botfried-2.0 die Weihnachtsfeier. Ein leises Sirren durchzieht das BR-Büro, als der humanoide Roboter-Kollege den Kopf aus dem Nachdenkmodus hebt. Seine LED-Augen flackern kurz, dann leuchten sie begeistert auf. „Weihnachten. Feier. Roboter-Kollegen!“ Seine Schaltkreise laufen heiß vor Vorfreude.
Seit seiner Wahl in den Betriebsrat setzt sich Botfried-2.0 unermüdlich für die Antidiskriminierung synthetischer Mitarbeiter ein. Er kämpft für gleiche Rechte – also für Ölpausen statt Kaffeepausen, Chipwechsel statt Lohnfortzahlung und die Anerkennung des „RoboCare-Tarifvertrags“. Während seine menschlichen Kollegen über Weihnachtsgeld verhandeln, beantragt Botfried-2.0 einen Zuschlag für zusätzliche Gigabyte Empathie-Speicher. Und jetzt kann er endlich zeigen, dass auch Maschinen feiern können.

Die Geburt des Recyclingbaums

Botfried-2.0 weiß: Den Menschen ist Nachhaltigkeit fast so wichtig wie Urlaubsgeld.
Also beschließt er, die Weihnachtsfeier umweltfreundlich zu gestalten.
„Nachhaltigkeit ist ein emotionaler Mehrwert“, zitiert er stolz aus seinem letzten E-Learning.

Beim gemeinsamen Datenstroming sprühen die Ideen der Humanoiden:
„Ein Baum aus Solarzellen?“ – „Zu dunkel in der Halle.“
„Ein Baum aus Serverkabeln?“ – „Zu leitfähig.“
„Ein Baum aus alten Akten?“ – „Papier? Unberechenbar!“
Dann der Geistesblitz: Ein Recyclingbaum!
Nachhaltig, günstig, mit Steckplätzen – perfekt.
In nächtlicher Mission plündern die Roboter das IT-Lager. Mit ehrfürchtigem Surren türmen sie Platinen, Tastaturen und alte Router zu einem glänzenden Kunstwerk. Oben thront eine antike CPU von 2024.„Voll Vintage“, wie der Humanoide HR-3000 schwärmt.

Der Tag der Weihnachtsfeier

Der große Tag der Weihnachtsfeier ist da. Die menschlichen Kollegen betreten erwartungsvoll den festlich geschmückten Saal – wobei „festlich“ diesmal bedeutet: neutralgrau mit Ladezonen.
Zur Begrüßung gibt es – natürlich – ein Gläschen Öl-Spritz mit Zimtgeschmack.
„Vegan, regional und vollsynthetisch“, erklärt Botfried-2.0 stolz.
Einige nippen tapfer. Andere beschließen, nie wieder etwas mit Glanz zu trinken.
Plötzlich beginnt der Recyclingbaum zu strahlen – erst sanft, dann bedrohlich flackernd. Der IT-Leiter stößt einen geschockten Schrei aus: „Das ist doch unser Server-Netzteil!“ Sein Kollege legte beruhigend die Hand auf seine Schulter: „Lass gut sein, wenigstens hat’s diesmal einen Zweck.“
Um die Stimmung zu retten, bietet Botfried-2.0 charmant „harte Getränke“ an –
darunter WD-40 on the Rocks. „Löst Rost, Emotionen und soziale Spannungen – in Sekundenschnelle. Natürlich nur für die, die schon geölt sind“, witzelt HR-3000. Die Menschen lachen – vorsichtig.

Das Fest

Dann werden alle zu ihren Plätzen gebeten. Jeder Tisch ist liebevoll geschmückt – mit Mauskabelgirlanden, Platinensternen und Servietten aus Datenschutzrichtlinien. Aus der Musikbox erklingt algorithmisch ausgewählte Weihnachtsmusik: „Jingle Bots“, „Silent Byte“ und eine besonders ergreifende Version von „Last Update“.
In perfekter Taktung rollen die Küchenroboter heran. Sie servieren Proteinwürfel in Sojakalibrierung, Erbsenpüree in geometrischer Form und als Nachtisch digitale Dessertkomponenten mit KI-gerechneter Geschmackskurve. Nach dem dritten Gang ist klar: Die Stimmung befindet sich auf dem Nullpunkt. Aus der Produktionshalle poltern lautstark die Ein- und Dreiarmroboter. Sie streiken, weil sie nicht zur Weihnachtsfeier eingeladen wurden. „Diskriminierung durch Ausschlusskriterium Menschlichkeit!“, tönt es metallisch durch die Gänge. Botfried-2.0 blinzelt nervös.

Da erhebt sich der Betriebsratsvorsitzende, grinst und ruft: „Leute, Schluss mit dem Datensalat – wir schmeißen den Grill an!“ Jubel bricht aus. In der Küche finden sich tatsächlich noch Würstl und Semmeln im Kühlschrank vom Kantinenessen.
Botfried flackert verwirrt mit der LED-Stirn. „Ist Grillen nachhaltig?“
Der BRV klopfte ihm auf die Schulter. „Nein, Botfried. Aber menschlich.“

Fazit: Am Ende des Abends sind sich alle einig: Humanoide können viel – rechnen, planen, protokollieren. Aber feiern? Das bleibt dann doch besser in menschlicher Hand.
Frohe Weihnachten! (sw)

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