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Fachartikel Wirtschaftsausschuss Soll ich Mitglied im Wirtschaftsausschuss werden?

Soll ich Mitglied im Wirtschaftsausschuss werden?

Persönliche Weiterentwicklung und Vorteile als Mitglied im Wirtschaftsausschuss

Wenn Sie jemanden für die Arbeit im Wirtschaftsausschuss gewinnen möchten, dann werden Sie einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen. Schauen wir uns das am besten einmal an einem Beispiel an: Betriebsratsmitglied Sabrina hat Kollegin Conny gefragt, ob Sie gerne Mitglied im Wirtschaftsausschuss werden möchte. Aber Conny ist nicht im Betriebsrat und fürchtet, dass es ihrem Chef nicht gefällt, wenn sie sich engagiert. Welche Gedanken treiben sie um? 

Martina Wendt | ifb

Stand:  2.1.2024
Lesezeit:  03:45 min

Im Wirtschaftsausschuss, aber nicht im Betriebsrat – ist das sinnvoll? 

Conny ist nicht im Betriebsrat und wurde nun von ihrer Kollegin Sabrina, die im BR ist, gefragt, ob Sie Mitglied im Wirtschaftsausschuss werden möchte. Sie denkt: „Hm, Wirtschaftsausschuss? Da hat mich die Sabrina ja schön in die Zwickmühle gebracht. Das Thema würde mich schon interessieren, aber jetzt auf einmal auch noch für den Betriebsrat arbeiten? Wie das wohl beim Arbeitgeber ankommt? Ich bin ja noch ganz neu hier in der Firma.“

Die Arbeit des Betriebsrats unterstützen 

Zum Glück hat Sabrina Conny noch ein paar Hintergrundinformationen mitgegeben: „Obwohl: Sabrina hat ja schon deutlich gesagt, dass wir nur der Informationslieferant für den Betriebsrat wären. Es wäre also unsere Aufgabe, die wirtschaftlichen Angelegenheiten mit unserem Unternehmer zu beraten. Und dann dem Betriebsrat die entsprechenden Informationen für seine Arbeit weiterzugeben.  

Mit dem Arbeitgeber verhandeln sollen wir ja in unserer Rolle als Wirtschaftsausschuss überhaupt nicht. Und wenn wir der Meinung sind, dass wir nicht rechtzeitig und umfassend informiert werden, dann muss ja der Betriebsrat in die Einigungsstelle oder so, hat Sabrina gesagt. Oh Gott, ich weiß ja schon nicht, was „rechtzeitig“ und „umfassend“ bedeuten soll. Und was eine „Einigungsstelle“ ist, das weiß ich auch nicht. Ob das wirklich das Richtige für mich ist? 

Aber es wäre bestimmt eine spannende Aufgabe: Als Mitglied im Wirtschaftsausschuss könnte ich den Betriebsrat unterstützen. Ich würde dafür auch Einblicke bekommen, die kein anderer hat und wirklich was für die Kollegen bewegen. Die vom Betriebsrat fänden das bestimmt auch gut, wenn ich da tolle Arbeit leiste und mich einbringe.“

Persönliche Weiterentwicklung als Mitglied im Wirtschaftsausschuss 

„Aber ich bin ja eigentlich gar nicht so die große Rednerin. Wie soll ich denn da auf Sitzungen mit der Geschäftsleitung sprechen? Ich war ja beim Vorstellungsgespräch schon so nervös, dass ich erstmal ein paar Minuten keinen klaren Gedanken fassen konnte. Aber gut, im Wirtschaftsausschuss wären wir mehrere Personen. Vielleicht fällt es mir dann leichter, auch was zu sagen. In der Gruppe ist es ja immer ein bisschen einfacher. Und die Schulungen, von denen Sabrina erzählt hat, bringen in der Beziehung bestimmt auch was. 

Sabrina hat ja schon Recht, mit Zahlen kann ich ja wirklich gut – deshalb bin ich ja auch hier im Unternehmen eingestellt worden. Wenn ich mein Wissen da jetzt noch weiterentwickeln könnte, hätte ich auch für den Job was davon. Bei den Schulungen für den Wirtschaftsausschuss, da geht’s ja um die ganze Unternehmensplanung und den Jahresabschluss. Das ist für den Einkauf auch wichtig, dass man das versteht, da hätte ja sogar die Firma noch was davon. 

Ich glaub’, ich trau mich! Ich ruf Sabrina gleich mal an und sag ihr, dass ich dabei bin.“

Tipp! 

Überzeugen Sie Ihre Wunschkandidaten, aber zeigen Sie Geduld 

Genau wie Conny geht es vielen, wenn sie gefragt werden, ob sie im Wirtschaftsausschuss mitarbeiten möchten. Zweifel kommen auf, ob das fachlich überhaupt zu schaffen ist. Und besonders vor der Konfrontation mit dem Unternehmer schrecken viele zurück. Haben Sie also Geduld, wenn Sie Ihren Wunschkandidaten überzeugen wollen. Zeigen Sie deutlich auf, welche wichtige Rolle der Wirtschaftsausschuss einnimmt, aber auch klar, wo seine Grenzen sind. Mit der Rolle als Berater fühlen sich viele gleich wohler als mit der eines knallharten Verhandlers.

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