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Rente erst mit 70 Jahren!?

Manche Experten sind dafür – Arbeitnehmer wehren sich

Gerade mal ein Jahr ist es her, dass in den Medien heftig über das Thema „Rente mit 68“ diskutiert wurde. Plötzlich scheint auch hier die „Inflation“ durchzuschlagen: Jetzt ist von der Rente mit 70 die Rede! Angestoßen hat die Debatte um eine längere Lebensarbeitszeit Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lehnt eine weitere Erhöhung des Eintrittsalters ab.

Stand:  2.8.2022
Lesezeit:  02:15 min
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Rente erst mit 70 Jahren? | © Adobe | Elnur

Wie lange wollen Sie gerne arbeiten? Wie lange werden Sie am Ende arbeiten? Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft schon heute oft eine Lücke. In körperlich und psychisch belastenden Berufen, bei Schichtdienst und bei hoher Lärmbelastung – nur um ein paar Beispiele zu nennen – ist das Ende der Kraft (und damit der Arbeitskraft) meist schon früher da als vielleicht in einem Bürojob.

Wer soll das eigentlich am Ende auffangen?

Probleme liegen auf dem Tisch

Auf der andern Seite liegt neben einem immer größer werdenden Fachkräftemangel auch ein anderes Problem ganz offen auf dem Tisch: Die Finanzierung der Rentenkassen. Wer soll das eigentlich am Ende auffangen? Experten warnen schon länger, das Thema ist emotional sehr aufgeladen. Und auch aus diesem Grunde schlägt der Vorstoß zur „Rente mit 70“ hohe Wellen.

"Unsozialer Bullshit?"

Besonders drastische Worte findet Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, der den Vorschlag als „unsozialen Bullshit“ abkanzelt.

Anders sieht das laut „Bild“ der Ökonom Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg: „Der Vorschlag ist richtig und wichtig: Denn er hilft gegen Altersarmut und entlastet zudem die Rentenkasse, die vor dem Kollaps steht.“ In die gleiche Kerbe schlägt jetzt die Münchener Wirtschaftswissenschaftlerin Monika Schnitzer.

Schon jetzt würden es viele Beschäftigte nicht mehr schaffen, gesund bis zur Rente durchzuhalten.

Ein Trick zur Rentenkürzung?

DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel hält die Idee für „nichts anderes als eine Rentenkürzung mit Ansage“. Schon jetzt würden es viele Beschäftigte nicht mehr schaffen, „gesund bis zur Rente durchzuhalten“. Für Pflege-, auf dem Bau- oder Fabrikarbeiter sei längeres Arbeiten keine Option.

Klares "Nein" aus der Politik

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lehnt eine weitere Erhöhung des Eintrittsalters ab. Bereits im Mai hatte er nach einem Vorstoß von Ökonomen zur Rente mit 70 erklärt: „Wir haben in der Koalition vereinbart, dass wir das gesetzliche Renteneintrittsalter nicht erhöhen. Und daran wird sich nichts ändern.“  Die Frage ist: Wie lange noch? (cbo)

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