Liebe Nutzer,
für ein optimales und schnelleres Benutzererlebnis wird als Alternative zum von Ihnen verwendeten Internet Explorer der Browser Microsoft Edge empfohlen. Microsoft stellt den Support für den Internet Explorer aus Sicherheitsgründen zum 15. Juni 2022 ein. Für weitere Informationen können Sie sich auf der Seite von -> Microsoft informieren.
Liebe Grüße,
Ihr ifb-Team
„Die Kollegen müssen den Betriebsrat verstehen“, sagt Udo Zehe. Ist das nicht selbstverständlich? Leider nicht. Er ist Trainer für Kommunikation und arbeitet viel mit Betriebsräten zusammen. Nahezu täglich gibt es Probleme, weil man sich gegenseitig nicht versteht. Was tun? Die einfache Sprache hilft.
© AdobeStock | ImageFlow
Udo Zehe ist Kommunikationstrainer und Coach. Er setzt sich seit vielen Jahren für eine verständliche Sprache ein. Für das ifb referiert er seit über 20 Jahren.
Herr Dr. Maier redet und redet. Am Ende klingelt mir und den anderen Zuhörern der Kopf. Hat mein Kollege verstanden, worum es unserem Chef geht? Er schüttelt den Kopf. Leider nicht. Wir bitten ihn, uns sein Anliegen zusammenzufassen. Später folgt eine E-Mail von Herrn Dr. Maier. Auch hier wieder lange Sätze, viele Fremdwörter.
In der nächsten Sitzung des Betriebsrats liegt diese E-Mail auf dem Tisch. Wir diskutieren darüber. Offenbar geht es Herrn Dr. Maier um das Sportangebot der Firma. Aber muss er das so schwierig ausdrücken?
Dabei kann Sprache kann so einfach sein ...
Dabei kann Sprache so einfach sein, sagt der Kommunikationstrainer Udo Zehe. Sein Tipp: Kurze Sätze und keine Fremdwörter nutzen. Auch englische Begriffe besser vermeiden. Denn nicht jeder kennt diese!
„Wichtig ist es, dass die Kollegen den Betriebsrat verstehen“. Jeder Mitarbeiter hat eine andere (Aus)Bildung. Und trotzdem müssen alle begreifen, was der Betriebsrat macht. Hier hilft die einfache Sprache.
Die einfache Sprache ist nicht zu verwechseln mit der leichten Sprache. Die leichte Sprache richtet sich an Menschen mit Lernbehinderung. „Die einfache Sprache hat keine festen Regeln“, so Udo Zehe. Texte sollen Spaß machen. Texte sollen gut und schnell zu verstehen sein. Texte sollen eine Einladung sein.
Wie das gelingt? „Das muss man üben, üben, üben“, so der Kommunikationstrainer.
Hätten Sie es verstanden?
· Kurze Sätze, möglichst nur ein Komma in einem Satz
· Keine Bandwurmsätze
· Fremdwörter und Fremdsprachen vermeiden
· Zusammengesetzte, lange Wörter lieber trennen
· Sparsam sein mit Ironie und Sprichwörtern
· Abkürzungen lieber ausschreiben
Zurück zu unserem Beispiel mit Herrn Dr. Meier. Was er wollte? Ganz einfach: eine Umfrage zum Sportangebot der Firma starten. Hätten Sie es verstanden?
„Im Zuge der gesundheitlichen Fortbildung und im Interesse der Firma, Arbeitsunfähigkeitszeiten zu reduzieren oder möglichst ganz zu vermeiden, könnte es von Vorteil sein, körperliche Ertüchtigung voranzutreiben und hier neue Offerten zu implementieren. Ich halte es für sinnvoll und angebracht, hier erstmal demoskopisch zu ermitteln. Wir disqualifizieren uns, wenn wir nicht am Ball bleiben!“
So wäre es auch gegangen:
„Liebe Kollegen im Betriebsrat, die Firma möchte mehr Sport für die Mitarbeiter anbieten. Was wünscht sich die Belegschaft? Bitte lassen Sie uns eine gemeinsame Umfrage starten. Es geht um die Gesundheit der Mitarbeiter. Mehr Sport, weniger krank: Ein Sportangebot könnte auch die Fehltage senken.“
Einfach zu schreiben ist eine Freude!
Es geht nicht um Texte. Auch beim Sprechen hilft einfache Sprache:
· Sprechen Sie langsam und deutlich.
· Nutzen sie kurze Sätze.
· Vermeiden Sie Doppeldeutigkeiten. Nicht jeder versteht Ironie.
Die Umfrage des Betriebsrats zum Thema Sport war übrigens ein großer Erfolg. Sogar Herr Dr. Maier musste schmunzeln, dass es am Ende so einfach war. „Auch ich lerne nicht aus! Einfach zu schreiben ist eine Freude!“ (cbo)
Kontakt zur Redaktion
Haben Sie Fragen oder Anregungen? Wenden Sie sich gerne direkt an unsere Redaktion. Wir freuen uns über konstruktives Feedback!