Wertschätzung statt Wichtelstress

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Stand:  25.11.2025
Lesezeit:  02:45 min
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Die Vorweihnachtszeit als Gelegenheit, einfach mal „Danke “ zu sagen

Wichtel gelten als kleine, hilfsbereite Wesen, die Glück bringen sollten, wenn man sie gut behandelt. Aus dieser alten nordischen Tradition ist irgendwann das „Wichteln“ geworden, ein Geschenkeaustausch in Büros, Werkhallen und Teams.  Doch statt über Tassenwärmer und Badezusatz zu rätseln, lohnt sich vielleicht ein moderner Ansatz: ehrliche Wertschätzung zu schenken. Hier ein paar Ideen, die inspirieren können.

Die Weihnachtszeit steht vor der Tür – und irgendwo im Büro ruft schon jemand: „Lasst uns wichteln!“ Ob großartige Idee oder nicht – da scheiden sich die Geister. So funktioniert es: Jeder zieht den Namen eines Kollegen, gibt maximal zehn Euro aus – und am Ende liegen unter dem Baum eine Duftkerze mit dem Charme von Mottenkugeln, ein Proteinriegel (zwei, wenn’s bei den Preisen heutzutage gut läuft) oder der 17. Kugelschreiber mit Weihnachtsmütze.

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Danke zu sagen als das neue Wichteln?

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Da fragt man sich doch: Gibt es nicht eine bessere Art zu zeigen, dass man seine Kollegen wirklich schätzt? Gerade in Zeiten, in denen viele sich Sorgen um den Job, steigende Mieten oder teure Lebensmittel machen, braucht es oft kein Geschenk, sondern einfach ein offenes Ohr, ein ehrliches Lächeln oder jemanden, der beim dritten Kaffee in der Mittagspause noch geduldig zuhört. Danke zu sagen als das neue Wichteln? Großer Vorteil: Es kostet nichts, wirkt aber nachhaltig.

Die andere Art des Wichtelns

Wir stellen uns also mal vor, wir haben nur nette Kollegen um uns herum (ja, genau! Die Sorte, von denen keiner heimlich sein Geschirr in der Kaffeeküche abstellt, in der Hoffnung, die anderen räumen auf). Und jetzt wollen wir einfach mal „Danke“ sagen – aber bitte, ohne dass es peinlich wird. Kein übertriebenes Umarmen vor der Kaffeemaschine, kein Gedicht mit „Kollegenherz und Plätzchenduft“, und auch keine PowerPoint-Präsentation mit Danksagung an alle von A bis Z.

Hier ein paar Anregungen, wie Wertschätzung für die Kollegen aussehen könnte:

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Besonders schön ist ein „Dankebaum“, der im Laufe der Weihnachtszeit immer bunter wird.

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  1. Wertschätzung durch Worte
    Statt Geschenke zu tauschen, könnten Sie in diesem Jahr einfach mal Worte sprechen lassen. Sie schreiben kleine Karten oder Nachrichten – anonym oder namentlich – und verraten, was sie an ihren Kollegen besonders schätzen. Das Ganze kann als bunte „Dankeswand“ in der Abteilung aufgehängt werden. Und wer es weihnachtlich mag, gestaltet einen „Wertschätzungs-Adventskalender“, bei dem jeden Tag einer der lieben Kollegen eine positive Botschaft erhält – ganz ohne Geschenkpapier, aber mit großem Effekt fürs Teamklima.
  2. Gemeinsame Genussmomente
    Statt Schokolade oder Weihnachtskekse zu wichteln, können sie einfach gemeinsame Genussmomente schaffen. Jeder bringt etwas mit, das gute Laune macht – ob Kaffee, Tee, Kekse, Obst oder ein persönlicher Lieblingssnack. Unter dem Motto „Gemeinsam genießen“ entsteht so ein kleines Buffet der Wertschätzung. Auch ein gemeinsames „Frühstück oder eine spontane Kaffeeklatsch-Pause, organisiert in der Abteilung, im BR-Gremium oder von der Teamleitung, kann Wunder wirken. 
    Das Ganze passiert natürlich außerhalb der Arbeitszeit – es sei denn, der Arbeitgeber fördert solche Teammomente.
  3. Symbolische Aktionen
    Manchmal sagen kleine Gesten mehr als große Geschenke. So können z.B. symbolische Aktionen im Mittelpunkt stehen – kleine Rituale, die zeigen, wie viel ein gutes Miteinander wert ist. Besonders schön ist ein „Dankebaum“ (Weihnachtsbaum in der Firma?), an den jeder ein Blatt oder eine Karte mit einer positiven Botschaft anheftet – und der im Laufe der Weihnachtszeit immer bunter wird. Oder eine Team-Fotowand, die schöne Momente und gemeinsame Erinnerungen sichtbar macht. Funktioniert bei Home-Office Mitarbeitern auch als Whiteboard, denn Teamtage waren doch sicherlich in Präsenz, oder? In kleinen Abteilungen kann auch ein „Dankeswürfel“ entstehen, auf den jeder etwas schreiben darf, das er oder sie am Team schätzt – ein Symbol dafür, dass Wertschätzung viele Seiten hat.
  4. Sozial und nachhaltig schenken
    Statt sich gegenseitig kleine Aufmerksamkeiten zu schenken, kann das Team die Weihnachtszeit nutzen, um gemeinsam Gutes zu tun. Das Geld, das sonst für Wichtelgeschenke draufgeht, fließt in eine gemeinsame Spende – etwa an eine regionale Tafel, eine Tierstation oder ein Baumpflanz-Projekt. Jede Abteilung entscheidet selbst, wohin ihr Beitrag geht. Das sorgt nicht nur für Gesprächsstoff über die verschiedenen Hilfsprojekte, sondern stärkt auch das Wir-Gefühl: Gemeinsam helfen verbindet – und schenkt ein gutes Gefühl, das länger hält als jeder Schokoladenweihnachtsmann.

Fazit

Am Ende zählt nicht, was man bekommt, sondern was im Miteinander entsteht. Denn echte Wertschätzung lässt nicht nur den Teamgeist wachsen, sondern auch den Spaß an der Arbeit. Ein ehrliches Dankeschön, ein gemeinsames Lachen oder eine gute Tasse Kaffee im Kollegenkreis – das sind die kleinen Geschenke, die wirklich bleiben.

Und wie sagen Sie Ihren Kollegen „Danke“? Schreiben Sie an die Redaktion. Wir sind schon gespannt! (sw)

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