Ibrahim Al Haddouchi
Ibrahim Al Haddouchi hat bei METRO in Frankfurt-Rödelheim seine Ausbildung zum Kaufmann für Groß und Außenhandelsmanagement absolviert. Dank guter Ergebnisse konnte der 22-Jährige seine Ausbildung verkürzen und ist seither in der Frisch-Fischabteilung tätig. Seit Ende 2022 ist er Jugend- und Auszubildendenvertreter der Frankfurter Filiale. Rund ein halbes Jahr später wurde er zum Vorsitzenden der Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung gewählt und vertritt damit – gemeinsam mit einem siebköpfigen Gremium – die Interessen der jungen Menschen aus insgesamt 102 Märkten. Als GJAV-Vorsitzender ist er für das Ehrenamt derzeit freigestellt.
Ibrahim, als Vorsitzender der Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung setzt Du Dich für die Interessen von rund 700 jungen Menschen ein. Eine Menge Verantwortung, oder?
Ibrahim Al Haddouchi: Ja, aber das ist überhaupt kein Problem. Im Gegenteil: Ich liebe die Herausforderung, daran kann man nur wachsen. Noch dazu sind die Rückmeldungen sehr positiv, weil die Leute sehen, was wir alles mit der GJAV erreichen. Wenn wir zum Beispiel erzählen, dass wir regelmäßig mit den Geschäftsführern am Tisch sitzen und diskutieren, wird das extrem positiv aufgenommen.
Wie sehr musstest Du in die Rolle hineinwachsen?
Ibrahim Al Haddouchi: Geholfen hat mir in jedem Fall unsere Teamfindung in der GJAV zum Start in die Amtsperiode. Da sind wir zum Kennenlernen zusammengekommen und haben definiert, was wir erreichen wollen. Ich habe dabei ganz offen gefragt, wie sich das Gremium vorstellt, dass der Vorsitzende agieren soll. Und ab da hieß es: Einfach machen!
Wenn Verbesserungen, dann für alle.
Warst Du schon immer so engagiert?
Ibrahim Al Haddouchi: Ich habe mich immer schon gerne für andere eingesetzt. War im Grunde ab der zweiten Klasse Klassensprecher und grundsätzlich offen für Ehrenämter. Noch dazu war ich während meiner Ausbildung der Meinung, dass Dinge hier und da optimiert werden könnten. Und meine Basis ist immer: Wenn Verbesserungen, dann für alle. Deshalb habe ich mich für die GJAV aufstellen lassen.
Was bringt Dir das Engagement in der JAV persönlich?
Ibrahim Al Haddouchi: Vor allem bei der Kommunikationsfähigkeit habe ich dazugelernt. Mir fällt es mittlerweile wesentlich leichter, auf fremde Leute zuzugehen. Einfach, weil ich wegen des Amtes mit vielen Menschen zu tun habe. Auch in Diskussionen bleibe ich souveräner, gerade, wenn wir mit Führungskräften im Austausch sind. Und auf der Bühne bin ich nicht mehr so aufgeregt, weil ich viel besser vor Menschen sprechen kann.
Auch die Tatsache, mal unangenehme Themen ansprechen zu müssen, bringt einen weiter.
Klingt ganz danach, als könntest Du ein Engagement in der JAV jedem empfehlen.
Ibrahim Al Haddouchi: Auf alle Fälle! Man kann dabei seine Kreativität ausleben und arbeitet eng mit dem Betriebsrat zusammen. So bekommt man Einblicke ins Unternehmen, die einem sonst nicht gewährt werden. Auch die Tatsache, mal unangenehme Themen ansprechen zu müssen, bringt einen weiter.
Ist Dein Ziel irgendwann der Betriebsrat?
Ibrahim Al Haddouchi: Selbstverständlich könnte ich mir das theoretisch vorstellen, aber dann zunächst eher als „normales“ Betriebsratsmitglied. Da ich für die JAV-Arbeit momentan freigestellt bin, möchte ich danach erstmal zurück in den Berufsalltag, um weitere Erfahrungen in meinem Arbeitsleben zu sammeln.
Ich finde, der Betriebsrat wird oftmals zu negativ gesehen, dabei macht der so viel, was allen zugutekommt.
Gibt es etwas, das Du in der Mitbestimmung ändern würdest, wenn Du könntest?
Ibrahim Al Haddouchi: Das wäre in jedem Fall die Wertschätzung. Ich finde, der Betriebsrat wird oftmals zu negativ gesehen, dabei macht der so viel, was allen zugutekommt. Ich denke, dieses Vorurteil kann nur aus dem Weg geräumt werden, wenn man sich noch intensiver austauscht.
© JAV METRO Deutschland
An was arbeitet Ihr in der GJAV derzeit?
Ibrahim Al Haddouchi: Momentan unter anderem an einem Wegweiser zur Ausbildung. Diese Handlungsempfehlung soll alle unterstützen, die mit der Ausbildung bei uns zu tun haben und eine Art Regelwerk definieren. Beispielsweise, was es zu beachten gibt, wenn Azubis früher von der Berufsschule heimkommen, weil Stunden ausfallen.
Und was konntet Ihr bereits umsetzen?
Ibrahim Al Haddouchi: Parallel zu den letzten Wahlen wurden alle Jugend- und Auszubildendenvertreter von METRO gefragt, welche Wünsche sie haben. Heraus kamen 15 Ziele, die wir zum Teil schon umsetzen konnten. Wie etwa Feedback zu den Ausbildungsplänen, der regelmäßige Austausch, Regionalversammlungen oder, dass wir mit der GJAV immer wieder einzelne Märkte besuchen. (tis)
