Das Unternehmen wirbt auf seiner Homepage mit „legendären“ Fahrerinnen und Fahrern. Wechselt man den Blickwinkel, bleibt von solchen Superlativen allerdings nicht mehr viel übrig. Denn die Beschäftigten berichten von willkürlichen Kündigungen, Überstunden und von einer mangelhaften Ausrüstung.
Wilde Streiks sind das, wie Juristen sagen würden.
Workers Collective als Sprachrohr
Um besser gewappnet zu sein, haben sich die Fahrer deshalb über ein „Workers Collective“ zusammengeschlossen. Und sie verabreden sich per Twitter zu Streiks, gerne unter dem Motto: „Wir organisieren uns in unter zehn Minuten“. Wilde Streiks sind das, wie Juristen sagen würden, denn eine Gewerkschaft ist das Workers Collective nicht.
Anfang Juni ging es los mit den spontanen Arbeitsniederlegungen, nachdem ein Fahrer entlassen worden war. Weitere Kritikpunkte sind Überstunden und eine mangelhafte Bike-Ausrüstung. Außerdem natürlich der erhebliche Zeitdruck, vom Auftrag bis zur Auslieferung immer im Wettlauf mit der Zeit.
Es gibt Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, wie etwa einer besseren Bezahlung.
Forderungskatalog veröffentlicht
Ende Juni formulierte das Workers Collective deshalb Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, wie etwa einer besseren Bezahlung mit Gleichbehandlung und einer angemessenen Ausrüstung. Mitte Juli riefen die Fahrer des Lieferdiensts erneut zu Streiks auf. Sie sehen ihre Forderungen nicht erfüllt.
Im Fokus: Ein Betriebsrat
Einen Betriebsrat, der für die Rechte der Beschäftigten eintreten kann, gibt es bei Gorillas bislang nicht. Die gute Nachricht ist: Das soll sich nun ändern, denn inzwischen ist ein Wahlvorstand gewählt.
Das Unternehmen betont öffentlich immer wieder, dass es die Wahl Arbeitnehmervertretung unterstütze. „Selbstverständlich“ werde man dafür alle benötigten Mittel zur Verfügung stellen. Aber gilt das noch in zehn Minuten? Wir werden darüber berichten. (CB)