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Vom Betriebsrat zur Arbeitsministerin

Bärbel Bas kennt die Basis der Arbeitswelt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Bärbel Bas zur Bundesministerin für Arbeit und Soziales ernannt. Die Karriere der 57-Jährigen begann einst als Azubine zur Bürogehilfin und führte sie über die SPD-Spitze sowie das Amt der Bundestagspräsidentin bis ins Kabinett Merz. Ganz davon abgesehen war sie zehn Jahre lang Betriebsrätin, begründet ihren Einstieg in die Politik sogar mit ihrem einstigen Ehrenamt. Selbst, wenn wir wie immer keine politischen Einschätzungen abgeben – dafür dürfte es ohnehin noch zu früh sein –, lohnt sich ein Blick in die Biografie der neuen Arbeitsministerin allemal.

Stand:  9.5.2025
Lesezeit:  02:45 min
Bundesministerin für Arbeit und Soziales: Bärbel Bas  | © photothek

JAV, Betriebsrat, Bundestagspräsidentin 

Bärbel Bas? Einige dürften zunächst einmal das Smartphone gezückt haben, nachdem bekannt wurde, dass die 57-Jährige SPD-Politikerin neue Bundesministerin für Arbeit und Soziales der Bundesrepublik Deutschland wird. Dabei ist die Nordrhein-Westfälin für Politikinteressierte kein unbeschriebenes Blatt – ganz im Gegenteil: Vom 26. Oktober 2021 bis zum 25. März 2025 war sie Präsidentin des Deutschen Bundestages und bekleidete somit protokollarisch das zweithöchste Amt im Staat – noch vor dem Bundeskanzler, dem Bundesratspräsidenten und dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts. Für Arbeitnehmervertreter dürfte indes vor allem ein Detail in der Vita von Bas interessant sein: Von 1988 bis 1998 war sie Mitglied des Betriebsrates und saß zudem im Aufsichtsrat der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG). Zuvor war sie bereits zwei Jahre (1986 – 1988) Jugend- und Auszubildendenvertreterin. „Ich habe schon als Azubi nicht mit meiner Meinung hinterm Berg gehalten“, wird sie auf der Seite des Deutschen Bundestages zitiert. „Wer deutlich sagt, was er denkt, wird ganz schnell in ein Amt gewählt.“ 

Wer deutlich sagt, was er denkt, wird ganz schnell in ein Amt gewählt.

Bärbel Bas, Bundesministerin für Arbeit und Soziales auf der Homepage des Deutschen Bundestages

Ganz ist Bärbel Bas‘ Werdegang vielleicht nicht so, wie man ihn sich womöglich bei Spitzenpolitikern erwartet. Vielmehr kann es als klassisches „Nach-oben-Arbeiten“ bezeichnet werden. Als Tochter eines Busfahrers und einer Hausfrau, besuchte sie die Hauptschule in Voerde und schloss diese 1984 mit der Fachoberschulreife ab. Später absolvierte sie eine Ausbildung zur Bürogehilfin bei der DVG, wo sie schließlich von 1987 bis 2001 als Sachbearbeiterin tätig war und später zur betriebseigenen Krankenkasse wechselte. Nach weiteren Aus- und Fortbildungen wurde sie 2002 stellvertretendes Vorstandsmitglied der Betriebskrankenkasse EVS, ehe sie 2007 Leiterin der Abteilung Personalservice BKK futur wurde (bis 2009).   

Politisch aktiv seit 1988

Zu diesem Zeitpunkt war ihre politische Karriere längst gestartet. Seit 1988 ist Bärbel Bas Mitglied der SPD, war unter anderem Vorsitzende des Juso-Unterbezirksvorstands Duisburg und Mitglied im Rat der Stadt Duisburg. Bei der Bundestagswahl 2009 wurde sie mit 42,2 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Duisburg als Abgeordnete in den 17. Deutschen Bundestag gewählt. Auch bei den Wahlen 2013, 2017, 2021 und jetzt 2025 wurde sie jeweils wiedergewählt. 2013 wurde sie Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion und ab 2019 stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Im Oktober 2021 folgte dann „die große Ehre“, wie sie es auf ihrer Homepage beschreibt: Ihre Wahl zur Bundestagspräsidentin.

Ändern sich die Bedingungen für Betriebsräte?  

Nun ist Bärbel Bas also Arbeits- und Sozialministerin der 21. Bundesregierung Deutschlands. „Soziale Gerechtigkeit, Chancen- und Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe in allen Lebensbereichen“ nennt sie Themen, für die sie sich generell einsetzen möchte. Man darf also gespannt sein, ob sich die Voraussetzungen für Betriebsräte in dieser Legislaturperiode verbessern – wenn schon mal eine ehemalige Betriebsrätin dieses Amt bekleidet. Ihren Einstieg in die Politik hatte sie einst übrigens damit begründet, dass sie sich nicht nur als Betriebsrätin für bessere Bedingungen streiten, sondern die politischen Verhältnisse ändern und sich so für die Arbeitnehmer einsetzen wollte. Eine bessere Gelegenheit wie jetzt als Arbeitsministerin dürfe es für Bärbel Bas hierzu nicht geben. (tis) 

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