Liebe Nutzer,

für ein optimales und schnelleres Benutzererlebnis wird als Alternative zum von Ihnen verwendeten Internet Explorer der Browser Microsoft Edge empfohlen. Microsoft stellt den Support für den Internet Explorer aus Sicherheitsgründen zum 15. Juni 2022 ein. Für weitere Informationen können Sie sich auf der Seite von -> Microsoft informieren.

Liebe Grüße,
Ihr ifb-Team

Lexikon
Unternehmensstrategie

Unternehmensstrategie

Dr. Gerd Markus
Stand:  7.9.2023
Lesezeit:  02:00 min

Kurz erklärt

Die Unternehmensstrategie ist ein langfristiger Plan, der die Ziele und Richtung eines Unternehmens festlegt, um seine Wettbewerbsposition und langfristige Erfolgsperspektiven zu stärken. Sie umfasst Entscheidungen über Ressourcenverteilung, Marktsegmente, Produktentwicklung, Wachstum und andere grundlegende Elemente, um eine klare Vision für die Zukunft des Unternehmens zu schaffen. Die Umsetzung einer effektiven Unternehmensstrategie hilft dabei, Ressourcen optimal zu nutzen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die angestrebten Ziele zu erreichen.

Kostenlose ifb-Newsletter

Abonnieren Sie unsere Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unseren Newslettern für Betriebsräte, SBV und JAV.
Jetzt abonnieren

Begriff

Die Unternehmensstrategie beschreibt ein auf längere Zeit gerichtetes, zielorientiertes Handeln eines Unternehmens. Sie soll die Marschrichtung eines Unternehmens vorgeben.

Erläuterung

Damit werden folgende Aspekte festgelegt:

  • die Beschreibung der Leistungsziele in Form der Absatzmengen der Produkt- oder Dienstleistungsgruppen und der dazugehörigen Umsätze
  • die mit diesen Zielen erwartete Entwicklung der Betriebsmittel, die notwendige Beschäftigtenentwicklung nach Personalfachgruppen und der damit verbundene Aufwand
  • die Erwirtschaftung von Finanzmitteln und der Finanzierungsbedarf der Investitionen
  • die (Gewinn-) Ausschüttungspolitik.  

Die Darstellung erfordert sowohl die Angabe von entsprechenden Zahlen-Werten, als auch die Beschreibung der hinter den Zahlen liegenden Sachverhalte.

Zweckmäßig ist, für die Zahlengerüste die Konzepte der  Kostenträgerrechnung  für die Leistungserstellung, der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) für die Sicherung der Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung,  der Kapitalflussrechnung für die Steuerung der Zahlungsfähigkeit und der Bilanz für die Sicherung der Eigenkapitalentwicklung zu nutzen.

Der Detaillierungsgrad einer solchen Strategiebeschreibung kann geringer sein als die der Jahresabschlüsse. Ihre Dokumentation kann aber wiederum als Grundlage für zeitlich kürzer reichende Teilpläne, etwa für Marketing und Absatz, Personalbeschaffung, Investitionsplanung dienen. Die Strategiebeschreibung sichert zugleich die Abstimmung zwischen derartigen Teilplanungen, also deren Konsistenz.

Sinn macht das gesonderte Ausweisen von erwarteten Risiken, da sie Grundlage für den Entwurf von Umsteuerungsbedarfsplanungen sind.

Unternehmen sind einer Vielzahl von durch sie nicht kontrollierbaren Einflüssen ihrer jeweiligen Umwelt ausgesetzt. Das hat zur Folge, dass  die Planbarkeit von Unternehmensentwicklungen auf deutliche Grenzen stößt. Jedoch kann die Antwort darauf nicht sein, auf die Formulierung einer Unternehmensstrategie zu verzichten. Dazu sind die Existenzgefährdungen für Unternehmen zu groß. Vielmehr liegt die Antwort in einer jährlichen oder zweijährlichen Revision der formulierten Strategie, um in der Zwischenzeit bekannte ursprünglich unerwartete Entwicklungen des Unternehmensumfeldes einzuarbeiten. In diesem Revisionsprozess kommt der Unternehmensfunktion Controlling (übersetzt: Unternehmenssteuerung, nicht Unternehmenskontrolle) eine zentrale Bedeutung zu.

Nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2002[1]  geben nur 8 % der Unternehmen an, bei ihnen läge eine strategische Planung vor, obwohl 90 % der befragten Manager sie als zentrales Instrument der Unternehmensführung begreifen.

Ein wesentlicher Grund für dieses Missverhältnis dürfte zum einen in der hohen qualitativen Anforderung liegen, die an die Formulierung von Strategien zu stellen ist, zum anderen in dem Zwang zur permanenten Revision.

 

[1] Alexander Huber, Die Grundlage jeder Basis ist das Fundament – Strategische Planung in deutschen Unternehmen, Berlin 2002, S. 4 – Erfasst worden sind 100 Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten  

Tipp für den Wirtschaftsausschuss

Für den Wirtschaftsausschuss ist von Bedeutung, dass eine Unternehmensstrategie nicht nur textlich, sondern auch in Form von Absatz- und Umsatzzielen quantitativ beschrieben wird. Erst dann sind die Auswirkungen auf die Personalentwicklung abschätzbar.

Seminare zum Thema:
Unternehmensstrategie
Die SBV im Wirtschaftsausschuss
Schlagfertigkeit und Argumentationstechniken für den Wirtschaftsausschuss
Wirtschaftsausschuss Fresh-up
Diese Lexikonbegriffe könnten Sie auch interessieren
Aktuelle Videos zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren

Es ist wichtig, die nachwachsenden Generationen zu verstehen

Umstrukturierung, Zukunftssorgen, Weiterbildungsdruck: Die Unsicherheiten vieler Beschäftigter in der Bankenwelt ähneln denen in anderen Branchen. Wir sprachen mit dem ehemaligen Commerzbank-Bereichsvorstand Werner Braun über notwendige Schlüsselqualifizierungen, die heranwachsenden Ge ...
Mehr erfahren

Der Sonderposten nach der Krankenhausbuchführungs-Verordnung (KHBV)

Der Sonderposten nach der KHBV ist in der Krankenhausbilanz auf der Passivseite unter dem Buchstaben B, gleich nach dem Eigenkapital zu finden. Was sagt dieser Sonderposten aus? Wie ist er überhaupt zu bilden? Um diese Fragen zu beantworten, muss man sich mit der Finanzierung eines Kranke ...
Mehr erfahren
48.500 Euro Entschädigung: Diese Summe wurde einem Schiedsrichter wegen Altersdiskriminierung zugesprochen, weil er aufgrund des Erreichens der Altersgrenze von 47 Jahren nicht mehr in die Schiedsrichterliste des Deutschen Fußballbundes (DFB) aufgenommen worden war. Für den Entschädigungsanspruch sei ausreichend, dass das Alter mitursächlich für die Beendigung der Schiedsrichterlaufbahn war, so das Landgericht Frankfurt am Main.