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Ute Martella ist seit 2010 engagierte SBV im BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum. Im Interview berichtet Sie über Ihre Erfahrungen bei der Verhandlung einer Inklusionsvereinbarung für die BG-Kliniken.
Ute Martella ist seit 2010 engagierte SBV im BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum , in den Jahren 2016 bis 2023 war sie außerdem KSBV der BG-Kliniken.
Ute Martella: Schon im Jahr der Konzerngründung 2016 hatten die Schwerbehindertenvertretungen der Einrichtungen Eckpunkte für eine Inklusionsvereinbarung festgelegt. Es gab zum damaligen Zeitpunkt in nur zwei Einrichtungen (von insgesamt neun Kliniken, zwei Unfallbehandlungsstellen und zwei Rehakliniken) eine Integrationsvereinbarung. Daher wurde beschlossen, eine übergreifende Inklusionsvereinbarung zu verhandeln. 2021 stand dann die fertige Inklusionsvereinbarung.
Ute Martella: Unser Arbeitgeber stand dem Vorhaben offen und positiv gegenüber.
Ute Martella: Im Betrieb gab es keine direkten Verbündeten, gemeinsam mit einer meiner Stellvertretungen haben wir immer wieder Punkte besprochen.
Die schwerbehinderten Auszubildenden hatten wir bei den Verhandlungen im Fokus.
Ute Martella: Ein Ziel war die Schwerbehindertenquote: Wir hatten uns eine Quote von 10% für alle Einrichtungen vorgestellt, es ist eine Staffelung von 5% sofort, 6% bis 2025 und 8% bis 2030 geworden. Die schwerbehinderten Auszubildenden hatten wir bei den Verhandlungen im Fokus: Diese sollen besonders berücksichtigt werden bei der Übernahme nach ihrer Ausbildung. Bei Auftreten von Schwierigkeiten werden Ihnen Hilfestellungen gewährt. Schulungen für Führungskräfte zum Thema Inklusion war uns ein sehr großes Anliegen, ebenso Freistellungen der SBV über die gesetzliche Regelung hinaus.
Ute Martella: Die örtlichen Schwerbehindertenvertretungen hatten im Vorfeld gemeinsam diskutiert und Zielvorstellungen definiert und priorisiert. In den KBR- Sitzungen wurden die Punkte mit mir als KSBV erörtert. Für die Vorverhandlungen wurden zwei KBR- Mitglieder bereitgestellt, die mit mir und meiner Stellvertretung gesondert die Punkte besprochen haben- das war manchmal etwas zäh. Gemeinsam wurden dann die einzelnen Punkte zur Verhandlung festgelegt.
Ute Martella: Von dem ersten Vorschlag der KSBV an den KBR bis zum Abschluss der Inklusionsvereinbarung dauerte es insgesamt zwei Jahre.
Ute Martella: Ja, das Controlling wird durch die neue KSBV und den Inklusionsbeauftragten der BG-Kliniken jährlich durchgeführt.
Durch die Führungskräfteschulungen wurde viel Offenheit zum Thema Inklusion erreicht.
Ute Martella: Die Verhandlungen verliefen konstruktiv und ergebnisorientiert.
Ute Martella: Ja, durch die Führungskräfteschulungen wurde viel Offenheit zum Thema Inklusion erreicht. Inklusion wurde bei uns vorher nicht gelebt und war im täglichen Ablauf nicht so im Vordergrund. Jetzt werden die örtlichen Schwerbehindertenvertretungen mehr beteiligt und die Zusammenarbeit mit den Leitungen wurde verbessert. Die Inklusionsbeauftragten der Einrichtungen tauschen sich regelmäßig aus und werden sicherer in ihrem Handeln.
Ute Martella: Mit den örtlichen Schwerbehindertenvertretungen war ich in regelmäßigem Austausch, in den SB-Versammlungen wurde von den Fortschritten bei den Verhandlungen berichtet.
Ute Martella: Dranbleiben, nicht aufgeben und machen!
Ute Martella: … dauerten länger als erwartet, manches war zäh, aber mit dem Ergebnis waren wir alle zufrieden! Und mein Nachfolger als KSBV, Herr Michael Gottschlich, ist weiterhin in einem guten Austausch mit der Arbeitgeberin und den Konzerninklusionsbeauftragten. (gs)
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